Extraprima Bordeaux 2017 News

Jede Subskriptionskampagne folgt einer eigenen Dramaturgie. Die Weingüter offerieren nach und nach ihren jüngsten Jahrgang, Handel und Châteaux warten die Reaktionen der Märkte ab, um sich selbst zu positionieren. Lesen Sie hier unsere Kommentare zu den jüngsten Ereignissen:

14. Juni 2018

Haut-Brion Rouge (extraprima 97-99 | Parker 95-97 | Suckling 95-96 | Wine Enthusiast 97- 99 | Decanter 97 | Weinwisser 19+/20) ist für uns mit Abstand der beste Péssac und zählt neben Ausone, Cos d’Estournel, Bélair-Monange, Pétrus und Trotanoy zu den besten roten Bordeaux nach dem überragenden Latour. Mit 465,- € ist der 2017er Haut-Brion rund 100 Euro günstiger als der noch verfügbare 2016 Haut-Brion (extraprima 98-100 | Parker-WA 97-99 | Galloni 95-98 | Suckling 100-100 | Weinwisser 19,5/20)

2017 Haut-Brion 465,- € hier clicken zur online-Bestellung

2016 Haut-Brion 575,- € hier clicken zur online-Bestellung

Frost war nicht das Gesprächsthema auf Haut-Brion, denn schon alleine aufgrund der Nähe zur Stadt, ist es hier bedeutend wärmer als um Léognan. Die Lese begann 10 Tage vor dem Durchschnitt am 31. August bis 29. September, nur 2003 und 2011 wurden noch früher mit der Ernte begonnen! 56% Merlot, 40,7% Cabernet Sauvignon und 6,3% Cabernet Franc kamen in den großartigen Grand Vin. 9.900 Kisten entsprechen 45% der Produktion von den 48 Hektar dieses berühmten Premier Cru. Der Rest kam in den ebenfalls sehr gelungenen Zweitwein Le Clarence (93-95). Mit etwa 14% Alkohol fiel der 2017er vergleichsweise mittelgewichtig aus, denn Haut-Brion erreicht gerne mal um die 15 Grad ohne dabei auffällig zu werden. Dunkle, massive Farbe. Distinguierte, dunkelbeerige Nase mit kühler Frucht, schokoladigen Noten und Graphit. Dicht und straff im Mund, mit saftiger Tiefe und weit gefasstem, feinstem Gerbstoffgerüst. Die dunkelbeerige, likörig vollreife Frucht ist immer präsent mit feinem Tiefgang und großer Dichte. Sehr vollmundiges Mittelstück, lang und aristokratisch, setzt sich eine feine rote Beerigkeit mit dunklem aromatischem Hintergund am Gaumen fest. Finessenreich und tiefsinnig, wird sich dieser elegante, große Haut-Brion hervorragend entwickeln, mittelgewichtig und mit großartigem Feinschliff.

La Mission Haut Brion Rouge (extraprima 94-96 | Parker 95-97 | Suckling 95-96 | Wine Enthusiast 96-98 | Decanter 96 | Weinwisser 18.5/20) liegt bei 315,- € rund 30% unter dem Jahrgang 2016.

Der Ertrag lag mit 49,6 hl/ha im Normalbereich bei La Mission, sodaß aus den 25 Hektar etwa 6.700 Kisten gefüllt werden. 56% Merlot, 4,4% Cabernet Franc und 39,6% Cabernet Sauvignon kamen in den Grand Vin, der 51% der Produktion repräsentiert. Der Ausbau erfolgt in 70-80% neuen Fässern bei etwa 14% Alkohol. Granatrot, etwas hellere Farbe. Verhaltene, warm anmutende Nase mit reifer, tiefer Frucht im Hintergrund. Voll und weit aufgespannt im Mund, mit weicher Struktur, sehr transparent und vielschichtig, mit leicht rauen Gerbstoffen. Sehr charmant und etwas weniger dicht im Kern, bringt der elegante La Mission seinen reizvollen, rotbeerigen Körper mit sehr guter Länge in Stellung. Während Haut-Brion schon deutlich ausdrucksstärker erscheint, muss sich der La Mission erst noch finden. Das Potenzial zur Steigerung hat er in jedem Fall.

Haut-Brion Blanc (extraprima 98-100 | Parker 97-100 | Suckling 94-95 | Weinwisser 19.5/20) aus 2017 für 799,- € ist die Gelegenheit, wenn Sie sich schon immer mal einen weißen Haut-Brion zulegen wollten. Das ist der beste Jahrgang seit 2001, denken wir. Zur online-Bestellung bitte hier clicken.

Ob man nun dem weißen Haut-Brion oder dem La Mission den Vorzug gibt, ist im Jahrgang 2017 eine reine Stilfrage. Für uns war der Haut-Brion etwas länger und rassiger. Frost war nicht das Gesprächsthema auf Haut-Brion, denn schon alleine aufgrund der Nähe zur Stadt, ist es hier bedeutend wärmer als um Léognan. 56,2% Sauvignon und 43,8% Sémillon kamen in den großartigen Grand Vin. Nur 520 Kisten wird es davon geben, obwohl der Ertrag bei 46,5 hl/ha lag. Zu rigoros war die Selektion zugunsten der Qualität. Geerntet wurde bereits vom 22. bis 30. August, der Most erreichte 14,3% Alkohol, was für Haut-Brion eher ein mittlerer Wert und ohnehin nicht schmeckbar ist. Leuchtend gelbe Farbe mit grünlichen Reflexen. Ganz tiefe und aristokratisch anziehende Nase mit ganz feinem Hauch von Akazienhonig und frischen Kräutern, verhaltene Frucht mit Citrus, dabei auch exotische Akzente wie Ananas, delikat und vielschichtig. Im Mund zeigt er sich sehr weit gefasst, dicht und stoffig, cremig und komplex, ohne dabei schwer oder breit zu sein. Hinten packt der Säuregrip mineralisch beissend zu, ganz lang, mit grandioser Spannung und berauschender Fülle im Nachhall. Ganz locker und leicht wirkt er bei all seiner Kraft, kein Holz ist spürbar, obwohl knapp 50% neu zum Einsatz gelangt waren. Dieser weiße Haut-Brion ist einfach ewig lang und einfach grandios.

La Mission Haut-Brion Blanc (extraprima 97-99 | Decanter 99 |  Wine Enthusiast 93-95  | Parker 96-98 | Suckling 96-97 | Weinwisser 18/20) ist ganz groß in Qualität und Preis: 650,- €. Manche Verkoster sahen den Mission in weiß sogar vor dem Haut-Brion.

Nur der weiße La Mission hatte minimale Frostschäden erlitten, nicht der Rede wert. Der kompakt körperreiche La Mission Haut-Brion gefiel manchem Verkoster besser als der spannungsreich schlankere Haut-Brion. In der Assemblage dominiert wie gewohnt der Sémillon mit 76,2% gegenüber 23,8% Sauvignon. Mit 14,3% erreichte La Mission den gleichen Alkoholgrad wie Haut-Brion. Geerntet wurde vom 22.-31. August mit 46,5 hl/ha und resultierte in 480 Kisten. Vom grandiosen gemeinsamen Zweitwein von La Mission und Haut-Brion, dem La Clarté (94-96), wurden erstaunliche 1.700 Kisten produziert. Würzige, füllige Nase mit reifer Sémillionfrucht, enorm viel Stoff mit großartiger, puristischer Klarheit. Offensiv im Mund, mit gelbfruchtiger Fülle, sehr kompakt und vielschichtig, groß strukturiert, mit grandiosem Biss und extraktreich schmelziger Fülle. Rund, weich, fruchtig und ewig lang, wirkt der La Mission deutlich molliger als der schlanker angelegte Haut-Brion. Grandioser, süßer Nachhall, straff, langlebig und salzig mineralisch im würzig strukturierten, langen Abgang.

La Mondotte (extraprima 94-96 | Parker 96-98+ | Suckling 96-97 | Weinwisser 19+/20) konnte viele Verkoster überzeugen. Mit 160,- € liegt der Presi über 40% unter dem des 2016ers.

Aufgrund der Hanglage gab es bei La Mondotte nur wenig Frost. Der Ertrag lag dennoch niedrig bei 26 hl/ha, immerhin mehr als 2014, da gab es nur 18. In die Assemblage gelangten 70% Merlot und 30% Cabernet Franc mit 60% neuen Fässern bei 14% Alkohol. Die Mazeration war mit 30 Tagen nur minimal verkürzt. Schwarze Farbe. Dunkelbeeriges Duftbild, frisch und konzentriert, mit feinem Holz durchwoben. Dicht, stoffig, reif und fruchtbetont im Mund, besitzt der La Mondotte viel Saftigkeit und Körper, mit kerniger Fruchtaromatik und reichlich Struktur. Die feine Säure ist gut integriert und generiert ein sehr lebendiges Spiel. Insgesamt wirkt er etwas schlanker als erwartet und muss noch etwas Körper und Fülle zulegen. Gute distinguierte Gerbstoffe mit extraktreichem Schmelz.

Lafite-Rothschild (extraprima 95-97 | Parker 97-99 | Suckling 97-98 | Weinwisser 19+/20)  thront mir 572,- € wie gewohnt über den anderen Premier Crus des Médoc. Die Bewertungen sind ausgezeichnet, die Menge wie üblich knapp.

Der ehemalige Direktor von Cos d’Estournel, Jean-Guillaume Prats, verstärkt die Führungsebene bei DBR, den Domaines Baron de Rothschild mit großer Erfahrung und Detailkenntnis. Der noch sehr schamhafte Lafite-Rothschild braucht offenbar mehr Zeit als die anderen Premier Crus. Frost war kein Thema, der Ertrag lag dennoch nur bei 38 hl/ha, gelesen wurde vom 11. bis 29. September. Daraus wurden 40% der Ernte für den Grand Vin verwendet, der mit 12,6% Alkohol wie immer sehr zurückhaltend blieb. In die Assemblage gelangten 96% Cabernet Sauvignon, 3,5% Merlot und 0,5% Petit Verdot, vinifiziert wurde in Holzbottichen, Edelstahl und Zementtanks, beim Ausbau kommen 90% neue Fässer zum Einsatz. Recht helle, rote, dichte Farbe. Verhaltenes, noch wenig entwickeltes Duftbild, jugendlich verschlossen. Dicht und fein der Auftakt im Mund, mit viel Schmelz und finessenreicher Struktur am Gaumen. Die fleischige, rotbeerige Frucht wurde mit viel Kraft und Körper in Szene gesetzt, die Gerbstoffe sind noch leicht stumpf. Gereifte Aromen, wenig Lafite-typische Cassispräsenz, mehr auf Süße-Säurespiel mit weicher Fruchtkomponente und kraftvoller Statur gebaut. Die aristokratische Distinktion kommt derzeit noch nicht voll zur Geltung. Abwarten und Cos trinken, denn der Nachbar schmeckt dieses Jahr wie ein kleiner Lafite…

13. Juni 2018

Pavie (extraprima 94-96 | Parker 97-99 | Suckling 96-97 | Weinwisser 17.5/20) legte am Morgen mit 383,50 € pro Flasche vor bei recht durchwachsenen Bewertungen zu einem höheren Preis als 2015. Zur online-Bestellung bitte hier clicken.

Auf Pavie wurde vom 25. September bis 3. Oktober gelesen mit 32 hl/ha. In den Grand Vin kamen 60% Merlot mit 22% Cabernet Franc und 18% Cabernet Sauvignon mit 14,61% Alkohol bei 80% neuem Holz. Massive, viskose Farbe. Dichte, satte, massive Kopfnote im Geruch, dunkelbeerig, undurchdringlich tief und konzentriert. Satt, massiv und mit viel Struktur auf der Zunge, besitzt der Pavie weit verteilte feinkörnige Gerbstoffe, die intensiv austrocknen und die Zunge wie ein Korsett ummanteln. Metallische Säure, wenig Schmelz trotz eindringlicher Extraktsüße, stumpf, streng und trocken. Mit weiterem Ausbau besänftigt sich dieser wilde Pavie hoffentlich und wird etwas zahmer.

Angelus (extraprima 96-98 | Parker 94-96 | Suckling 95-96 | Weinwisser 19/20) folgte erwartungsgemäß dem Pavie bei 383,50 € mit meist besseren Bewertungen. Auch hier liegt der Preis über dem von 2015. Zur online-Bestellung bitte hier clicken.

Das Terroir des Grand Vin wurde mit etwa 20% vom Frost betroffen, daher liegt die Produktionsmenge mit 32 hl/ha in diesem Jahr nur bei etwa 85.000 Flaschen. In der Assemblage finden sich 70% Merlot und 30% Cabernet Franc mit 13,8% Alkohol in 100% neuen Barriques. Massive, dunkle Farbe. Reduktive, verschlossene Nase mit viel Druck und dunklem Extrakt im Fond. Satt und schmelzig im Mund, sehr distinguierte und weit verteilte, extrem feinkörnige Gerbstoffe, dunkelbeerige Aromen, Graphit und Schokolade. Druckvoll, finessenreich, sehr konzentriert und geschmeidig, ewig weit und lang, unglaublich aromatisch, aus einem Guss gehoben. Ein großer Angélus, der freilich an den überragenden 2016er nicht heran reichen kann.

Margaux (extraprima 96-98 | Parker 96-98 | Suckling 97-98 | Weinwisser 19.5/20) folgt mit 488,00 € der Vorlage von Mouton-Rothschild. Der Wein ist ausgezeichnet und hat ein großes Lagerpotenzial. Nicht online bestellbar.

Das Château Margaux erlitt im April 10% Frostschäden bei den roten Rebsorten und erreichte einen Ertrag von 35 hl/ha. Davon gelangten nur 37% in den Grand Vin, der aus 89% Cabernet Sauvignon, 8% Merlot, 2% Cabernet Franc und 1% Petit Verdot besteht. Ausgezeichnete dunkle Farbe. Zurückhaltendes Duftbild mit feinem Holz, sehr dicht gestaffelte Fruchtkomponente, distinguiert und jugendlich reserviert. Weit gefasst im Mund, mit viel Kraft und noch rauen Gerbstoffen, sehr auf die Zungenmitte konzentriert, wirkt noch gedrungen und jugendlich verschlossen. Ein Rohdiamant, der noch auf den Schliff wartet. In seinem noch sehr unentwickelten Stadium wirkte der Grand Vin noch außerordentlich verschlossenen und stumpf. Die schlummernde Terroirprägung und die aufmerksame Pflege wird dem 2017er Château Margaux sicherlich noch zuträglich sein.

Pavillon rouge du Château Margaux (extraprima 93-95 | Parker 91-93 | Suckling 94-95 | Weinwisser 17/20) wurden die Zuteilungen um 50% reduziert und der Preis um 15% erhöht auf 183,50 €. Zur online-Bestellung bitte hier clicken.

Der Pavillon Rouge entspricht 22% der Produktion von Château Margaux, 37% gingen in den Grand Vin, der Rest wurde deklassiert. 76% Cabernet Sauvignon, 17% Merlot, 4% Cabernet Franc und 3% Petit Verdot erreichten 13,5% Alkohol und kamen in 60% neue Fässer. Dunkle Farbe. Verschlossene Nase, viel Druck und Körper im Mund, dicht am Gaumen, mit viel Stoff und feinen Gerbstoffen, gute Länge und große Finesse. Sehr klar, leicht grünliche Note darin, druckvoll, frisch und straff, leicht raue, dennoch feinkörnige Gerbstoffe. Ein distinguierter Pavillon Rouge, der mit weiterem Ausbau noch an Fleisch und Schmelz gewinnt.

Pavillon blanc du Château Margaux (extraprima 96-98 | Parker 93-95 | Suckling 97-98 | Weinwisser 19/20) ist einer der absolut besten Sauvignons der Welt. Der Preis stieg um 20% auf 199,90€, die produzierte Menge ist sehr gering. Verfügbarkeit auf Anfrage.

Mit dem Jahrgang 2017 ist einer der besten Pavillon Blanc aller Zeiten gelungen. Dieser reinsortige Sauvignon erreichte 14% Alkohol, etwa 12.000 Flaschen wird es davon geben. Tiefe, reduktive Fruchtaromen im Geruch, sehr fein und vielschichtig, extrem frisch und klar, was den puristischen Sauvignon-Charakter monumental empor hebt. Sehr komprimiert und grandios spannungsgeladen am Gaumen, mit Limetten und Citrusaromen besitzt er eine bebende Säure und vollmundig weit gefasste Struktur mit grünlich beissenden Noten und enormem Grip. Ewig weit gespannt und lang mineralisch anhaltend. Nach 17 Jahren Testphase hat man sich nun entschlossen diesen Jahrgang erstmals mit einem Diam-Korken zu verschließen, da er bei längerer Lagerung bessere Ergebnisse erzielt hat als Naturkorken.

La Conseillante (extraprima 95-97 | Parker 95-97 | Suckling 94-95 | Weinwisser 18+/20) ist sehr gelungen und liegt mit 166,60 € in etwa auf dem Niveau von 2015. Zur online-Bestellung bitte hier clicken.

Auf Conseillante gab es 15% Frost in den Cabernet Franc-Anlagen zu Cheval Blanc, der Ertrag kam auf 34 hl/ha. In der Assemblage finden sich 85% Merlot und 15% Cabernet Franc mit 13,5% Alkohol in 70% neuen Fässern. Dunkle, dichte Farbe. Satt, saftig und fruchtbetont im Duft, mit viel Stoff und großer Kraft. Dicht, satt und körperreich im Mund, nocht etwas streng und stumpf, jedoch mit viel Saft und dichter, satter Struktur, sehr schmelzig im Fond. Tiefgründig, mit großer Spannung und ausgezeichnetem Rückaroma. Ein sehr guter La Conseillante mit sehr gutem Potenzial.

Figéac (extraprima 95-97 | Parker 94-96 | Suckling 95-96 | Weinwisser 19/20) kostet 166,60€ und ist wieder etwas klassischer ausgefallen als 2015 und 2016. Bitte hier clicken zur online-Bestellung.

Der 2016 Figéac (extraprima 95–97 | Parker 98–100 | Galloni 94–97+ | Suckling 96–97 | Weinwisser 19/20) ist für 199,00 € auch noch in kleinen Mengen verfügbar. Zur online-Bestellung bitte hier clicken.

Auf Figéac erwischte es meist Cabernet Franc in den tieferen Lagen, dabei wurden 50% der Weinberge mit Frost befallen. Mit einer Drohne wurden die Schäden im Weinberg analysiert und anschließend 20.000 Stöcke markiert. Aus der 2. Generation wurden von jedem dieser Traubenhenkel einzelne Beeren zur Lese probiert, insgesamt 150.000 Stück. Vom 7. September bis zum 3. Oktober wurde geerntet mit 22 hl/ha Ertrag. Daher werden statt 100.000 Flaschen nur 50.000 produziert. In den Grand Vin gelangten 47% Cabernet Sauvignon, 10% Cabernet Franc und 33% Merlot der ersten Generation, 10% Merlot der 2. Generation, ausgebaut in 100% neuen Fässern. Dichte, natürliche Farbe. Verhaltene, noch etwas hohle Nase mit feiner süßer Kopfnote und dunkelbeerigem Aroma. Satt, dicht und offensiv im Mund mit viel extraktreichem Schmelz und leicht strengen, stumpfen, jugendlichen Gerbstoffen. Straffe, etwas spitze Säure mit feiner kräuteriger Würze. Klassisch strenger Figéac mit etwas kargerer Struktur als die moderneren, üppigen Weine aus 2015 und 2016. Die Trauben der 2. Generation gaben Frische und Frucht, der Cabernet steuerte die dunkelbeerigen Aromen bei. Schöner Nachgeschmack mit guter Frische und feiner, rotbeeriger Frucht mit den typischen, leicht rustikalen Gerbstoffen wie früher. Ein Muss für Figéac-Fans.

Ducru-Beaucaillou (extraprima 96-98 | Parker 95-97+ | Suckling 97-98 | Weinwisser 19/20) ist in 2017 ein ganz klassischer Vertreter seiner Art. Wer die Ducru’s aus den 90ern liebt sollte sich den 2017er für 166,60 € gönnen. Bitte hier clicken zur online-Bestellung.

Der Wachstumszyklus auf Ducru dauerte mit 110 Tagen ab der Blüte 10 Tage länger als es die goldene Regel besagt. Der Ducru-Beaucaillou 2017 besteht aus 90% Cabernet Sauvignon und 10% Merlot, brachte es auf 13,5% Alkohol und reift in komplett neuen Fässern. Undurchdringliche, schwarze Farbe. Dicht und dunkel in der Nase, mit kompakten, beerigen Aromen und ausgezeichneter Tiefe. Süß, dicht und füllig im Mund, sehr fest und kernig, mit viel Stoff und weniger vordergründiger Süße als in den vergangenen Jahren. Vielmehr erinnert der 2017er an den klassischen Ducru-Stil mit sattem, kompaktem Mittelstück, großem Zug und ewig weit aufgespannter Struktur. Sehr frisch, elegant und perfekt balanciert. Ein Ducru, wie ich ihn liebe.

12. Juni 2018

Mouton-Rothschild (extraprima 96-98 | Parker 97-99 | Suckling 97-98 | weinwisser 19/20) ist sehr gelungen und auch der Preis von 488,00 € erscheint attraktiv für einen großen Premier Cru. Denn andere Verkoster bewerteten den 2017er ähnlich hoch wie den 2010er, der damals 899,- € gekostet hat. Bei extraprima ist der 2017er sogar deutlich besser bepunktet. Nicht online bestellbar.

Auf Mouton-Rothschild wurde vom 7. bis 29. September geerntet mit einem Ertrag von 40 hl/ha. Frost gab es nur in 2 von 5 Parzellen des Weißweins Aile d’Argent. Stolze 51% der Ernte gelangten in den Grand Vin, der 13,1% Alkohol erreichte und aus 90% Cabernet Sauvignon, 9% Merlot und 1% Petit Verdot besteht. Gereift wird der Mouton in 100% neuen Fässern. Dunkler Farbkern mit roten und violetten Reflexen. Weiche, satte Frucht mit dunkelbeeriger, massiver Fülle und gereiften Noten. Sehr gute angetönte Tiefe, saturiert und sehr differenziert am Gaumen, vielschichtige Gerbstoffe mit großer Würze und weicher, anschmiegsamer Säure. Extraktreicher, rotbeeriger Mouton mit dunkelbeerigen Cassisreflexen und feinen Nuancen von Teer, Graphit und Lakritze im langen Abgang.

Leoville Las Cases (extraprima 96-98 | Parker 96-98 | Suckling 96-97 | Weinwisser 18.5/20) kostet 199,90 € mit sehr guten Bewertungen. Qualitativ knapp dahinter liegt Leoville-Barton mit 95-97 - für 200€ bekommen Sie allerdings 2,7 Flaschen Barton! Hier clicken zur online-Bestellung.

Der hervorragende 2016 Leoville Las Cases (extraprima 97–99 | RP 98–100 | AG 95–98+ | JS 98–99 | Weinwisser 19.5/20) erscheint da mit 238,- € irgendwie sinnvoller und ist noch zu haben…hier clicken zur online-Bestellung.

2017: Die Kernlage für den Léoville Las Cases liegt in einem ummauerten Clos unterhalb von Château Latour. Die Nähe zur Gironde verhinderte empfindliche Frostschäden. Geerntet wurde vom 15. September bis 4. Oktober mit 37 hl/ha. Der Grand Vin verfügt über 13,28% Alkohol und besteht aus 79% Cabernet Sauvignon, 11% Cabernet Franc und 10% Merlot, die in 90% neuen Fässern reifen. Dunkle, natürlich viskose Farbe. Verschlossenes Duftbild mit dichter, voller Cassisfrucht, feine nussige Noten und große Distinktion in der Ausstrahlung. Hohe Intensität im Geruch mit ausgezeichneter Tiefe und von feinem Holz umwoben. Etwas aufgeweichte Fruchtaromen im Mund, immer noch frisch und pur, sehr tief und dicht am Gaumen, mit enorm feinkörnigen Gerbstoffen und großer Spannung. Ausgezeichneter, vielschichtiger Las Cases, der an den hervorragenden 2011er erinnert.

Haut-Bailly (extraprima 94-96 | Parker 94-96 | Suckling 94-95 | Weinwisser 18/20)  kam mit 99,90 € um 15% reduziert zum 2016er auf den Markt. Er steht qualitativ auf einem Niveau mit La Mission und Pape-Clément. Zur online-Bestellung bitte hier clicken. Smith Haut Lafitte ist etwas besser bewertet mit 93,30 €.

Der grandiose 2016 Haut-Bailly (extraprima 95–97 | Parker 96–98 | Galloni 94–97+ | Suckling 98–99 | Weinwisser 19/20) ist für 118,- € auch noch verfügbar… zur online-Bestellung bitte hier clicken.

2017: Haut-Bailly wurde zu 30% von Frost heimgesucht. Die Trauben der 2. Generation wurden nicht verwendet, weil nichts gewachsen war. Geerntet wurde dann vom 13. – 29. September mit 28-29 hl/ha. Der Grand Vin besteht aus 60% Cabernet Sauvignon, 32% Merlot, sowie je 4% Cabernet Franc und Petit Verdot und wurde zur Hälfte in neuen Fässern ausgebaut. Dunkler Farbkern, wässriger Rand. Dunkelbeerige, likörige Kopfnote im Geruch, nicht ganz so intensives Kernaroma, angetönte Tiefe. Dicht und schmelzig zum Auftakt im Mund, dann kommt eine leicht raue Prägung durch, mit kühler und frischer Aromatik und rassiger Säure. Noch jugendliche, scharfkantig raue Gerbstoffe, braucht noch viel Zeit. Sehr vielschichtig, mit gutem Durchzug und kompaktem Körper, ganz auf Frische gebaut, sehr stimmig im Nachhall, mit großer Finesse und der typischen, in sich gewachsenen Harmonie von Haut-Bailly.

Pontet-Canet (extraprima 94-96 | Parker 96-98 | Suckling 96-97 | Weinwisser 18.5/20) kam zu 114,50 € mit satten 25% Reduktion zum Vorjahr auf den Markt, bleibt dabei etwas über dem 2015er. Zur online-Bestellung bitte hier clicken.

Vom 18. September bis 4. Oktober wurde auf Pontet-Canet mit 34,5 hl/ha geerntet. Ein neuer Gärkeller mit amphorenförmigen Zementfässern wurde angebaut, in dem 30% des 2017er vergoren wurde. Der Rest kam in normale, konische Zementtanks und Holzbottiche. In den Grand Vin gelangten 64% Cabernet Sauvignon, 30% Merlot, 4% Cabernet Franc und etwa 2% Petit Verdot bei 50% neuen Barriques. Dunkle, massive Farbe. Süß, offensiv, sehr üppig und voll in der Nase, mir satter, massiver Reichhaltigkeit. Dicht stumpf und trocken wirken zu Anfang die Gerbstoffe im Mund. Kraftvoll entwickelt er nach hinten viel Druck und einen extraktgetriebenen Körper. Sehr rassige Struktur, vielschichtig und charaktervoll gerbstoffbetont. Viel Stoff, klare Frucht mit leicht konfierten Noten, noch nicht sehr stark entwickelter Nachhall. Das braucht Zeit.

11. Juni 2018

Leoville-Barton (extraprima 95-97 | Parker 91-93+ | Suckling 94-95 | Weinwisser 18.5/20) war noch etwas jugendlich verschlossen, daher haben ihn vermutlich manche Verkoster etwas niedriger bewertet. Mit 73,80 € kam er etwa 15% unter dem Vorjahrespreis auf den Markt und empfiehlt sich zum Kauf…bitte hier clicken zur online-Bestellung.

Der ausgezeichnete 2016 Leoville-Barton (extraprima 96–98 | Parker 93–95 | Galloni 93–96 | Suckling 95–96 | Weinwisser 19/20) ist für 87,50 € auch noch erhältlich…hier clicken zur online-Bestellung.

2017: Der Léoville-Barton ist wie immer einer der lockersten und natürlichsten Weine des Médoc. In diesem Jahr präsentierte er sich noch ein wenig zugeknöpft, doch die großen Anlagen sind komplett vorhanden. Geerntet wurde vom 15. -29. September, 93% Cabernet Sauvignon und 7% Merlot kamen mit 13% Alkohol in 60% neue Fässer. Dunkle, lebendige Farbe. Dunkelbeerig und fleischig, mit viel Saft und Fülle setzt er sich kompakt am Gaumen fest und besitzt enorme Rasse und Zug. Der ungewöhnlich hohe Cabernet-Anteil lässt ihn noch ein wenig verschlossener und jugendlicher erscheinen, man benötigt vermutlich auch auf der Flasche ein wenig mehr Geduld. Dichte, feste, lockere Gerbstoffe mit viel Kraft und Druck, feines Säurespiel mit delikater Vielschichtigkeit und großartiger, langer Nachhall mit viel Cabernet-Aromen. Für Barton-Liebhaber ist diese seltene Cabernet-Dominanz eine reizvolle Ausnahmeerscheinung. Kaufen!

Leoville-Poyferre (extraprima 94-96 | Parker 93-95 | Suckling 95-96 | Weinwisser 18/20) kam mit 74,90 € fast 20% unter dem Vorjahrespreis auf den Markt. Die Bewertungen sind sehr gut bei nahezu allen Verkostern. Das ist ein solider 2e Grand Cru zu einem vernünftigen Preis. Zur online-Bestellung bitte hier clicken.

Auf Léoville-Poyferré wurde spät gelesen, zwischen dem 20. September und 6. Oktober mit satten 50 hl/ha. In der Assemblage finden sich 68% Cabernet Sauvignon, 27% Merlot, 2% Petit Verdot und 3% Cabernet Franc bei 13% Alkohol wieder, die in 80% neuen Fässern ausgebaut wurden. Schwarze Farbe. Satt, süß und schmelzig, mit viel Druck und Fleisch, sowie cremiger extraktreicher Struktur, lang und stimmig. Massiver Poyferré, der nach hinten etwas hohl und weniger aromatisch wirkt, was möglicherweise vom weniger ausdrucksstarken Merlot herrührt. Wir immer ist der Poyferré sehr auf Kraft und Intensität durch hohe Extraktion ausgelegt, was in einem Jahrgang wie 2017 eher etwas schwieriger sein kann. Dennoch sind die Gerbstoffe sehr ausgewogen, abgerundet und keineswegs aggressiv.

Montrose (extraprima 95-97 | Parker 96-99 | Suckling 96-97 | Weinwisser 19/20) kam mit 5% Reduktion zu 2015 und 2016 bei 133,50 € auf den Markt. Das zeigt, dass man auf Montrose den neuen Jahrgang als besonders gelungen ansieht.  Zur online-Bestellung bitte hier clicken. Wir empfehlen den überragenden Cos d’Estournel für 10,- € mehr!

Übrigens gibt es auch noch den ausgezeichneten 2016 La Dame de Montrose für 36,50 €hier clicken zur online-Bestellung

Im frostfreien St.-Estèphe konnte Montrose 45 hl/ha vom 12. – 29. September ernten. Bei der Vinifikation wurde die Maischestandzeit verkürzt und sanfter extrahiert, sowie weniger stark gepresst. So konnten die hervorragenden Pressweine mit 12% in den Grand Vin integriert werden, der wiederum nur 37% der Gesamtproduktion ausmacht. 70% Cabernet Sauvignon, 20% Merlot, 3% Cabernet Franc und 1% Petit Verdot werden in 60% neuen Fässern ausgebaut bei 13,1% Alkohol. Dunkle, lockere Farbe, viskos. Dunkelbeerig und stimmig in der Nase mit viel Körper und Kraft, jedoch nicht so offensiv wie Cos d’Estournel. Dicht, fleischig und dunkelbeerig kompakt im Mund, mit sehr ausgewogenem, geschliffenem und vielschichtigem Körper. Satt und kompakt, mit leicht gereiften Fruchtaromen, etwas ankonfiert, mit schöner Würze und schmelziger Süße. Feinkörnige, aufgeweichte Gerbstoffe mit großer Fülle und Reichhaltigkeit, likörig konzentrierter Nachhall mit sehr guter Intensität. Deutlich weniger frisch als Cos und Calon-Ségur, besitzt der Montrose in diesem Jahr einen ganz eigenen Charakter.

08. Juni 2018

Belair-Monange (extraprima 97-99 | Parker 96-98 | Suckling 94-95 | Weinwisser 18/20) ist zweifellos ein ganz großes Terroir. Der 2017er war für uns eine Art Durchbruch-Jahrgang. Vielleicht der Beginn einer Serie von überragenden Weinen?! Ganz ehrlich 118,90 € ist KEIN GELD für diesen großen Wein und direkten Konkurrenten von Ausone! Das muss man kaufen…online-Bestellung bitte hier clicken.

Den ebenfalls hervorragenden Belair-Monange 2016 (extraprima 96–98 | Parker 94–96 | Galloni 92–95 | Suckling 95–96 | Weinwisser 18/20) gibt es auch noch zu kaufen…hier clicken zur online-Bestellung.

Für Bélair-Monange, den direkten Nachbarn von Ausone, ist 2017 ein geradezu riesiger Erfolg. Einerseits konnte der Wein in diesem Jahr qualitativ mit Ausone gleich ziehen, andererseits übertrifft der neue Jahrgang seine eigenen Vorgänger aus 2015 und 2016, denn es ist schlicht der bislang beste Wein dieses großartigen Terroirs! 90% Merlot und 10% Cabernet Franc sind auf den 23,5 Hektar gepflanzt. Während viele Merlot-betonte Weine in 2017 etwas weniger aromatisch sind, zeigen sich die Merlots von Bélair-Monange in voller Pracht. Dunkle, viskose Farbe. Tief, offen, fruchtig und finessenreich duftet der BM mit likörig-rotbeeriger, sehr lebendiger Aromatik, hochkomplex und fein geschliffen. Dicht, schmelzig und weit gefasst, wirkt er ganz locker, schokoladig und reif auf der Zunge, mit enormem Druck und endloser Fülle. Seine noblen Gerbstoffe sind weit und vielschichtig gefächert, die krokante Säure verleiht ihm große Spannung und ausgezeichnete Länge. Dies ist kein üppiger, breiter Kraftprotz, sondern vielmehr ein schlanker, feinsinniger 1er Grand Cru mit großer Klasse und ewigem Nachhall.

Troplong-Mondot (extraprima 94-96 | Parker 95-97 | Suckling 95-96 | Weinwisser 18.5/20)  machte eine Preisreduktion von 30% gegenüber dem Vorjahr. Zudem ist der Wein deutlich besser als in den vergangenen Jahren. Daher ist Troplong heuer mit 98,80 € ein sehr attraktiver Top-St.-Emilion. Zur online-Bestellung bitte hier clicken.

Unter dem neuen Besitzer ist Troplong erfreulicherweise weg von den Alkoholexzessen, denen dieser Wein wie ein Drogenjunkee unkontrolliert ergeben war. Geerntet wurde entsprechend früher als sonst vom 18. – 29. September, dabei ergab sich ein Alkoholgehalt von 14-14,5%. Nur 5% der Reben wurde von Frost betroffen, der Ertrag lag bei 44 hl/ha. In den Grand Vin gelangten 85% Merlot, 13% Cabernet Sauvignon und 2% Cabernet Franc bei 65% neuen Fässern. Ausgewogen, tief und vielschichtig, präsentiert sich der Troplong, sehr frisch und tief, immer noch sehr voll und üppig, denn die Trauben werden auf dem Plateau eben sehr reif. Aber er ist nicht mehr so überextrahiert, vielmehr zeigt er wesentlich mehr Tiefe und Transparenz, sowie eine feine rotbeerige, lebendige Frucht, die eine sehr gute Verbindung mit den reichhaltigen Gerbstoffen und der feinen Säure besitzt.                

Pavie-Decesse (extraprima 89-91 | Parker 95-97 | Suckling 95-96 | Weinwisser 17/20) kostet etwa 118,- €.

Der Pavie-Decesse wurde aus 90% Merlot und 10% Cabernet Franc bei 14 hl/ha mit 14,51% Alkohol in 100% neuen Fässern ausgebaut. Dicht, dunkel, straff, massive Gerbstoffe, viel Körper, Schokolade, breit, wenig Frucht, weniger trocken als der Monbousquet aus gleichem Haus.

Bellevue-Mondotte (extraprima 89-91 | Parker 96-98 | Suckling 92-93 | Weinwisser 17/20) kostet etwa 140,- €.

Bellevue-Mondotte ist das Schwestergut von Gérard Perses Pavie. Von 2 Hektar wurden 90% Merlot und je 5% Cabernet Franc und Sauvignon mit 14,5% Alkohol in 100% neuen Barriques verarbeitet. Schwarze Farbe. Massiv, dicht und stoffig, extrem viel Schokolade und viel Amarena-Würze. Stumpfe, dumpfe Frucht, deutlich überextrahiert, trocken, bitter, kein Fluss, Absenz von Eleganz, brachiale Gerbstoffe. Steak und Zigarre können helfen.

La Fleur Petrus (extraprima 96-98 | Parker 94-96 | Suckling 95-96 | Weinwisser 19/20) ist erwartungsgemäß einer der ganz großen Pomerols. Er liegt knapp hinter Pétrus und Trotanoy in pomerol. La Fleur Pétrus kostet 185,- € und ist streng limitiert. Wir können leider nur im Rahmen einer Gesamtbestellung abgeben. Nicht online bestellbar.

La Fleur Pétrus, Le Pin und Lafleur sind in Pomerol die direkten, üppig geratenen Verfolger der finessenreich eleganten Spitzenreiter Trotanoy und Pétrus. 91% Merlot, 6% Cabernet Franc und 3% Petit Verdot sind auf den 18,7 Hektar gepflanzt. Dunkle, natürliche Farbe, dicht und recht dunkelbeerig auch in der Nase, tief, massiv und kompakt. Deutlich fetter und dichter als erwartet, berauscht der La Fleur Pétrus mit groß angelegter Struktur, schmelzig reifen Gerbstoffen, viel Druck und einer likörig intensiven Frucht mit ausgezeichnetem, verschwenderisch üppigem Nachhall.

Trotanoy (extraprima 97-99 | Parker 96-98 | Suckling 96-97 | Weinwisser 19.5/20) ist einer der ganz großen Pomerols. Er konnte Pétrus als einziger die Stirn bieten, manche Verkoster sahen ihn sogar besser. Er kostet 199,- € und ist streng limitiert. Wir können leider nur Einzelflaschen im Rahmen einer Gesamtbestellung abgeben. Nicht online bestellbar.

Gemeinsam mit Pétrus steht der Trotanoy ganz oben auf dem Treppchen in Pomerol . Beide 2017er sind sich in ihrer auf Delikatesse, Tiefe und Vielschichtigkeit ausgerichteten Art recht ähnlich. La Fleur Pétrus, Lafleur und Le Pin sind dagegen etwas fülliger und schwelgerischer. Dichte Farbe, etwas dunkler als La Fleur Pétrus, der daneben in der Verkostung stand. Dicht und weit gefasst im Geruch mit rotbeeriger, reifer und anziehend duftiger Frucht von grandioser Delikatesse. Sehr saftig, fein und elegant im Mund, mit cremiger Struktur und viel Frucht. Tiefgründig, sehr frisch und sogar dieser Momentaufnahme einen Tick länger als Pétrus, wenn er nicht gar den längsten Nachhall aller 2017er Pomerols besitzt.

07. Juni 2018

Cos d’Estournel (extraprima 97-99 | Parker 97-100 | Suckling 97-98 | Weinwisser 18/20) ist unser Wein des Jahrgangs. Nie zuvor habe ich einen derart guten Jungwein auf Cos probiert. Der vom Château empfohlene Verkaufspreis liegt bei 149,00 €. Manche Händler bieten ihn günstiger an. Bitte geben Sie uns Bescheid, damit wir ein entsprechendes Angebot machen können. Diesen Wein MÜSSEN SIE KAUFEN, denn er schmeckt wie ein Original vom nachbargut Lafite-Rothschild! Mindestens 6, eher 12 Flaschen sollten in Ihren Keller…hier clicken zur online-Bestellung.

Ausgerechnet der 2017er sollte im 25sten Jahr meiner Primeur-Verkostungen zum besten Cos d’Estournel werden, den ich je als Jungwein probiert hatte. Besitzer Michel Reybier und Weinmacher Dominique Arangoits haben zudem eine der besten Kollektionen des Jahrgangs präsentiert, denn auch der weiße Cos ist absolut überragend. 55 Jahre beträgt das Durchschnittsalter der Reben. Die Ernte erfolgte früh vom 12. bis 30. September mit einem Ertrag von 43 hl/ha, die Maischestandzeit war mit 3 bis 4 Wochen normal. Mit 66% Cabernet Sauvignon, 32% Merlot und je 1% Petit Verdot und Cabernet Franc kamen 40% der Produktion in die Assemblage für den Grand Vin. Ausgebaut wurde er in 60% neuen Fässern und duftet ansatzlos im ersten Moment, als habe man einen Lafite-Rothschild im Glas. Tatsächlich handelt es sich dabei ja um das benachbarte Weingut. Allerdings hatte Cos selten zuvor eine derart distinguierte, aristokratische, dunkelbeerige Cabernetfrucht wie in diesem Jahr. Offensiver, nobler Cos, groß, tief und pur in der Nase, mit einer Tiefe und Ausdruckskraft wie ein 1er Cru, Bleistift, Teer, Lakritz, ganz arsitokratisch. Weit gefasst im Mund, ewig tief, mit großer Extraktion, ganz locker, sehr distinguiert und elegant. Grandiose, dreidimensionale, feinkörnige Gerbstoffstruktur, extrem finessenreich balanciert. Großer Charakter mit dunkelbeeriger, tiefgründiger Frucht, ausgezeichnetem Fluss und hervorragendem, extraktreichem Nachhall mit Graphit und Teer. Beim Abschied musste ich mich konzentrieren, damit ich nicht aus Versehen zu Michel Reybier „au revoire Monsieur Rothschild“ sagte.

Cos d’Estournel Blanc (extraprima 94-96 | Parker 90-92 | Suckling 96-97 | Weinwisser 17/20) war der weiße Lieblingsweisswein des Jahres von Stephan Attmann vom Weingut Von Winning, der mich dieses Jahr nach längerer Primeurs-Abstinenz wieder begleitete. Ein brillanter Weißwein von großer Strahlkraft. Für 116,80 € bekommt man ein echtes Unikat, das sogar einen großen deutschen Riesling-Winzer aus den Schuhen katapultiert!

Der weiße Cos d’Estournel war einer der beeindruckendsten Weißweine des Jahrgangs. Seine Natürlichkeit, innere Spannung und packende Aromatik ließ einen nach der morgendlichen Probe bis zum Abendessen nicht mehr los und wurde zum Gesprächsthema. Stephan Attmann vom Weingut Von Winning wertete ihn noch deutlich höher als ich. Gespannt darf man sein, wie sich dieser große Wein von der Flasche präsentiert. Geerntet wurde er mit 26 hl/ha bei 12,9% Alkohol aus 80% Sauvignon Blanc und 20% Sémillon, vergoren wurde er in 60% neuen Fässern. Tief, saftig und frisch, unglaublich knackig, mit einer grandiosen saftigen Stoffigkeit und fleischiger Fülle mit exotischer Limettenfrucht. Ganz vielschichtig, poliert, wie aus einem Guss gehoben mit irrer Spannung und cremigem Extrakt am Gaumen. Im ewig langen, immer nachsaftenden Nachhall kommen reife Mango und delikate Minzaromen hervor. Wirklich beeindruckend, tief und lang.

Larcis-Ducasse (extraprima 95-97 | Parker 92-94 | Suckling 94-95 | Weinwisser 17.5/20) ist ein ganz und gar überragender Wein, auch wenn das nicht jeder Verkoster erkennt. Mit 66,- € ist der Nachbar von Pavie ein echtes Schnäppchen. Zur online-Bestellung hier clicken.

Von den drei noblen Gewächsen aus St.-Emilion, die der Regie von Nicolas Thienpont unterstehen, sticht der Larcis-Ducasse in diesem Jahr heraus und lässt Beauséjour Duffau und Pavie-Macquin klar hinter sich. Grund sind die berstende Frische und große Präzision, die dem Larcis eine strahlende Erscheinung verleihen. Von den 11,15 Hektar sind 10,41 in Produktion und erlitten dank der hervorragenden Hanglage neben Pavie keinen Frost. Gelesen wurde vom 18. September bis zum 2. Oktober, was zu einem Ertrag von 34 hl/ha führte. Zu 92% kam der Merlot mit 8% Cabernet Franc in die Assemblage, gemeinsam erreichten sie 14% Alkohol und wurden in 55% neuen Fässern ausgebaut. 73% der Produktion wird für den Grand Vin verwendet, das werden etwa 3.000 Kisten sein. Schwarze, dichte Farbe. Mit großer Tiefe und berstender Frische präsentiert der Larcis eine reife, sehr präzise Frucht im Geruch vor einem üppig-likörigem Hintergrund. Satt, feingliedrig, frisch und mit ganz großer Struktur erfüllt er den Mund, sehr engmaschig, enorm tief und aus einem Guss gehoben. Finessenreiche Gerbstoffe mit kristalliner Säure und schmelziger Fülle, sehr lang und immer frisch. Das wird großartig.

Pavie-Macquin (extraprima 94-96 | Parker 95-97 | Suckling 94-95 | Weinwisser 18/20) liegt mit 71,80 € 10% unter dem 2016er auf gleichem Niveau wie 2015. Ein hervorragender, kraftvoller St.-Emilion mit enormer, fleischiger Struktur.

Innerhalb der Hierarchie der Weine unter der Leitung von Nicolas Thienpont liegt der Pavie-Macquin 2017 gleichauf mit dem Beauséjour Duffau knapp hinter dem überragenden Larcis-Ducasse. Die hervorragende Plateaulage verhinderte Frostschäden. 80% Merlot, 18% Cabernet Franc und 2% Cabernet Sauvignon kamen mit 55% neuen Fässern in den Grand Vin, von dem etwa 4.800 Kisten erzeugt werden. Gelesen wurde spät vom 20. September bis 9. Oktober mit 34 hl/ha bei etwa 14% Alkohol. Dichte, satte Farbe. Tief, likörig und fett in der Nase, reifer und deutlich ‚wärmer‘ als Larcis. Dicht, lang und schmelzig im Mund, leicht grobere, immer noch feine Gerbstoffe, likörig-breiter Körper, fett, leicht trockene Spur. Hier fehlt etwas Frische, sodass die Gerbstoffe diesen Wein später dominieren werden. Zum Steak wird das dennoch ideal sein!

Clos Fourtet (extraptrima 93-95 | Parker 92-94 | Suckling 94-95 | Decanter 94) kam als Premier Grand Cru standesgemäß mit knapp unter 100,- € auf den Markt.

Auf Clos Fourtet fielen 30% dem Frost zum Opfer. In der Assemblage befinden sich 86% Merlot, 4% Cabernet Franc und 10% Cabernet Sauvignon mit 13,5% Alkohol und 50% neuen Fässern. Tief und weit gefasst, mit sehr guter Transparenz, wie es für Clos Fourtet typisch ist. Noble, feine Gerbstoffe werden von dunkelbeerigem Extrakt umwoben. Ein sehr guter, kein großer Clos Fourtet.

Carmes Haut-Brion (extraprima 93-95 | Parker 91-93+ | Suckling 94-95 | Weinwisser 19.5/20) ist das gesuchte Kleinod von Péssac. Für 79,50 € bekommt man einen packenden Wein mit ganz eigenem Charakter. Extrem geringe Verfügbarkeit bei extraprima.

In der kleinen, ummauerten Kernlage von Les Carmes Haut-Brion nahe der Stadt gab es keinen Frost. In der Assemblage sind je 40% Cabernet Franc und Merlot mit 20% Cabernet Sauvignon vereint bei 13,25% Alkohol in 65% neuen Fässern. Dicht und stoffig, ganz tief und fein, mit viel Kraft und schmelziger Struktur mit rassigen, reifen Gerbstoffen. Geschmeidig und fleischig spielt dieser kernige Péssac ganz locker mit Süße und Extrakt. Man könnte ihm auch vorwerfen, dass er zu wenig Terroir-Charakter besitzt, allerdings war Les Carmes schon immer anders als alle Anderen.

Pichon Baron (extraprima 95-97 | Parker 95-97 | Suckling 95-96 | Weinwisser 18.5/20) war für uns einer der überragenden Pauillacs und konnte auch das nachbarduell für sich entscheiden. Das sieht allerdings nicht jeder so, es dürfte also sehr spannend sein, die beien Pichons in einigen Jahren gegeneinander antreten zu lassen. Mit 133,50 € zeigt sich auch der Preis selbstbewusst, denn die Reduktion zu 2016 beträgt ‚nur‘ 15%...hier clicken zur online-Bestellung.

Die Lese begann auf Pichon Baron am 13. September und dauerte 3 Wochen. 79% Cabernet Sauvignon und 21% Merlot gelangten in den finalen Blend mit 80% neuen Fässern und etwas mehr als 13% Alkohol. Dunkle, dichte Farbe. Gereifte, satte, anziehend volumenreiche Aromen in der Nase mit viel Cabernet-Würze und offensiver Kraft. Kernig und kraftvoll auch der Auftakt im Mund, sehr frisch und männlich am Gaumen, mit viel Druck und feinkörnigen Gerbstoffen mit Fleisch und Fülle. Bei all seiner körperreich stoffigen Struktur wirkt er auch noch sehr elegant und übertrifft bei dieser jugendlichen Gegenüberstellung die feine Comtesse. Ein packender Pauillac mit beeindruckender Fülle.

Smith Haut Lafitte hatte die beste Kollektion des Jahrgangs erzeugt. Weiss- und Rotweine waren jeweils als Grand Vin und auch als Zweitweine absolut bestechend, Bravo!

Smith Haut Lafitte blanc (extraprima 95-97 | Parker 96-98 | Suckling 94-97 | Weinwisser 18.5/20) wird nun mit 111,80 € zum höchsten Preis ever angeboten. Der Wein ist über jeden Zweifel erhaben, denn erkonkuriert mit dem gleich bewerteten Pape-Clément  für 135,80 €

Der beeindruckende, weiße Smith Haut Lafitte besteht aus 90% Sauvignon Blanc und je 5% Sémillon und Sauvignon Gris. Die Hälfte reift in neuen Fässern der gutseigenen Tonnellerie. Frost gab es nur in den Lagen für den Zweitwein. Tief und kompakt, jugendlich verschlossen, mit ausgezeichneter, hoher Konzentration und grandioser Tiefe, bleibt er immer frisch und mit großer Strahlkraft präsent. Ewig lang am Gaumen, mit sehr fokussierten, vielschichtigen Aromen und ausgezeichneter Spannung. Nach Haut-Brion, La Mission Haut-Brion und Pavillon Blanc der beste weiße 2017er Bordeaux, auf Augenhöhe mit Pape-Clément. Bravo!

Smith Haut Lafitte rouge (extraprima 95-97 | Parker 94-96 | Suckling 95-96 | Weinwisser 18.5/20) ist mit 93,30 € etwas teurer als der rote Pape-Clément und bei uns auch einen Punkt höher bewertet. Hier blieb der Primeur-Preis etwa 15% unter 2016 und 2010. Zur online-Bestellung Jahrgang 2017 hier clicken.

Der Smith Haut Lafitte rouge 2016 (extraprima 94-96 | Parker-WA 96-98 | Galloni 94-97 | Suckling 97-98 | Weinwisser 18/20) gibt es auch noch für 106,80 € online zu bestellen, bitte hier clicken.

2017: Fabien Teitgen hat eine beeindruckende Kollektion vorgestellt. Denn trotz 10% Frost bei den Weißen und 5% bei den Roten konnten alle Weine, auch die Zweitweine, absolut beeindrucken. Die Gerbstoffe waren rund, reif und geschmeidig, die Frucht frisch und die vollmundige Extraktion ganz natürlich, mit traumhafter Balance. Das zeugt von großem Fingerspitzengefühl im Zusammenhang mit der biodynamischen Bewirtschaftung! 60% Cabernet Sauvignon, 35% Merlot, 4% Cabernet Franc und 1% Petit Verdot kamen mit 13,5% in den Grand Vin bei 60% neuen Fässern. Schwarze Farbe. Ganz distinguierte, tiefgründig-lebendige Cabernet-Nase, superreif und kühl, mit feiner Kräuterwürze, gar etwas Eukalyptus im Ansatz. Dicht und schmelzig im Auftakt, mit kraftvoller, üppiger Mitte und cremiger Fülle. Satt, mit feinen, geschliffenen Gerbstoffen und viel Kraft, die sich bis lang in den Abgang durchziehen und fest mit nachsaftender Süße am Gaumen stehen bleiben.

06. Juni 2018

La Clotte (extraprima 94-96 | Parker 89-91 | Suckling 93-94 | Weinwisser 17.5/20) ist das neue Schwestergut von Ausone und einer der neuen hotspots von St.-Emilion. Für 64,50 € gibt es viel Terroir und Charakter. Die verfügbaren Mengen sind knapp. Zur online-Bestellung bitte hier clicken.

La Clotte gehört seit 2014 der Familie Vauthier von Ausone und konnte in 2017 erstmals sein Potenzial besser ausspielen, daher übertrifft dieser Jahrgang auch den 2015er und 2016er! In der Assemblage finden sich 85% Merlot, 10% Cabernet Sauvignon und 5% Cabernet Franc, ausgebaut wird er in 100% neuen Fässern. Dunkle, massive Farbe. Unglaublich dichte Nase, ganz massiv, konzentriert und vielschichtig. Grandioses Holz mit schokoladigen Graphit-Reflexen, sehr präzise und frisch. Viel Saft und Tiefe im Mund, ewig weit aufgespannt, lang und intensiv. Großer Terroirausdruck und Charakter, sehr frisch, druckvoll und von ausgezeichneter Tiefenstaffelung. Er trägt die Ausone-Handschrift in sich und ist verfügbar, das sollte man sich nicht entgehen lassen. 10.000 Flaschen Produktion

Feytit-Clinet (extraprima 95-97 | Parker 90-92 | Suckling 91-92 | Galloni 93-96) wird als Jungwein des Öfteren unterschätzt. Auf der Flasche melden dann viele Verkoster ein paar Jahre später Erstaunen über die positive Entwicklung an. Das kennen wir schon... Auch der 2017er Feytit-Clinet ist mit 57,50 € wieder ein hoch lohnenswerter Kauf. Zur online-Bestellung bitte hier clicken.

Bei fünf Verkostungen setzte sich der Feytit-Clinet immer besser in Szene. Die frühen Muster wirkten etwas gereift, in der zweiten Hälfte der Primeur-Woche waren sie wesentlich frischer und präziser. Das liegt daran, dass Jérémy Chasseuil einen kleinen Betrieb leitet, der die Bemusterung nicht immer optimal arrangieren kann. Daher wird dieser Wein sicherlich von vielen Verkostern verkannt werden. Dunkle, dichte Farbe. Frisch, satt, dunkelbeerig und konzentriert, mit liköriger, hochverdichteter Kopfnote. Schokoladige Fülle mit Teer und Graphit, ganz tief und reichhaltig auf der Zunge. Ein grandioser, vielschichtiger, nahezu reinsortiger Merlot, der in diesem Jahrgang zu den größten Verführern mit hedonistischer Trinkfreude zählt. Seit 2004 ist dies der beste bezahlbare Pomerol weit und breit!

Calon-Ségur (extraprima 96-98 | Parker 92-94 | Suckling 91-94 | Weinwisser 19/20) ist einer der zuverlässigsten und preiswertesten Grand Cru des Médoc! Er sticht heuer manchen Supersecond aus und kostet mit 84,90 € deutlich weniger. Zur online-Bestellung bitte hier clicken.

Auf Calon-Ségur gab es keinen Frost. 43,5 hl/ha konnten zwei Wochen vor dem Durschnitt geerntet werden. Die Cabernets wachsen auf Lehm, daher hatten sie während der Trockenheit keinen Wassermangel. Sogar der Anteil der besten Pressweine konnte erhöht werden. Wenn sonst 20% der besten Qualität überhaupt verwendet werden, konnten in 2017 sogar 38% in die Assemblagen einfließen. Das sagt einiges über die Qualität der Gerbstoffe aus! Der Grand Vin besteht aus 76% Cabernet Sauvignon, 13% Merlot, 9% Cabernet Franc und 2% Petit Verdot. Er erreichte 13,2% Alkohol und reift 20 Monate in 100% neuen Fässern. Die Mazeration war mit 20 Tagen auf der Maische normal. Leuchtend dunkle, natürliche Farbe. Verschlossenes Duftbild, tief, massiv und verdichtet, mit feiner, roter Frucht. Sehr elegant und finessenreich auf der Zunge, kompakt, mit ganz fein ausgereiften Gerbstoffen. Schmelzig, cremig, mit viel Spiel und Zug, lang anhaltend und mit großer Spannung, in der sich die extraktreiche Rotbeerigkeit weit am Gaumen widerspiegelt. Langer Nachhall mit dezent konfierten Noten.

Brane-Cantenac (extraprima 94-96 | Suckling 92-93 | Weinwisser 17.5/20) liegt mit 64,- € etwa 10% unter dem Vorjahr. Der Wein ist ausgezeichnet, auch wenn das nicht alle Bewertungen wiederspiegeln: hier clicken zur online-Bestellung. Der 2016er Brane-Cantenac (extraprima 94–96 | Parker 96–98 | Suckling 95–96) ist für 70,90 € auch noch verfügbar: Zur online-Bestellung bitte hier clicken.

2017: Auf Brane-Cantenac musste man 40% Frostschäden hinnehmen, glücklicherweise nicht in den Lagen für den Grand Vin. 74% Cabernet Sauvignon, 21% Merlot, 4% Cabernet Franc und 1% Petit Verdot werden in 70% neuen Fässern ausgebaut. Rassige Struktur mit viel Saft und Körper, sehr weit gespannt, noch leicht scharf und streng, was für Brane-Canetnac durchaus normal ist in diesem jugendlichen Stadium. Feine Gerbstoffe mit delikater Frucht und guter Länge, die durch die feine Säure und präzise Aromenführung zu einem vielschichtig schimmernden Spiel avanciert. Weit gefasst, finessenreich und anziehend, mit klassischer Margaux-Typizität und großartiger Terroir-Prägung. Ein hervorragender, langlebiger 2e Grand Cru mit Stil und Klasse.

Giscours (extraprima 91-93 | Parker 90-92 | Suckling 92-93 | Weinwisser 18/20) kam mit etwa 56,- € nur knapp unter dem Preis des 2016er heraus, der war allerdings wesentlich besser bewertet.

Giscours hatte 40% Frost erlitten. Die Assemblage besteht aus 71% Cabernet Sauvignon, 24% Merlot und 5% Petit Verdot mit 50% neuen Fässern. Am letzten Verkostungstag zeigte sich der Giscours dichter und üppiger als zuvor. Da wirkte er gezehrt, spröde und bitter. Viel Schmelz und Fülle, sehr feine Struktur, etwas hohle Mitte, leicht grünliche Spur darin, wenig Fluss.

Rauzan-Ségla (extraprima 94-96 | Parker 94-96 | Suckling 94-95 | Weinwisser 18+/20) ist mit 73,50 € ein sehr attraktiver Margaux, hier clicken zur online-Bestellung. Der Preis liegt deutlich unter dem von 2009, 2010 und 2016. Die hohen Bewertungen für 2017 liegen nur ganz leicht unter denen für den hochgelobten 2016er Rauzan-Ségla. Der kostet 84,- € und ist auch online verfürbar: hier clicken.

Auf Rauzan-Seglà kam der Frost gleich zweimal am 21. und 27. April. Geerntet wurde vom 12. September bis 2. Oktober mit einem Ertrag von 40 hl/ha. In der Assemblage finden sich 62% Cabernet Sauvignon, 36% Merlot und 2% Petit Verdot mit 13,2% Alkohol bei 60% neuen Fässern. Dunkle, dichte, lila Farbe. Süß, konzentriert und dunkelbeerig in der Nase, offensiv, mit feinem Holz, frisch, voluminös und mit guter Tiefe. Weit gefasst, sehr stoffig und körperreich im Mund, bietet er eine elegante, feine Struktur mit dunkelbeeriger intensiver Frucht und ausgezeichneter Transparenz. Die fein dosierte Süße mit extraktreichem Nachhall lässt dennoch viel Margaux-Charakter zu.

Canon (extraprima 95-97 | Parker 94-96 | Suckling 94-95 | Weinwisser 18/20) wurde in den vergangenen Jahren zum gesuchten hotspot. Meist reichte die verfügbare Menge nicht aus, um alle Anfragen zu bedienen. Der 2017er liegt mit 91,50 € etwa 10% unter dem Vorjahr und ist nicht online bestellbar. Vom 2016er Canon haben wir auch noch kleine Mengen für 105,- €, die im Rahmen einer Gesamtbestellung zuteilen können.

Canon konnte man auf dem Weingut eindeutig am besten probieren, bei drei anderen Gelegenheiten gab es auch etwas weniger präzise Flaschenmuster. Die perfekten Plateaulagen von Canon sorgten dafür, dass es keinen Frost auf diesem Gut gab, der Ertrag war mit 42 hl/ha normal. Der Merlot wurde vom 4. bis 15. und der Cabernet Franc bis 24. September geerntet. Von ersterem gelangten 77% in die Assemblage, der Rest ist Cabernet in 55% neuen Fässern bei 14% Alkohol. Dunkle, dichte Farbe. Tief, satt und offensiv in der Nase mit fleischiger, frischer, stark verdichteter Frucht, nicht so tief und komplex wie erwartet, aber das kann sich mit dem weiteren Ausbau noch ergeben. Unglaublich distinguiert, seidig und elegant im Mund, vielschichtig, mit enormem Tiefgang, sehr lang und geschliffen. Grandioser, frischer, feinsinniger St.-Emilion und eigentlich einer der jahrgangsbesten Merlot-betonten Weine dieser Appellation, denn hier findet diese Rebsorte ihren puristischen Ausdruck und ursprünglichen Charakter, den man bei vielen Merlots vom rechten Ufer ein wenig vermisst. Dunkelbeerige Nuancen vom Cabernet mit delikat ansetzendem Amarena-Kirscharoma dabei, keine Schokonuancen, alles auf Frische und Finesse gebaut.

Grand Puy Lacoste (extraprima 94-96 | Suckling 92-93 | Weinwisser 18/20) ist mit 73,50 € wie immer ein sehr attraktiver Pauillac.

Grand Puy Lacoste wurde vom Frost verschont. Geerntet wurde vom 15. – 29. September mit 45 hl/ha. Aus 60% der Ernte wurde Grand Vin erzeugt mit einem Alkoholhgehalt von 13,2%. Er besteht aus 80% Cabernet Sauvignon und 20% Merlot und wurde in 75% neuen Fässern ausgebaut. Dunkle Farbe. Dicht und saftig, süß und fruchtig, natürlich, locker und weit strukturiert im Duft. Ganz feiner, stimmiger Pauillac mit großer Rasse und Frische im Mund. Elegante Struktur mit feinwürzigen Gerbstoffen, großer Extraktfülle und unaufgeregter Finesse. Die feine Frucht ist sehr vielschichtig und stilvoll, changiert zwischen rot- und dunkelbeerig, sein tiefgründiger Nachhall ist sehr mineralisch, sowie von großer Klarheit und Präzision. Trotz der leicht aufgerauten Tannine verspricht der Grand Puy Lacoste großes Spiel und Trinkigkeit in bereits 10-15 Jahren.

05. Juni 2018

Pichon Comtesse (extraprima 94-96 | Parker 94-96 | Suckling 95-96 | 19.5/20) liegt mit 119,90 € fast 30% unter dem Vorjahr, das ist Rekordverdächtig unter den Superseconds. Der Wein ist ausgezeichnet und einen Kauf wert. Zur online-Bestellung bitte hier clicken.

Die jungen Merlots wurden auf Pichon Comtesse am 7. September und die älteren Anlagen vom 15. September bis 1. Oktober mit 36 hl/ha geerntet. In die Assemblage des Grand Vin (50% der Produktion) gelangten 70% Cabernet Sauvignon, 23% Merlot, 6% Cabernet Franc und 1% Petit Verdot bei 13,2% Alkohol und 50-60% neuen Fässern. Dunkle, dichte Farbe. Fleischig, dunkelbeerig und stark verdichtet in der Nase, mit sattem Cassisaroma und feinem Holz. Stoffig und druckvoll im Mund, sehr rassig und mit warmer Frucht, ganz schmelzig, dennoch frisch, vielschichtig und klar. Engmaschige, elegante Gerbstoffe, feine spannende Säure, tief gestaffelt und mit puristischer Klarheit, besitzt die Comtesse deutlich femininere Nuancen als der männliche Baron von gegenüber. Mit Saft und Charme zieht sich die Comtesse distinguiert und finessenreich aus der Affäre während der Baron weiter mit dichteren Gerbstoffen die Stirn bietet. Eine reizvolle Begegnung in zehn Jahren…

04. Juni 2018

Gruaud Larose (extraprima 93-95 | Suckling 92-93 | Weinwisser 18+/20) kostet mit etwas über 70,- € gleich viel wie der 2016er. Beide Jahrgänge liegen preislich etwa 10% über dem 2015er und 40-50% über 2012 und 2013

Der erfolgreiche Gruaud-Larose besteht aus 67% Cabernet Sauvignon, 31,5% Merlot und 1,5% Cabernet Franc mit 85% neuen Fässern. Geerntet wurde vom 15. September bis 3. Oktober bei erfreulich niedrigen 12,88% Alkohol. Etwas hellere Farbe wie immer. Cremige, geschmeidige und polierte Struktur, tief und fein, mit sehr weichen und frischen Gerbstoffen. Ganz locker und saftig, mit viel Fleisch, mittelgewichtig und langlebig. Die Extraktion wurde zugunsten der Balance und Finesse zurück genommen. Ein sehr empfehlenswerter Gruaud-Larose.

Quintus (extraprima 95-97 | Parker 93-95 | Suckling 93-94 | Decanter 93) ist einer der großen newcomer von Bordeaux. 2017 ist ein großer Erfolg und mit 124,50 € ein nobler und keinesfalls überbezahlter St.-Emilion. Warten Sie einmal ab, was dieser Wein in 10 Jahren kosten wird! Zur online-Bestellung bitte hier clicken. Der überragende 2016er Quintus konnte im Januar 2018 und bei den Primeur-Verkostungen gegenüber der Proben vor einem Jahr deutlich zulegen und  liegt nun bei 95-97. Auch er ist mit 130,90 € noch zu haben. Zur online-Bestellung bitte hier clicken.

Quintus ist das beeindruckende St.-Emilion-Gut von Haut-Brion. Es sitzt auf der westlichen Zunge des Kalksteinplateau und besitzt eine einzigartige, teils terrassierte, zusammenhängende Hanglage in 270° von Nord bis Süd-Ost um das Château. Die Fortschritte der letzten Jahre sind gewaltig, der hervorragenden 2017er wurde ausschließlich auf Quintus gemeinsam mit den Jahrgängen 2014, 2015 und 2016 präsentiert. Hört, hört….eine neue Macht bahnt sich den Weg an die Spitze in St.-Emilion! Von Mal zu Mal steigert sich der 2016er Quintus bei der Nachverkostung und auch der 2017er steigt auf diesem Niveau ein, denn der hohe Cabernet-Anteil spielt ihm in die Karten. Frost gab es für den Grand Vin keinen, 30 hl/ha wurden vom 14. – 29. September geerntet. Die 54,4% Merlot und 45,6% Cabernet Franc brachten es auf satte 14,45% Alkohol und reifen in 30% neuen Fässern. Leuchtende, dunkle Farbe. Feine, distinguierte Nase, sehr tief, poliert und anziehend nobel. Finessenreich und straff auf der Zunge, mit sehr eleganten, feinkörnigen Gerbstoffen, großer Tiefenstaffelung und aristokratischem Antlitz. Die ganz leicht hohle Mitte wird von reichhaltigem Extrakt und großem Schmelz aufgefangen. Dunkelbeerig und kühl, mit druckvoll geschliffener Struktur, muss der feine Quintus lediglich die kleine Delle im Mund verkraften und landet innerhalb der Appellation nach den beiden Spitzenreitern Bélair-Monange und Ausone knapp hinter den Verfolgern Cheval Blanc und Angélus. Das ist mehr als ein Achtungserfolg!

Clarté de Haut-Brion (extraprima 94-96 | Parker 90-92 | Suckling 93-94 | Weinwisser 18/20) ist der gemeinsame Zweitwein von La Mission und Haut-Brion. Der Clarté ist in diesem Jahr auf dem qualitativen Niveau eines mittleren Jahrgangs Haut-Brion (etwa 820,- € je Flasche). Mit 82,50 € kostet er also nur 10% des Grand Vin. Wie sagt der englische Volksmund so schön dazu? Das ist ein ‚no brainer‘…zur online-Bestellung bitte hier clicken

Der weiße Zweitwein La Clarté von La Mission und Haut-Brion ist in 2017 absolut überragend, wenn nicht der beste bislang. Normalerweise werden 1.000 Kisten produziert, in diesem Jahr sind es erfeuliche 1.700 Kisten geworden, von den beiden Grand Vins gibt es jeweils nur rund 500 Stück. Geerntet wurde vom 22. – 31. August mit 30,6% Sauvignon Blanc und 69,4% Sémillon bei 14% Alkohol, ausgebaut in 20% neuen Fässern. Fruchtig, tief und finessenreich, mit delikater Citrus-Frucht, ganz fein in sich verdichtet und straff, mit finessenreicher Kräuterwürze. Feine exotische Frucht im Hintergrund mit beißender Säure und massivem Extrakt gepuffert, ewig lang. Dieser spannungsgeladene Weißwein ist selbst für deutsche Riesling-Winzer ein beeindruckendes Erlebnis!

La Fleur de Gay (extraprima 95-97 | Parker 88-90 | Suckling 91-92 | Weinwisser 19/20) war ein beeindruckender Wein, wenn man ihn direkt auf dem Gut probieren konnte. Mit 81,50 € liegt er satte 20% unter dem 2016er und ist damit ein sehr attraktiver, schwelgerisch verführerischer Pomerol! Zur online-Bestellung bitte hier clicken.

La Fleur de Gay war auch einer der Merlot-betonten Weine, die sich bei den beginnenden Proben schwer taten. Zuerst erlangte er nur 92 Punkte, auf dem Weingut in der Wochenmitte und am Freitag darauf brillierte dieser großartige Pomerol. Im neuen Keller wurde er in modernen, organisch geformten Zementtanks vergoren. Mittlerweile besteht er nicht mehr aus reinem Merlot, 8% Cabernet Franc haben sich dazu gesellt, die in der Nähe von Le Pin wachsen. Der Ausbau erfolgt in 80% neuen Fässern bei 13,8% Alkohol. Dichte, kompakte Farbe. Ganz feine, tiefe Nase mit großer Distinktion, viel Duft und offensive Kraft. Sehr satt und saftig im Mund, mit viel Schmelz und weit gefassten feingliedrigen Gerbstoffen mit süßem Nachhall. Große Konzentration mit ebenso großer Tiefe und grandioser Dichte. Dunkelbeerige, extraktreiche Akzente, vielschichtig, seidig und mit ausgezeichnetem Fluss, ist dieses einer der trinkigsten unter den anspruchsvollen Pomerols.

29. Mai 2018

Carruades de Lafite (extraprima 91-93 | Parker 90-92 | Suckling 92-93 | Weinwisser 17.5/20) liegt bei allen Verkostern zwischen 90 und maximal 93 Punkten. Für 185,- € gibt es ihn in Subskription.

Der Carruades wurde vom 13. – 29. September gelesen. Er besteht aus 60% Cabernet Sauvignon, 35% Merlot und 5% Cabernet Franc. Helle Farbe. Jugendlich verschlossene, neutrale Nase. Dicht und satt im Mund, mit rassiger Struktur, klar und tiefgründig, leicht dumpf und matt, mit weich gemachten, rotbeerigen Fruchtaromen. Weit gefasstes Gerbstoffgerüst mit leicht beißender Säure. Da muss man nach der Füllung noch mal nachverkosten.

24. Mai 2018

Kirwan (extraprima 94-96 | Parker 90-92 | Suckling 89-90 | Neal Martin 89-91 | Decanter 91) wird international immer noch weit unterschätzt. Dabei knüpft der 2017er an die großen Erfolge von 2015 und 2016 an. Mit 42,90 € ist Kirwan einer der preiswertesten Grand Cru. Das muss man kaufen, auch wenn die Bewertungen vieler Verkoster weit zu niedrig sind! Vertrauen Sie extraprima! Übrigens gibt es den hervorragenden 2016er Kirwan auch noch für 43,50 €. Zur online-Bestellung bitte hier clicken

Seit dem Jahrgang 2015 wird Kirwan in einem neuen Keller vinifiziert und konnte die Qualitäten dramatisch steigern. Der 2017er ist daher wieder einer der empfehlenswertesten, preiswertesten Grand Cru des Médoc! Auch Kirwan musste 30% Frostschäden hinnehmen. Der Grand Vin besteht aus 55% Cabernet Sauvignon, 30% Merlot, 10% Cabernet Franc und 5% Petit Verdot, ausgebaut in 52% neuen Fässern. Dunkle, lebendige Farbe. Dicht und stimmig, mit viel Druck und Saft am Gaumen, satte Extraktion, süß und weit aufgespannt, mit hoher Intensität und schmelzigen Gerbstoffen, die große Würze in sich tragen. Tief, lang und finessenreich, mit eleganter Struktur, feiner Säure und außerordentlich saftigem Spiel und Länge. Hervorragend!

Le Gay (extraprima 92-94 | Parker 93-95+ | Suckling 93-94 | Weinwisser 18/20) ist mit etwa 95,- € gute 20% unter dem Preis von 2016 auf gleichem Niveau wie 2015.

Die Lagen von Le Gay auf dem Plateau hatten keinen Frost, der Manoir de Gay wurde zu 100% geschädigt. 90% Merlot und 10% Cabernet Franc wurden mit 25 hl/ha geerntet und in komplett neuen, aufrecht gestellten Barriques vergoren und danach darin liegend ausgebaut. Dunkle, dichte, viskose Farbe. Dicht, fleischig und dunkelbeerig in der Nase, mit balsamischer Süße, massiv und auf Fülle und Stoffigkeit gebaut. Dicht, kompakt und dunkelbeerig auch im Mund, fleischig, schokoladig, mit massiver Struktur, wenig Tiefgang, etwas marmeladige Noten, begrenzte Länge, da sich alles im vorderen Wahrnehmungsbereich abspielt.

La Violette (extraprima 95-97 | Parker 94-96 | Suckling 94-95 | Weinwisser 18.5/20) ist einer der luxuriösesten und körperreichsten Pomerols. Er wird in  kleiner Auflage produziert und kostet etwa 250,- €.

La Violette liegt zwischen Trotanoy und Le Pin. Der 2017er besteht aus reinem Merlot, wurde nicht entrappt und zu 100% per ‚vinification integrale‘ in neuen aufrecht gestellten Barriques vergoren und anschließend liegend darin gereift. Massive, schwarze Farbe, ebenso massiv, dicht und schokoladig in Nase und Mund. Rassig, hochkonzentriert, mit geradlinigen Gerbstoffen, sehr körperreich, cremig und ewig schmelzig süß, erzeugt die feine, rassige Säure eine gute Länge im üppigen Aromenspiel. Breit und fett, weniger auf Tiefe und Spannung gebaut, ist dies der intellektuelle Bodybuilder unter den Spitzen-Pomerols.

Certan de May (extraprima 95-97 | Parker 89-91 | Suckling 94-95 | Weinwisser 18/20) ist einer der letzten großen Charakter-Weine von Bordeaux. Er will niemandem gefallen, braucht eine lange Lagerung und entwickelt erst spät einen gewissen Charme. Wir lieben ihn dennoch UND gerade deswegen. Mit 105,- € ist es einer der günstigsten direkten Nachbarn von Pétrus.

Erwartungsgemäß stach der Certan de May mit 60% Merlot, 30% Cabernet Franc und 10% Cabernet Sauvignon, die auf kieseligem Lehm wachsen, unter den Pomerols heraus. Dichte, natürliche Farbe. Duftig, fein, unglaublich cremig und likörig, mit fetter, stoffiger Frucht und ausgezeichneter Konzentration, zeigt er sich enorm feinkörnig in den ausgereiften Gerbstoffen, mit viel Saft und Eleganz. Enorm viel Druck und Schubkraft nach hinten, mit grandiosem Rückaroma und großer Tiefenstaffelung, sowie weite Verteilung der Aromen, süß und schwelgerisch. Einer der großen, eigenständigen Charakterweine! Und dennoch deutlich weniger bekannt als seine Nachbarn Vieux Château Certan, Hosanna, Pétrus und La Fleur Pétrus.

23. Mai 2018

Auf Canon la Gaffelière (extraptrima 93-95 Parker 91-93+ | Suckling 94-95 | Weinwisser 18.5/20) wurde ein enormer Aufwand im Weinberg betrieben, der Grand Vin erhielt sehr unterschiedliche Bewertungen. Mit etwa 74,- € liegt er fast 20% unter dem 2016er in etwa auf dem von 2015.

Nach 60% Frostschaden hat man sich auf Canon-la-Gaffelière mit größtem Aufwand um die Triebe der 2. Generation bemüht und in den Grand Vin integriert. Am Ende wurde vom 18. September bis 10. Oktober geerntet mit einem spärlichen Ertrag von 16 hl/ha. Graf Stephan bemerkte süffisant, hätte er die 2. Generation nicht hochgepäpplet, hätte er die Weinbergsarbeiter für den Rest des Jahres in Urlaub schicken können, das wäre ja auch keine Lösung gewesen. Die Cuvée besteht aus 60% Merlot, 30% Cabernet Franc und 10% Cabernet Franc mit 13,8% Alkohol, 55% neuen Holzfässer kamen zum Einsatz. Dunkle Farbe, Duftig, tief und saftig in der Nase, sehr frisch und delikat. Weit gefächert im Mund, mit gutem Volumen und Kraft, feine, delikate Säure, die dem Wein einen gewissen Lift verleiht. Körperreich, mit mächtigen Gerbstoffen, die rotbeerigen Aromen erscheinen etwas helltöniger als gewöhnlich. Die Säure bleibt pikant auf der Zungenspitze stehen und muss noch mit der Frucht und Struktur über den weiteren Ausbau zusammenwachsen. Sehr junger, entwicklungsfähiger Canon-la-Gaffelière.

Lascombes (extraprima 92-94 | Parker 92-95 | Suckling 90-91 | Weinwisser 18/20) ist wie immer ein sehr kraftvoller Bordeaux und mit etwa 68,- € ein anspruchsvoller Grand Cru. Der Preis liegt etwa 30% unter dem des 2010ers, in etwa auf dem Niveau von 2015

Auch auf Lascombes gab es 30% Frost, der Ertrag lag bei 25 hl/ha. Der Grand Vin besteht aus 57% Cabernet Sauvignon, 40% Merlot und 3% Petit Verdot mit 50% neuen Fässern. Dichte Farbe, viskos. Likörige, üppige Nase, dicht und süß, viel Frucht im Hintergrund, etwas Bananenschale. Dunkel, massiv, dicht und kernig, sehr intensiv, leicht überextrahiert und dumpf, viel Holz, Amarenakirschen, straffe Gerbstoffe, leicht bitter. Wenig Finesse oder Margaux-Typizität.

Phélan-Ségur (extraprima 89-91 | Parker 87-89 | Suckling 92-93 | Weiwisser 17.5+/20) wird mit knapp 40,- € seine Fangemeinde erreichen.

Der Phélan-Ségur besteht aus 65% Cabernet Sauvignon, 34% Merlot und 1% Cabernet Franc. Er wurde vom 14. September bis 4. Oktober geerntet mit 45 hl/ha bei 13,2% Alkohol. Dunkle Farbe. Dichte, stoffige Art, etwas stumpfe Gerbstoffe, kantig und trocken, spitze Säure, viel Extrakt und wenig Eleganz, trocknet aus, gutes Kernaroma.

Beau-Séjour Bécot (extraprima 93-95 | Beau Séjour Bécot | St.-Emilion | Parker 92-94 | Suckling 91-92 | Weinwisser 17.5/20) ist mit 56,- € ordentlich bewertet aber kein Must.

Leider bei der Union Grand Cru Classé nur auf die Schnelle verkostet zeigte der Beau Séjour Bécot einige interessante Ansätze. Schwarze Farbe. Jugendliche Frucht im Geruch, wirkt schlank, mit wenig Fleisch. Dicht und würzig im Mund, mit rassiger Struktur und dunkelbeeriger Würze, leicht hohle Mitte, sehr kernig und mit guter Gerbstoff-DNA, satt, mit ordentlichem Schmelz im Abgang.

Carbonnieux konnte seine Qualitäten in den vergangenen Jahren deutlich steigern. Der weiße Carbonnieux (extraprima 93-95 | Parker 89-91 | Suckling 90-91 | Weinwisser 17/20) leistet für rund 30,- € recht viel und auch der rote Carbonnieux (extraprima 91-93 | Parker 85-87 | Suckling 91-92 | Weinwisser 17/20) ist mit etwa 33,- € ein ordentlicher Bordeaux.

Lagrange (extraprima 92-94 | Parker 89-91 | Suckling 90-91 | Weinwissser 18/20) kam mit knapp über 40,- € bei ordentlichen Bewertungen heraus. Der großartige Lagrange 2016 ist allerding für 48,- € noch zu haben. Zur online-Bestellung bitte hier clicken

Geerntet wurde recht lang vom 13. September bis zum 4. Oktober auf Lagrange. Die Assemblage besteht aus 78% Cabernet Sauvignon, 18% Merlot und 4% Petit Verdot mit 60% neuem Holz bei 13,2% Alkohol. Dunkle, dichte Farbe. Satt und dicht in der Nase, mit viel Stoff und etwas Wachs, offensiv und breit. Dichte, straffe Frucht im Mund, satt und dunkelbeerig, sehr geschliffen, körperreich, mit massivem, festem Gerbstoffgerüst. Wie immer sehr gut gebaut und kompakt strukturiert, etwas glatt.

22. Mai 2018

LYNCH-BAGES (extraprima 95-97 | Decanter 95 | Galloni 92-95 | WineSpectator 92-95 | Suckling 95-96 | WeinWisser 18.5/20)  hat mit dem Subskriptionspreis von 102,80 € ein sehr positives Signal gesetzt. Einerseits ist auf Lynch-Bages einer der besten Pauillacs gelungen. Andererseits liegt der Ausgabepreis über 20% unter dem von 2016 und auch 2010!

Lynch-Bages hat in 2017 einen großen Wurf gelandet und muss sich im Duell der Spitzen-Pauillacs hinter den Premier Granden nur dem Pichon Baron -vielleicht- knapp geschlagen geben. Das wird später im direkten Vergleich spannend von der Flasche. Von den mittlerweile 100 Hektar kamen mit 13,06% Alkohol 70% Cabernet Sauvignon, 24% Merlot, 4% Cabernet Franc und 2% Petit Verdot in 75% neue Fässer. Schwarze, hochdichte Farbe, massiv, offen und dunkelbeerig im Duft, wirkt er ganz frisch und opulent, mit großem, teerig-likörigem Hintergrund und etwas Graphit im Obertonbereich. Tolle, dichte Struktur im Mund, männlich, groß strukturiert und urtypisch als Pauillac erkennbar. In der Jugend wirkte er derzeit noch etwas trocken, mit leicht hohlem Nachhall und nicht ganz so feinen Gerbstoffen wie Pichon Baron. Das wird in zehn Jahren ein spannendes Duell.

18. Mai 2018

EVANGILE (extraprima 95-97 | Decanter 95 | Parker 93-95 | Suckling 94-95 | WeinWisser 18.5/20) liegt mit 246,50 € auf dem gleichen Preisniveau wie 2009, 2010, 2015 und 2016. Der Wein ist hervorragend. Allerdings gibt es für 266,50 € auch noch den 2016 VIEUX CHÂTEAU CERTAN (extraprima 96-98| Galloni 97-100 | Parker 95-97 | Suckling 98-99 | WeinWisser 19/20) in Subskription zu kaufen! Zur online-Bestellung bitte hier clicken. Und 2016 l’EGLISE-CLINET  (extraprima 96-98| Galloni 96-99 | Parker 97-99 | Suckling 98-99 | WeinWisser 20/20) ist für 299,- € ebenso noch verfügbar. Zur online-Bestellung bitte hier clicken. Und auch 2016 LA FLEUR PÉTRUS (extraprima 96-98| Galloni 95-98 | Parker 92-94 | Suckling 98-99 | WeinWisser 19/20) gibt es für 198,- € auf Anfrage, leider nicht online bestellbar.

Auf Evangile kämpfte man mit 50% Frost und hatte dreifache Arbeit bei halbem Ertrag. Von den 20 Hektar wurden 50% ab dem 4. September mit 40 hl/ha gelesen, auf der anderen Hälfte wurden die Trauben der 2. Generation mit 3 hl/ha bis zum 3. Oktober eingebracht. Vor allem der Cabernet Franc wurde getroffen, daher besteht der Grand Vin 2017 aus reinem, ungefrostetem Merlot. Ausgebaut wird der beeindruckende Evangile in 100% neuen Fässern bei üppigen, dennoch unmerklichen 14,6% Alkohol. Schwarze Farbe. Dicht, offensiv und frisch in der Nase, weniger balsamisch als sonst, satt und feingliedrig. Straff und rassig im Mund, nicht zu breit und sehr fein erinnert er an den grandiosen 2006er. Schokoladige Noten findet man nur im Finale, nicht in der Mitte, denn der Evangile zieht mit großer Energie durch und ist dabei mit cremigem Extrakt erfüllt, sehr auf Frische und Linearität gearbeitet. Feingliedrige, elegant geschliffene Gerbstoffe und großartige Länge. Ein ausgezeichneter, reiner Merlot.

17. Mai 2018

CLINET (extraprima 94-96 | Parker 92-94 | Suckling 92-93 | WeinWisser 18/20) ist mit 80,- € über 20% gesunken gegenüber dem Preis von 2016 und 2015 und liegt gar rund 35% unter dem Subskriptionspreis von 2010. Das ist sehr erfreulich! Er erhielt nicht die perfekten Bewertungen von den amerikanischen Verkostern. Der Nachbar FEYTIT-CLINET wird aller Voraussicht nach deutlich günstiger und hat uns mit 95-97 auch noch etwas besser gefallen in 2017. Den 2016 FEYTIT-CLINET (extraprima 95–97 | Parker-WA 93-95 | Galloni 93-96 | Suckling 94-95) gibt es auch noch für 66,50 € in Subskription. Zur online-Bestellung bitte hier clicken.

Auf Clinet gab es 15% Frost. Der Grand Vin besteht aus 92% Merlot und 8% Cabernet Franc, erreichte 13,1% Alkohol und wird in 72% neuen Fässern ausgebaut, wovon 15% 500-Liter-Tonneaux sind. Dicht, schmelzig, tief und finessenreich, mit viel Frucht und geschmeidiger Struktur. Guter Fluss und schöne Extraktfülle mit ausgezeichneter Tiefenstaffelung.

Der rote DOMAINE DE CHEVALIER (extraprima 93-95 | Parker 93-95+ | Suckling 93-94 | WeinWisser 18+/20) liegt mit 58,50 € rund 20% unter dem 2016er auf gleichem Niveau wie 2015. Der Wein ist sehr gut bewertet, der Preis erscheint korrekt.

Auf der Domaine de Chevalier gab es 30% Frost. Der rote Grand Vin besteht aus 75% Cabernet Sauvignon, 20% Merlot und 5% Petit Verdot mit 13% Alkohol in 30% neuen Fässern. Dunkel und dicht, sehr stoffiger, fester, cabernet-getriebener Domaine de Chevalier mit delikater Süße vom intensiven Extrakt. Vollmundig, männlich, leicht rau und stumpf wirken die massiven Gerbstoffe, doch die viele Kraft und der große Körper fangen das auf. Zeigt noch wenig Fluss, braucht Zeit, endet trocken mit feiner Säure und beerigem Nachhall.

Der weiße DOMAINE DE CHEVALIER (extraprima 94-96 | Parker 91-93 | Suckling 96-97 | WeinWisser 18.5/20) ist mit 93,50 € einer der bestbewerteten Weißweine des Jahrgangs. Der Preis blieb auf gleichem Niveau wie 2015 und 2016.

Der weiße Domaine de Chevalier besteht aus 55% Sauvignon Blanc und 45% Sémillon. Er reift in 100% neuen Fässern. Helle, zarte, leuchtende Farbe. Feine Citrusnase, zurückhaltender, distinguierter Ansatz, weniger bombastisch als in einigen Jahren zuvor. Schlank und dicht gebaut, mit etwas Honig dabei, mit zartgliedriger, rassiger Säure, die nach hinten deutlich an Präsenz und Fahrt aufnimmt. Gute Tiefenstaffelung, sehr lang und immer mit Citrus-Aromen durchwoben, enorme Spannung am Gaumen, schlank gebaut, mit viel Zug. Sehr gute Voraussetzung für eine großen Domaine de Chevalier.

DUHART-MILON (extraprima 89-91 | Parker 89-91 | Suckling 90-91 | WeinWisser 17/20) liegt mit 66,00 € etwa 10% unter den Preisen von 2016, 2011 und 2012 und gar 25% unter 2010. Das Schwestergut von LAFITE-ROTHSCHILD zeigte sich bei den Primeur-Verkostungen noch sehr jugendlich und verschlossen. Auf der Suche nach einem bezahlbaren Pauillac lohnt es sich dabei durchaus mal bei 2016 BATAILLEY (extraprima 93-95 | Parker 93-95 | Suckling 95-96 | WeinWisser 17.5/20)  für 48,50 € vorbei zu schauen. Den gibt es noch und er wird bereits nächstes Jahr geliefert! Zur online-Bestellung bitte hier clicken.

Der noch sehr junge Duhart-Milon hat auf den ersten Blick etwas enttäuscht, aber es steckt noch viel Potenzial in diesem Wein. Leuchtende, hellere Farbe. Verschlossene Nase, dicht und fest attackierend im Mund. Etwas abweisend und stumpf, sehr klar, aufgeweichte Aromen, leicht konfiert, mit stumpfen Gerbstoffen, süß und irgendwie breitgeklopft. Abwarten.

16. Mai 2018

BEYCHEVELLE (extraprima 93-95 | Parker 90-92 | Suckling 93-94 | WeinWisser 17.5/20) liegt mit 73,50 € in etwa auf dem gleichen Preisniveau wie 2010, 2015 und 2016. Da lohnt es sich darüber nachzudenken, ob man nicht noch ein wenig BRANAIRE-DUCRU (extraprima 94-96 | Parker 92-94 | Galloni 92-95 | Suckling 95-96 | WeinWisser 17/20) aus 2016 für 54,80 € nachkauft…oder? den gibt es hier

Auf Beychevelle gab es keinen Frost, daher konnte mit 54 hl/ha die größte Ernte seit 1999 eingebracht werden. Der modern, neue Gärkeller sorgt für mehr Präzision und Klarheit in den Aromen. In die Assemblage gelangten 50% Cabernet Sauvignon, 45% Merlot, 1% Cabernet Franc und 4% Petit Verdot mit 13,5% Alkohol bei 60% neuen Fässern. Dunkle, massive Farbe. Fruchtig und krokant in der Nase, kirschig likörig, sehr fleischig und mit angetönter Tiefe. Dunkelbeerig, leicht stumpf, mit fleischiger, dichter Frucht und transparenter Struktur. Gute Fülle mit liköriger Note und ausgezeichneter Vielschichtigkeit, ganz sauber und straff, dennoch leicht hohle Mitte und nicht ganz so schmelzig wie die Nachbarn Branaire und Ducru.

TALBOT (extraprima 94-96 | Parker 87-89 | Suckling 92-93 | WeinWisser 17/20) kam mit rund 52,- € etwa 10% unter dem Preis des 2016ers heraus, in etwa auf dem Niveau von 2009 und 2015. Die Bewertungen sind durchwachsen, auch wenn er uns eigentlich sehr gut gefallen hat. Da lohnt es sich darüber nachzudenken, ob man nicht noch ein wenig BRANAIRE-DUCRU (extraprima 94-96 | Parker 92-94 | Galloni 92-95 | Suckling 95-96 | WeinWisser 17/20) aus 2016 für 54,80 € nachkauft…oder? Den gibt es hier

Der sehr erfolgreiche Talbot besteht aus 68% Cabernet Sauvignon, 26% Merlot und 6% Petit Verdot bei 50% neuem Holz und 13,5% Alkohol. Dunkle, dichte Farbe. Satt und offensiv in der Nase, sehr locker und konzentriert, mit viel Saft und Würze. Fruchtig, offensiv und mit großem Schmelz überwältigt der hervorragende Talbot im Mund. Lang, schwelgerisch, intensiv, komplex und vielschichtig, bringt er ein Gewicht auf die Waage wie schon lange nicht mehr. Sehr fein, mit finessenreichen Gerbstoffen und reichlich Energie.

14. Mai 2018

MEYNEY (extraprima 94-96 | Decanter 92 | N. Martin 90-92 | Suckling 92-93 | WeinWisser 18.5/20) ist mit 25,40 € wieder einer der besten Cru Bourgeois und bewegt sich preislich auf dem Niveau von 2009, 2010, 2011, 2012 und 2015. Nur der 2016er war teurer und auch einen Hauch besser? In jedem Fall ist 2017 über 10% günstiger. Und dabei ist der 2017er Meyney besser als der 2015er, und das will ja schon etwas heißen…und zwar: Kaufen, kaufen, kaufen….

Nach 2015 und 2016 hat Meyney das dritte Jahr in Folge einen ganz hervorragenden, unglaublich authentischen und langlebigen Wein produziert. Dieses ausgezeichnete Cru Bourgeois kann in 2017 qualitativ locker mit hochwertigeren und teureren Grand Crus mithalten. Wer das jetzt nicht kauft wird sich später ärgern! In die Assemblage gelangten 58% Cabernet Sauvignon, 31% Merlot und 11% Petit Verdot mit 35% neuen Fässern. Enorm komplexe, dichte, tiefe und hochattraktive Nase mit dunkelbeeriger, fleischiger Fülle, Schokolade, Graphit, Teer, Lakritze, sowie reichlich Cassis vom Cabernet und Holunder vom Petit Verdot. Im Mund erzeugt der ausgezeichnete Meyney eine grandiose Spannung und Tiefe, mit viel Extrakt bei einer verblüffenden Lockerheit, hervorragender Länge und Fluss, sowie lang anhaltendem, saftigem Spiel. Dabei bleibt er immer ein klassischer St.-Estèphe mit großer Rasse und kühl anmutender Dichte. Er ist nicht zu breit oder zu stark extrahiert. Hier passt einfach alles perfekt zusammen.

GAZIN (extraprima 93-95 | Parker 89-91+ | N. Martin 91-93 | Suckling 94-95 | WeinWisser 18/20) ist mit rund 80 € zum zweithöchsten Preis ever heraus gekommen, was gerade mal 4% Reduktion zum Vorjahr darstellt. Die Bewertungen sind sehr unterschiedlich. Die 89-91+ von Robert Parkers Wine Advocate sind sicherlich etwas sehr niedrig ausgefallen. Gazin ist zwar einer der direkten Nachbarn von Pétrus, kann jedoch mit den anderen ‚voisins‘ nur schwer mithalten…

Mit 5% Frost kam Gazin glimpflich davon. Geerntet wurde vom 15. September bis 10. Oktober mit 45 hl/ha. 95% Merlot und 5% Cabernet Franc wurden in 50% neuen Fässern untergebracht. Satte, dichte Frucht, viel Kraft und Fülle, sehr schmelzig und druckvoll. Kristalline Säure mit leicht stumpfen Gerbstoffen und kompakter Struktur, wenig Finesse.

FONROQUE (extraprima 92-94 | Parker 87-89 | N. Martin 90-92 | Suckling 90-91) ist mit 30,40 € ein solider, eigenständiger Wert in St.-Emilion, der in den vergangenen Jahrgängen sein Profil deutlich schärfen konnte.

Der biodynamisch geführte Fonroque ist mit dem klassischen Rebsortenschnitt von 80/20 Merlot zu Cabernet Franc bestückt. Dunkler Farbkern, gereifter Rand. Süße, jugendlich indifferente Nase mit balsamischer Süße. Dichte, süßliche Attacke im Mund, mit guten, rassigen Gerbstoffen und sich ausdehnender Fülle, wieder balsamische Aromen im Rückaroma, Graphit, Lakritze, trocken und würzig im Nachhall.

11. Mai 2018

 

Denis Durantou von l'Eglise-Clinet kommt trotz Brückenwochenendes am Freitag mit seinen kleineren Weinen auf den Markt:

SAINTAYME (extraprima 91-93 | N. Martin 89-91 | Suckling 90-91) ist mit 15,- € wieder ein hochattraktiver, kleiner St.-Emilion, der sehr viel leistet.

Bei Saintayme gab es ein wenig Frost. Er besteht aus reinem Merlot und wird in gebrauchten Barriques ausgebaut. Dicht und stoffig, mit viel Saft und rassigem Tiefgang. Satt im Mund, mit enormer Frucht und Würze, sehr ausdrucksstarkes Kernaroma mit frischen und leicht gereiften, sowie konfierten Nuancen. Hochreif und konzentriert, ausgewogene Gerbstoffe mit sehr guter Länge. Toller einfacher St.-Emilion für sehr adäquates Geld.

MONTLANDRIE (extraprima 92-94 | Parker 91-93 | Suckling 90-91)  ist neben dem AURAGE von Louis Mitjavile der beste Wein aus Castillon und mit 20,- € sehr fair bepreist.

75% Merlot, 20% Cabernet Franc und 5% Cabernet Sauvignon reifen in 40% neuen Fässern. Tief, dicht und stoffig, mit viel Druck und Konzentration, sehr reif und likörig, straff und vielschichtig, mit ausgezeichnetem Extraktschmelz und guten, feinkörnigen Gerbstoffen. Ein Wein, der einen sofort begeistert und mit seiner Fülle und Aromatik beeindruckt.

LES CRUZELLES (extraprima 91-93 | Parker 89-91 | Suckling 90-91) kann mit 23,20 € nicht ganz mit dem Montlandrie mithalten.

Der Les Cruzelles wird aus dem klassischen Rebsortenschnitt mit 80/20 von Merlot und Cabernet Franc erzeugt. Tief, sehr intensiv und fein, besitzt er mehr Zug und Rasse als der La Chenade aus gleichem Hause, vielschichtig am Gaumen, immer frisch, differenziert und lang. Etwas mehr auf Struktur und Tiefe gebaut.

04. Mai 2018

CAPBERN (extraprima 94-96 | Parker 85-87 | Suckling 91-92 | WineEnthusiast 91-93) Capbern scheint derzeit das unschlagbar beste Cru Bourgeois zu sein. Im vergangenen Jahr konnten wir leider nicht alle Subskriptionswünsche unserer Kunden erfüllen, denn der Capbern 2016 war schnell ausverkauft. In diesem Jahr konnten wir uns deutlich größere Zuteilungen sichern, obwohl das Château ihren Négociants jeweils weniger gegeben hat. Auch wenn sich viele Verkoster offenkundig nicht getraut haben, einen weniger renommierten Wein hoch zu bewerten. Dieser Capbern 2017 ist auf dem gleichen Niveau wie der furiose 2016er und deutlich besser als der 2015er! Zu diesem Preis von 19,50 € MUSS man das einfach kaufen.
Capbern avancierte in den vergangenen Jahren zum zuverlässig besten Cru Bourgeois! In St.-Estèphe gab es keinen Frost. Der 2017er Capbern bekam etwas Cabernet Franc vom Schwestergut Calon-Ségur, somit brachte es die Assemblage auf 55% Cabernet Sauvignon, 39% Merlot, und je 3% Cabernet Franc und Petit Verdot bei 13,3% Alkohol und 60% neuen Fässern. Dunkle, lockere Farbe. Fein, tief und finessenreich in der Nase, mit satter Frucht und eleganter Vielschichtigkeit. Drahtige, straffe Struktur im Mund, tiefgründige, vielschichtige Gerbstoffe, sehr engmaschig und komplex, mit rotbeeriger, klarer und kühl präziser Frucht. Geschliffen, mit extraktreichem Schmelz und viel Saft am Gaumen, extrem detailliert, konzentriert und lang. Das muss man haben.

Die Weine vom Handelshaus Jean-Pierre Moueix aus Libourne kamen auf den Markt:
PLINCE (extraprima 92-94 | Parker 89-91 | Suckling 90-91) Plince war eine der großen Überraschungen bei den kleineren Pomerols. Bei mehreren Verkostungen konnte er teurere und namhaftere Pomerols hinter sich lassen. Bei einem Kurs von 32,00 € findet der Pomerol-Fan einen schnell zugänglichen, offenherzigen Sehnsuchtserfüller.
Der kleine Plince wuchs in 2017 über sich hinaus! Auf den 8,5 Hektar sind 79% Merlot und 21% Cabernet Franc gepflanzt. Dunkel, dicht und konzentriert, besitzt der Plince viel Frucht und Fülle, ein ausgeprägt intensives Kernaroma, er ist saftig, voll ausgereift und lang. Seine Lockerheit, dunkelbeerige Fülle, Frische und Knackigkeit, sowie rassige Struktur und cremige Gerbstoffe machen ihn zu einem der attraktivsten unter den günstigen Pomerols!
Bourgneuf-Vayron (extraprima 93-95 | Parker 91-93) Bourgneuf kann seine kontinuierliche Qualitätsoffensive fortführen und hat einen mehr als beachtlichen Pomerol gezaubert. Der Nachbar von Trotanoy liegt bei 42,90 € und bietet einen langlebigen, dicht gewobenen Pomerol, der großes Trinkvergnügen verspricht.
Bourgneuf ist der direkte Nachbar von Trotanoy, die Qualitäten wurden in den vergangen Jahren deutlich gesteigert und das Profil geschärft. 90% Merlot und 10% Cabernet Franc werden auf 9 Hektar kultiviert, der Ausbau erfolgt in 35% neuen Fässern. Lebendige, dunkle Farbe. Dunkelbeerige, typische Bourgneuf-Frucht mit großer Saftigkeit im Geruch, voll, mit viel Spiel und Würze. Stoffig, saftig und reif auch im Mund, sehr stimmig, mit viel Fleisch und sattem Kernaroma, ganz frisch, knackig und außerordentlich lang. Die kühle Art des Jahrgangs steht dem Bourgneuf ganz besonders gut. Distinguierte Gerbstoffe mit feinem Schmelz und intensiver Süße. Puristisch, langlebig und in diesem Jahrgang eher etwas langsamer in der Entwicklung.
La Serre (extraprima 92-94 | Decanter 91 | Suckling 89-90) Der La Serre verfügt über ein hervorragendes Terroir, das dem Wein sehr viel Tiefe und die gewisse kalkig-mineralische Vielschichtigkeit verleiht. Der 2017er präsentierte sich noch sehr jugendlich, jedoch mit ausgezeichneten Anlagen. Die 42,90 € sind gut investiert. Wenn man jetzt einmal den grandiosen 2011er genießt, der hatte damals auch keine hohen Bewertungen der internationalen Verkoster.
Auf den 7 Hektar von La Serre sind 80% Merlot und 20% Cabernet Franc gepflanzt. Dunkle Farbe. Feine, offene, rotbeerig vielschichtige Frucht in der Nase. Üppig, vollmundig und mit rassigen Gerbstoffen ausgestattet, besitzt der La Serre einen sehr aromatischen Auftritt im Mund, mit schokoladiger Nussigkeit und karamelliger Süße. Tiefgründig strukturiert, lang und kompakt, zeigt sich sein hervorragendes Terroir in seinem weit gefassten Rahmen und der nachhaltigen, reichhaltigen Fülle.
Latour a Pomerol (extraprima 94-96 | Parker 92-94 | Suckling 92-93) Mit 68,00 € ist der Latour ein hervorragender Pomerol, der qualitativ direkt hinter der Spitzengruppe anknüpft und dennoch deutlich weniger kostet. Pomerol-Fans sollten nicht zögern, denn die verfügbare Menge ist nicht groß.
Der Latour a Pomerol konnte in den vergangenen Jahren sein Profil deutlich schärfen und wuchs zu einem sehr verlässlichen Wert in Pomerol heran. Auf 8 Hektar wachsen 100% Merlot mit einem besonders fleischig-würzigen Charakter. Dicht, tief, saftig und likörig, gibt sich der Latour a Pomerol gewohnt fleischig und mit ganz feinen Gerbstoffen ausgestattet. Seine rotbeerige Aromatik ist mit feinen dunkelbeerigen Reflexen durchzogen. Sehr gute Frucht und Fülle, große Delikatesse, mit ausgezeichnetem Druck und charaktervoller Eigenständigkeit.
Hosanna (extraprima 95-97 | Parker 96-98 | Suckling 95-96) Hosanna, der direkte Nachbar von Pétrus und La Fleur Pétrus, konnte in diesem Jahr mit seiner gewohnten Üppigkeit besonders überzeugen. Denn wo manch stilvoller Pomerol etwas schlank wirkte, besaß der Hosanna deutlich mehr Fleisch und Fülle. Nur Le Pin, Lafleur, La Fleur Pétrus, Trotanoy und Pétrus sind noch besser in Pomerol. Die geforderten 120,- € erscheinen dabei doch eher sehr günstig. Limitiert!
Auf den 4,5 Hektar von Hosanna sind 70% Merlot und 30% Cabernet Franc in direkter Nachbarschaft zu Pétrus, La Fleur Pétrus, Lafleur, Vieux Château Certan und Certan de May gepflanzt. Tief, dicht und süß, erscheint der Hosanna in gewohnter massiver, runder und schmelziger Art mit großer schokoladiger Fülle und unterscheidet sich dadurch zu seinen umliegenden Konkurrenten. Dunkelbeerig, fleischig und wollüstig bereichert er den Gaumen mit weit gefasster Gerbstoffstruktur und breiter Bereifung. Ein üppiger, hedonistisch anmachender Pomerol mit Stil und ausgezeichnetem Terroir.

03. Mai 2018

LANGOA-BARTON (extraprima 94-96 | Parker 89-91+ | Suckling 93-94) Langoa-Barton kam zu einem sehr attraktiven Preis auf den Markt. Einerseits liegt der Ausgabepreis 15% unter dem des 2016ers, und sogar 30% unter dem der Jahrgänge 2010 und 2005. Und genau an den hervorragenden 2005er erinnert der 2017er Langoa-Barton immens! Ein toller, saftiger St.-Julien mit großem Spaßfaktor.
Der Langoa konnte sich in diesem Jahr bereits sehr früh ausgezeichnet in Szene setzen, während Léoville-Barton noch deutlich weiter zurück in der Entwicklung verharrt. Geerntet wurde vom 15. – 29. September mit etwa 13% Alkohol. Der Grand Vin besteht aus 54% Cabernet Sauvignon, 38% Merlot, sowie 8% Cabernet Franc und reifte in 60% neuen Fässern. Dunkle Farbe. Massiv, offen und locker in der Nase, mit sehr präsenter, rotbeerig fülliger Frucht und liköriger Komponente. Sehr weit gefasst und schmelzig im Mund, mit großer Saftigkeit und Tiefe, sehr körperbetont, mit saftiger, sehr lebendiger Säure und feinkörnigen Gerbstoffen, die weit verteilt am Gaumen bleiben. Tief, lang, fleischig und hochanimierend, mit fester Struktur. Erinnert an den ausgezeichneten 2005er!

PAPE-CLÉMENT ROUGE (extraprima 94-96 | Parker 92-94 | Suckling 91-94) Der rote PAPE-CLÉMENT ist für 85,50 € ein sehr gelungener Wein. Allerdings kostet der besser bewertete 2016er PAPE-CLÉMENT (extraprima 94-96 | Parker 95-97 | Galloni 93-96 | Suckling 97-98) mit 90,90 € nur unwesentlich mehr und ist bei uns weiterhin verfügbar. Zur online-Bestellung bitte hier clicken.
Auf dem frostgeschädigten Pape-Clément wurde vom 15. September bis zum 3. Oktober geerntet. 55% Cabernet Sauvignon und 45% Merlot kamen mit etwas mehr als 14% Alkohol in den Grand Vin, der 78% der Produktion darstellt. Massive Farbe, viskos. Satt, süß, tief und würzig in der Nase mit kühler, reifer Frucht und großem, fülligem Hintergrund. Dicht und stoffig im Mund, mit viel Druck, sehr frisch und klar, kraftvolle Gerbstoffe mit leicht rauer Prägung, mineralische, feste Struktur mit satter Frucht und viel Extraktrückhalt. Ganz frisch und fleischig, mit sehr guter Vielschichtigkeit und massiver Extraktion mit leichten Amarena-Noten, sehr lang. Um ganz groß zu sein müsste er noch etwas mehr Lockerheit besitzen, die in Péssac dieses Jahr nicht sehr leicht zu erreichen war.

PAPE-CLÉMENT BLANC (extraprima 95-97 | Parker 94-96+ | Suckling 94-96) Der weiße PAPE-CLÉMENT ist für 135,80 € natürlich kein Schnäppchen. Für Liebhaber von weißen Bordeaux‘ ist es allerdings einer der besten Weine überhaupt und im Vergleich mit Haut-Brion und La Mission geradezu günstig…
Während es bei La Mission (extraprima 97-99 | Parker 96-98 | Suckling 96-97 | voraussichtlich 650,- €) und Haut-Brion (extraprima 98-100 | Parker 97-100 | Suckling 94-95 | voraussichtlich 820,- €) kaum Frost gab, musste man auf dem nah gelegenen Pape-Clément ganze 40% Schäden hinnehmen. Bei fünf Verkostungen erreichte der weiße Pape-Clément dreimal nur 93-95 Punkte, weil die Muster weniger frisch gewirkt hatten. Auf dem Weingut rückte er sich ins rechte Licht. 55% Sauvignon Blanc und 45% Sémillon erreichten 13,5% Alkohol, 90% der Produktion wurde für den Grand Vin verwendet. Neben Barriques wurden auch 15% des Mostes in Zementeiern vergoren und gereift. Deutlich frischer als bei den anderen Verkostungen besitzt er viel Saft und eine vollmundige, weite und offene Struktur, sehr mineralisch, schmelzig und spannungsgeladen. Extraktreich, mit feiner Citrusaromatik und exotischen Nuancen, besitzt er eine beissende Säure und lang nachsaftende Struktur. In diesem Jahrgang geht der Pape-Clément mit großer Durchschlagskraft mehr in die Breite und Fülle.

02. Mai 2018

LA TOUR CARNET (extraprima 91-93 | Parker 87-89 | Suckling 90-93) von Bernard Magrez konnte nicht ganz überzeugen und kostet 28,50 €.
DE PRESSAC (extraprima 93-95 | WeinWisser 18/20 | Suckling 91-92) ist mit 27,40 € für uns einer der interessantesten Weine aus St.-Emilion. Er besitzt seinen ganz eigenen Charakter, sowie viel Fleisch und Fülle.
De Pressac ist in den letzten Jahren zu einem der verlässlichsten Werte in St.-Emilion heran gewachsen. Geerntet wurde vom 14. September bis 4. Oktober. Die Assemblage besteht aus 74,5% Merlot, 16% Cabernet Franc, 7% Cabernet Sauvignon, 1,5% Carmenère und 1% Malbec, der hier traditionell Noir de Pressac genannt wird. Schwarze, massive Farbe. Balsamische, süße Kopfnote im Duft, mit angetönter Tiefe, noch jugendlich verschlossen. Dicht, dunkel, saftig und fleischig im Mund, mit viel Stoff und Körper. Kerniger, frischer St.-Emilion mit dunkelbeeriger Fülle und stilvoller Rasse, die sicherlich auch vom Malbec herrührt. Vielschichtig und lang, mit großer Gerbstoffausbeute, tollem Biss und eigenwilligem Charakter. Kraftvoller Wein mit enormem Spiel und großer Präsenz.

LATOUR-MARTILLAC BLANC (extraprima 94-96 | WineEnthusiast 92-94 | Suckling 92-93) Der weiße Latour-Martillac ist für 31,80 € einer der presiwertesten Weißweine aus dem Graves. Mehr Qualität zu einem fairen Preis findet man derzeit nicht in Péssac-Léognan!
Der weiße Latour-Martillac konnte in den vergangenen Jahren zuverlässig zu den besten Péssacs aufschließen. Der 2017er besteht aus je 50% Sauvignon und Sémillon, ausgebaut wurde er in 25% neuen Fässern bei 13,3% Alkohol. Leuchtend, dichte, gelbe Farbe. Tief, reif und gelbfruchtig in der Nase, animierend und fleischig. Schmelzig und reif im Mund, mit viel Druck und Körper, sehr füllig und klar, abgerundet und frisch. Sehr gute, tiefe, rassige Citrussäure, die großen Zug, satte Spannung und Länge erzeugt.

LATOUR-MARTILLAC ROUGE (extraprima 93-95 | WineSpectator 90-93 | Suckling 91-92) Der rote Latour-Martillac ist für schlanke 30,80 € ebenso ein sehr gelungener, hochattraktiver Wein. Auch hier findet man in dem Preisniveau keinen besseren Péssac-Léognan.
Etwa 35% Frostschäden gab es in den roten Anlagen auf Latour-Martillac. Geerntet wurde vom 12. – 29. September mit 34 hl/ha. 63% Cabernet Sauvignon, 5% Petit und Verdot und 30% Merlot reifen in 40% neuen Fässern mit 13,75% Alkohol. Schwarze, natürliche Farbe. Schokoladige, satte Nase, sehr kompakt und füllig. Stoffiger Auftakt im Mund, sehr klar, schokoladig kirschig und extraktreich, mit festen, rassigen Gerbstoffen. Enorm voll und kernig, mit guter, tiefgründiger Würze, ausgewogen und mit ausgezeichnetem Schmelz.

BRANAIRE-DUCRU (extraprima 93-95 | Galloni 91-93 | Suckling 92-93) senkte den Preis um 25% gegenüber dem letzten Jahr und offeriert für 46,80 € einen hervorragenden St.-Julien. Allerdings ist der besser bewertete 2016er BRANAIRE-DUCRU (extraprima 94-96| Parker 92-94 | Galloni 92-94 | Suckling 95-96) weiterhin für 54,80 € weiterhin verfügbar. Zur online-Bestellung des 2016er Branaire-Ducru bitte hier clicken.
Branaire-Ducru kam zu einem sehr attraktiven Preis auf den Markt, der satte 30% unter dem des 2010ers liegt. Und auch gegenüber dem 2016er ging des Ausgabepreis für den 2017er um etwa 15% zurück. Auf Branaire gab es 20% Frost, die Ernte zog sich vom 13. September bis 4. Oktober mit 40 hl/ha Ertrag. 65% Cabernet Sauvignon, 24% Merlot, 6,5% Petit Verdot und 4,5% Cabernet Franc mit 13,2% Alkohol. Dunkle, dichte Farbe. Viel Fleisch, Kraft und Fülle im Geruch, rassige Struktur im Mund mit leicht helltöniger Frucht im Mittelstück und leicht spitzer Säure. Feine Gerbstoffe mit schmelziger Extraktfülle gepuffert, rotbeerige Saftigkeit, eher etwas schlank gehalten und mit gutem Druck und Länge. Ein sehr guter, noch extrem jugendlicher Branaire mit ausgezeichneten Anlagen.

LYNCH-MOUSSAS (extraprima 92-94 | WineEnthusiast 91-93 | Suckling 92-93) konnte in den vergangenen Jahren deutlich an Qualität zulegen. Mit 35,10 € bietet dieser Wein viel Pauillac-Authentizität!
Lynch-Moussas ist das Schwestergut von Batailley und hat in den vergangen Jahren deutlich an Qualität zugelegt. Er besteht aus 78% Cabernet Sauvignon und 22% Merlot und reift in 60% neuen Fässern bei 13,8% Alkohol. Dunkle Farbe. Dicht und sauber, viel Saft und Stil, likörige Fülle, satt und kompakt, viel Cabernet-Aromatik, ganz klar, geschliffen, reif und sauber. Ganz saftig und rund, besitzt der Lynch Moussas erstaunlich viel Stoff und Würze, mit sehr gutem Körper und fleischiger, fülliger Struktur. Leicht konfierte Aromen schwingen mit, dahinter viel Frische und satte, geschliffene Gerbstoffe mit Grip.

27. April 2018

Die Güter der Vignobles K gehören Peter Kwok, sein hochtalentierter Oenologe Jean-Christophe Meyrou produziert die Weine. TOUR ST. CHRISTOPHE (extraprima 92-94 | Parker 89-91+ | Suckling 93-94) war in diesem Jahrgang bei etwa 25,- € ein sehr guter Wert in St.-Emilion. ENCLOS TOURMALINE (Parker 90-92 | Suckling 95-96) aus Pomerol wurde auch in den vergangenen Jahren fast ausschließlich von James Suckling mit hohen Bewertungen gefeiert, Kostenpunkt rund 138,- € und HAUT-BRISSON  (extraprima 88-90 | Parker 89-91 | Suckling 92-93) liegt bei knapp über 20,- €
BELLEFONT-BELCIER (extraprima 94-96 | Parker 89-91 | Suckling 93-94) ebenso ein Gut von Peter Kwok, hier konnte das großartige Terroir für 46,50 € vollends überzeugen, denn das Gut liegt zwischen LARCIS-DUCASSE und TERTRE-RÔTEBOEUF.
Bellefont-Belcier ist eine hervorragende Lage an den südlichen Hängen des Kalksteinplateau zwischen Tertre-Rôteboeuf und Larcis-Ducasse, bepflanzt mit 70% Merlot, 25% Cabernet Franc und 5% Cabernet Sauvignon. Seit drei Jahren gehört es zu den Vignobles K, hinter denen ein qualitätsorientierter Investor aus Hong-Kong steht. Der 2017er Bellefont-Belcier ist hervorragend gelungen. Leuchtende, massive Farbe. Satt, dicht und fleischig, mit viel Stoff und Kraft, hoher Intensität und üppiger Anmutung. Sehr frisch, mit großartiger Tiefe und Spannung, feinkörnigen Gerbstoffen und körperreicher Fülle. Die leicht hohle Mitte wird mit balsamischer Süße, sehr guter Länge und weit gespannter Struktur aufgefangen.
PETIT BOCQ (extraprima 92-94) war für uns eines der überzeugendsten Cru Bourgeois in St.-Estèphe.
Petit Bocq ist im Jahrgang 2017 eines der besten Cru Bourgeois aus St.-Estèphe. Kernig-klassischer St.-Estèphe, satt strukturiert und voll, ganz locker, tief und fein, mit ausgezeichneter Würze und Länge, puristisch und klar. Ein sehr lohnenswerter Cru Bourgeois.

25. April 2018

Nach dem MAGREZ-FOMRAUGE (extraprima 94-96 | Parker 91-93 | Suckling 92-93) aus St.-Emilion für rund 110,- € kam auch der ‚neue‘ HAUT-BATAILLEY (WineSpectator 89-92 | Suckling 94-95 | Decanter 92) aus Pauillac für etwa 60,- €auf den Markt. Das Weingut wurde letztes Jahr kurz vor den Primeurs-Verkostungen an die Cazes-Familie von Lynch-Bages verkauft. Der 2016er wurde letztes Jahr nicht präsentiert und auch der 2017er hat sich dieses Jahr rar gemacht. Daher habe ich ihn bedauerlicherweise nicht verkosten können. Der Preis liegt etwa 50% über dem von 2015 und 2010, und damit auf doppeltem Niveau eines durchschnittlichen Jahrgangs.

24. April 2018

CROIX DE LABRIE (extraprima 95-97 | Parker 90-92 | Suckling 93-94 | JM Quarin 94) Der Croix de Labrie ist unter den besten St.-Emilions einer der bei weitem günstigsten Wein. Auf gleichem Niveau mit 95-97 sind Tertre-Rôteboeuf, Quintus, Larcis-Ducasse, Figéac und Canon. Dass er zur absoluten Spitze zählt wird von Jahr zu Jahr deutlicher. Der vom Weingut gewünschte Verkaufspreis liegt bei mindestens 78,50 €. Sobald der Wein auf der Flasche nachverkostet wird, bin ich mir sicher, werden viele Bewertungen steigen…
Der Croix de Labrie ist einer der besten reinsortigen Merlots des Jahrgangs 2017. Mit diesem Jahrgang bekam Axelle Courdurié professionelle Unterstützung von Angélus-Besitzer Hubert de Boüard de Laforest als oenologischem Berater. Er konnte dem Croix de Labrie noch einen kleinen touch an Tiefe und Feinschliff verleihen, der den 2017er in der Spitze der St.-Emilions noch einen Schritt nach oben befördert. Auch hier gab es Frost, mit großem Pflegeaufwand wurden die verschonten Trauben zu maximaler Reife gebracht. Etwa 6.000 Flaschen wird es nur geben, ausgebaut wird er in Barriques und Tonneaux. Grandiose Tiefe, unglaubliche Transparenz und enorme Reife. Mit großartigem Purismus und berstender Intensität bringt er eine rotbeerige, reichhaltige Frucht hervor, die mit explosiver Frische und feinen blaubeerigen Reflexen versehen ist. Feinste Gerbstoffe und eine weit gefasste Struktur bleiben finessenreich, schmelzig, lang und schwelgerisch im Nachhall zurück. Ein wirklich einzigartiger St.-Emilion der große Trinkfreude bereitet und im Vergleich unglaublich preiswert erscheint.

23. April 2018

PALMER 2017 (extraprima 96-98 | Parker 96-98 | Suckling 97-98) Ein Paukenschlag: Palmer 2017 ist mit 266,00 € etwa 20% günstiger als der hervorragende PALMER 2016 (extraprima 97-99 | Parker 95-97 | Suckling 99-100) und nahezu ebenso gut. Deutlich fülliger als CHÂTEAU MARGAUX (extraprima 96-98 | Parker 96-98 | Suckling 97-98) ist der PALMER in diesem Jahr einer der absoluten Top-Weine! Obwohl dem Team von Palmer klar ist, dass 2017 zu den richtig guten Jahrgängen für Palmer zählt, hat man sich entschlossen den Preis zu senken.
Auf dem biodynamisch geführten Château Palmer gingen 15 von 66 Hektar an den Frost verloren. Erfreulicherweise trugen die ‚überlebenden‘ Reben viel, sodass dennoch 38 hl/ha geerntet werden konnten. Die Lese ging vom 20. bis 29. September rasant von statten. Kurioserweise wurde der Petit Verdot vor dem Cabernet Franc reif, die Trauben der 2. Generation von frostgeschädigten Reben wurden nicht verarbeitet. Vom Grand Vin werden 11.000 Kisten produziert, vom Alter Ego 9.000. In der Assemblage finden sich 54% Merlot, 42% Cabernet Sauvignon und 4% Petit Verdot. Palmer ist in diesem Jahr der eindeutige Nasen-Weltmeister. Seine burgundisch anmutende, reichhaltig berauschende Duftigkeit erinnert in ihrer Fülle an einen Richebourg und bekommt in dieser Ausprägung nur von Le Pin in Pomerol Konkurrenz. Schwarze, massive Farbe, betörend tiefe Merlot-Opulenz im Geruch mit liköriger Kopfnote und dunkelbeerigem Kernaroma, ganz klar und dicht, extrem frisch und explosiv aromatisch, Minze im Hintergrund. Dicht und weit gefasst im Mund mit grandioser, tiefer Struktur und großer Würze, vielschichtig, lang und frisch, dennoch etwas weniger wuchtig als 2016. Sehr reif und durchgängig, mit feinem Säurespiel und finessenreich feinkörnigen Gerbstoffen. Ewig lang, nicht ganz so weit verteilt am Gaumen wie ganz große Jahrgänge und doch ein Riesenwein in sich. Ein Fest am Gaumen.

ALTER EGO de CHÂTEAU PALMER (extraprima 94-96 | Parker 90-92 | Suckling 92-93) ist mit 66,50 € nahezu unverändert zum 2016er auf den Markt gekommen, nach meiner Meinung, qualitativ auf gleichem Niveau wie letztes Jahr und damit absolut gerechtfertigt. Ohnehin zählt der ALTER EGO gemeinsam mit BRANE-CANTENAC, MALESCOT ST. EXUPÉRY, RAUZAN SÉGLA und KIRWAN zu den besten Margaux‘ in der zweiten Reihe mit 94-96 Punkten.
Der Alter Ego ist in 2017 ein absolut beeindruckender Wein. Er besteht aus 53% Merlot, 41% Cabernet Sauvignon und 6% Petit Verdot, besitzt 13,1% Alkohol und wird in 25-30% neuen Fässern ausgebaut. Massive, dunkle Farbe. Saftige, offensive, frische Frucht im Geruch, rotbeerig, kühl und einladend. Fruchtbetront im Mund, mit sehr kühler, weit gefächerter Struktur, die noch leicht stumpf wirkt, likörig, reif und mehr auf präsente Saftigkeit gebaut als auf Tiefe und Komplexität. Dicht, körperreich, mit satter Merlotfrucht und weit gespannter Cabernet-Aromatik darum. Im Finale kommt der Petit Verdot mit kühler Dunkelbeerigkeit hervor und verleiht Reichhaltigkeit und Tiefe, die Mitte wirkt leicht hohl. Ganz hervorragender Alter Ego, der mit Kirwan, Brane-Cantenac, Rauzan-Seglà und Malscot-St.-Exupéry zu den besten Margaux‘ hinter Palmer und Château Margaux zählt.

Des weiteren kam VALANDRAUD (extraprima 94-96 | Parker 93-95 | Suckling 93-94) mit etwa 138,- € zum halben Preis von 2005, 2009 oder 2010 heraus. Die Bewertungen sind nicht überragend, der Wein besitzt seine üblichen Reize mit Kraft und großer Intensität. Eine Fülle von Sauternes-Weingütern kamen am gleichen und folgenden Tag auf den Markt.

04. - 22. April 2018

Die Kampagne begann bereits sehr früh noch vor den Primeur-Verkostungen. Als erstes namhaftes Gut kam GUIRAUD (extraprima 95-97 | Parker 91-93 | Suckling 94-95) mit 43,80 € auf den Markt. Der Ausgabepreis war in Anbetracht des hervorragenden Sauternes-Jahrgangs mit 4% über dem Vorjahr sehr vernünftig.

BEAUMONT (extraprima 92-94) Mit Beaumont kam ein hervorragender Cru Bourgeois bei preiswerten 12,40 € heraus und verdient eine dringende Kaufempfehlung. Denn dieser Beaumont ist dicht gepackt, dunkelbeerig und schokladig, mit festem Gerbstoffgerüst.
Alle Jahre wieder trifft Beaumont das Auge des Bullen, so auch in 2017. Schwarze Farbe. Dicht und fleischig, ganz rund und weich, dennoch sehr kompakt und in sich fest verwoben. Dunkelbeerige, schokoladige, Frucht mit liköriger Fülle, sehr ausgewogen und druckvoll. Weit verteilte Gerbstoffe, weiche Säure. Ein klassischer, superreifer Haut-Médoc mit kraftvoller Würze und ausgezeichneter Länge.

Der ebenfalls erfolgreiche LANESSAN (extraprima 91-93 | Parker 85-87 | Suckling 89-90) mit etwa 13,00 € wurde von vielen Verkostern nicht ganz so gut gesehen, beim hochkonzentrierten LES GRANDS CHÊNES (extraprima 89-91 | Parker 88-90 | Suckling 92-93) für 13,80 € war es anders herum.