Der Roc de Cambes 2024 besteht aus 80 % Merlot und 20 % Cabernet Sauvignon, ausgebaut in 100 % neuen Barriques bei 13,6 % Alkohol. Verdichtet und stoffig zeigt er enorme Tiefe und eine mitreißend offensive, exotisch fruchtige Aromatik. Intensive, samtene Gerbstoffe fluten den Mund, umrankt von schwelgerischer Fruchtfülle und floralen Nuancen, extrem körperreich, durchdringend tiefgründig und schmelzig. Etwas weniger massiv als sonst, aber eben auch erfreulicherweise mit weniger Alkohol im Gepäck. Ein typischer Roc de Cambes mit großem Spaß-Potenzial.

Der Wechsel der oenologischen Beratung von Stephane Derenoncourt zu Thomas Duclos führte zu einem delikateren, besser balancierten Wein, zuvor war der Le Pin Beausoleil doch manchmal etwas zu sehr extrahiert und gedrungen. Der 2024er besteht aus 75 % Merlot, 23 % Cabernet Franc und 2 % Cabernet Sauvignon bei 13,5 % Alkohol, ausgebaut in 50 % neuen Barriques. Lebendige, dunkle Farbe. Süß, duftig und finessenreich zeigt er sich sehr frisch und balanciert im Geruch. Ganz weit aufgespannt im Mund, fein und lebendig, mit großer Frische und Eleganzauch hier, verfügt er über eine grandiose Präsenz miot hochfeinen Gerbstoffen, sowie einer enorm geschliffenen Struktur. Ausgezeichnete Delikatesse und Tiefe für einen gehobenen, einfachen Bordeaux.

Auch der Domaine de Cambes 2024 ist ein reinsortiger Merlot, der in neuen Barriques ausgebaut wurde. Dicht und schmelzig, mit ganz viel Saft und guter, rassiger Struktur, ist dies ein gewohnt körperreicher, umwerfender Wein, der qualitativ an der Spitze dre einfachen Appellation Bordeaux steht.

Der La Lagune 2024 besteht aus 52 % Cabernet Sauvignon, 42 % Merlot und 6 % Petit Verdot. Dunkle Farbe, dichte und kompakte Nase, sehr fruchtbetont, lebendig und kraftvoll bei mittlerer Intensität. Kraftvoll und kernig der Auftakt auch im Mund, mit großer, reichhaltiger Fülle und einem cremigen Mittelstück. Rote Fruchtausrichtung, viel Saft und Rasse, weit aufgeschlossen. Guter Grand Cru.

Der Sociando-Mallet 2024 besteht aus 57 % Merlot und 43 % Cabernet Sauvignon. Beim Cabernet Franc passte die Säure nicht zum Grand Vin, daher gelangte er komplett in den Demoiselle. Der Ertrag lag bei 39 hl/ha, der Alkohol misst 13,2 Vol.-% und der Einsatz von neuen Barriques wurde auf 70 % abgesenkt. Schwarzer Farbkern. Feine, satte Nase mit delikatem Holz. Mit viel Kern und Kraft zeigt er sich konzentriert, massiv und körperreich im Mund, mit liköriger, satter Frucht und schönem Nachhall. Druckvoll und lang, mit großer, finessenreicher Gerbstoffextraktion.

Fabien Faget war der über 20 Jahre Weinmacher auf Meyney und ließ sich 2016 mit seiner Frau Amélie bei Saint-Chrstoly im nördlichen Médoc nieder. Der 24er besteht aus 65 % Merlot, 30 % Cabernet Sauvignon und 5 % Petit Verdot, der Berater ist Hubert de Boüard, der Ausbau erfolgt in 5 % neuen Barriques. Schwarze, sehr dichte Farbe. Würzig, dicht und konzentriert im Geruch, etwas Grillkohle, Graphit und eine feine Holunder-Kopfnote vom Petit Verdot, der ja auch auf Meyney kultiviert wird. Satt und verdichtetet im Mund, sehr druckvoll und klar, mit intensiver Struktur, sehr cremig und extraktreich, mit feiner Bitterschokolade im Nachhall.

Der Potensac 2024 besteht aus 45 % Cabernet Sauvignon, 22 % Cabernet Franc und 33 % Merlot mit 12,9 % Alkohol. Der Ertrag lag bei 35 hl/ha, der Ausbau erfolgt in 15 % neuen Fässern, die Gesamtproduktion sind 550 Barriques. Dunkler Farbkern. Dunkle, kühle Frucht im Geruch, mit viel Cabernet udn Graphit in druckvoller Art, duftig, fein und frisch. Dicht am Gaumen, mit viel Kraft und Kern, rassig-feinkörnige Gerbstoffe, lang und linear strukturiert bei mittlerer Fülle und saftigem Nachhall.

Der Beaumont 2024 besteht aus 65 % Cabernet Sauvignon, 30 % Merlot und 5 % Petit Verdot. 9Dunkle, satte Farbe. Würzig, fleischig und schokoladig, ein typisches Geruchsbild von Beaumont. Konzentriert, satt und verdichtet im Mund, sehr kompakt, mit tollen, rassigen Gerbstoffen, die mit Saft und Kern agieren. Dicht, lang und enorm konzentriert im Nachhall. Sehr gut.

Montrose ist auch in diesem Jahr der beste Wein aus St.-Estèphe. Der 24er besteht aus 80 % Cabernet Sauvignon, 17 % Merlot und 3 % Cabernet Franc mit 13 % Alkohol, ausgebaut in 60 % neuen Barriques. Schwarze Farbe. Dunkelfruchig, tiefgründig und distinguiert im Geruch, zeigt er sich sehr füllig, finessenreich und nobel. Satt, elegant und fein beginnt er im Mund ganz intensiv, enorm seidig und komplex. Geradlinig und durchdringend lang, ganz aus einem Guss gearbeitet, exrem fein und nahtlos. Tiefgründig nachhaltig am Gaumen, mit grandiosem Terroir-Charakter. Mit etwas mehr Fülle, die er mit dem Ausbau erreichen kann, ist eine leicht höhere beschreibung möglich.

Der Calon Ségur 2024 besteht aus 82 % Cabernet Sauvignon, 8 % Cabernet Franc, 9 % Merlot und 1 % Petit Verdot bei 13,1 % Alkohol. Ausgebaut wird er in 100 % neuen Barriques. Beim Cabernet Sauvignon wurde ein wenig chaptalisiert. Dunkle, viskose Farbe. Dunkelbeerig, fleischig-likörig und volumenreich im Geruch, sehr frisch und schlicht beeidruckend. Satt und verdichtet im Mund, extrem tiefgründig und lang, mit brillanter Präsenz und phantastischer Tiefe. Vielschichtig, kompakt und komplex, fleischig und voll in der Mitte. Das neue Holz ist nicht zu spüren, denn dieser St.-Estèphe ist hochkonzentriert, obwohl er leicht wirkt.

Bei zwei Verkostungen konnte der Cos d‘Estournel 2024 überzeugen. Er besteht aus 60 % Cabernet Sauvignon, 38 % Merlot, 1,5 % Cabernet Franc und 0,5 % Petit Verdot, ausgebaut in 50 % neuen Barriques bei 12,76 % Alkohol. Dunkle, satte Farbe. Jugendlich verhaltene und fein distinguierte Nase mit angetönter Tiefe. Satt und sehr geradlinig im Mund, fein und kühl wirkt er etwas weniger füllig als erwartet. Lang, nicht ganz so finessenreich wie Montrose und auch nicht ganz so brillant wie Calon-Ségur, zeigt er sich sehr klar und puristisch lang. Man könnte auch sagen er wirkt noch ein wenig glatt und geschliffen. Ausgezeichneter extraktsüßer Nachhall.

Der Marquis de Calon wird aus eigenen Lagen erzeugt und ist daher eigentlich kein Zweitwein. In diesem Jahr kam allerdings auch etwas Merlot vom Grand Vin in den Marquis de Calon. Der Merlot wurde spät gelesen und errreichte 63 % neben 37 % Cabernet Sauvignon in der Assemblage bei 13,2 % Alkohol. Schwarze Farbe. Dichte, satte Frucht im Geruch, die viel Kraft und Wucht ausstrahlt, sehr konzentriert. Ganz rund, saftig, verdichtet und schmelzig dann auf der Zunge, mit geschmeidigem Mittelstück und reichhaltiger Fülle. Lang und straff, mit großem Körper ist dies einer der einladendsten Jungweine des Jahrgangs.

Der Meyney 2024 hat bei drei Verkostungen die gleiche beschreibung bestätigt. Der Blend ist 64 % Cabernet Sauvignon, 26 % Merlot, 10 % Petit Verdot. Der Ertrag lag bei 37 hl/ha, der Ausbau erfolgt in 30 % neuen Barriques und gebrauchtem Holz. Dunkle Farbe, leuchtend, top. Dunkle, superdichte Frucht im Geruch, mit viel Cassis und schmelziger Süße, sehr saftig, mit viel Kraft und Fülle. Cremig, voll und fleischig im Mund, ganz intensiv und mit großem Körper ausgestattet. Enorm rassiger, verdichteter, kompakter St.-Estèphe, lang und druckvoll, dunkelfruchtig und kernig. Wieder eines der besten Cru Bourgeois auf Grand Cru-Niveau

Der ausgezeichnete Phélan Ségur besteht aus 68 % Cabernet Sauvignon, 30 % Merlot und 2 % Petit Verdot mit 13 % Alkohol. Der Ertrag lag bei 30 hl/ha, der Ausbau erfolgt in 55 % neuen Barriques. Dunkler Farbkern. Dicht, würzig und fleischig im Geruch, wirkt sehr kraftvoll, bei mittlerer Intensität. Satt und kompakt im Mund, recht massiv, sehr lang und strukturiert präsentiert er sich als echter St.-Estèphe mit weniger Frucht. Sehr durchdringend und konzentriert, mit mächtigem Nachhall. Rassig, lang und konzentriert. Das braucht etwas Zeit. Zweimal verkostet.

Gepflanzt sind auf Capbern je 50 %, in den Blend des 2024ers kamen dann 70 % Cabernet Sauvignon und 30 % Merlot mit 12,9 % Alkohol. Der Ertrag lag bei 45 hl/ha, ausgebaut wird er in 60 % neuen Barriques. Dunkle Farbe. Noch jugendlich verhalten im Geruch, duftig, zart und finessenreich, klar und satt im Hintergrund. Superfruchtig und elegant dann im Mund, ganz stimmig und rassig, mit viel Gerbstoff und schöner, roter Frucht. Ganz leichte Note von Bananenschalen, tiefgründig und lang, mit eleganter, linearer Gerbstoffstruktur. Ein straffer Capbern mit toller Energie und Rasse. Zweimal probiert.

Der Cos Labory 2024 besteht aus 62 % Cabernet Sauvignon, 26 % Merlot, 10 % Petit Verdot und 2 % Cabernet Franc mit 12,63 % Alkohol, ausgebaut in 20 % neuen Barriques. Dunkle, satte Farbe und feine, tiefgründige Nase mit kühler, satter Frucht. Kompakt und offen auf der Zunge zeigt er eine ganz leicht hohle Mitte mit schönen, satten, stimmig arrangierten Gerbstoffen, etwas kühler und leicht rau im Verlauf. Leicht betonte Säure, schöne, feste Art, kompakter St.-Estèphe mit guter Länge.

Der Lafon Rochet 2024 besteht aus 72 % Cabernet Sauvignon, 25 % Merlot und 3 % Cabernet Franc bei 12,9 % Alkohol. Der Ausbau erfolgt in 40 % neuen Fässern, der beratende Oenologe ist Eric Boissenot. Dunkle Farbe. Dichte, satte Frucht in der Nase, dunkler Ansatz, recht kompakt und tiefgründig. Schöne, satte Struktur mit sehr rassiger Säure und guter Intensität. Sehr gute Harmonie und Tiefe mit mehr Struktur als aromatischer Präsenz. Zweimal probiert.

Der Roc de Cambes 2024 besteht aus 80 % Merlot und 20 % Cabernet Sauvignon, ausgebaut in 100 % neuen Barriques bei 13,6 % Alkohol. Verdichtet und stoffig zeigt er enorme Tiefe und eine mitreißend offensive, exotisch fruchtige Aromatik. Intensive, samtene Gerbstoffe fluten den Mund, umrankt von schwelgerischer Fruchtfülle und floralen Nuancen, extrem körperreich, durchdringend tiefgründig und schmelzig. Etwas weniger massiv als sonst, aber eben auch erfreulicherweise mit weniger Alkohol im Gepäck. Ein typischer Roc de Cambes mit großem Spaß-Potenzial.

Der Wechsel der oenologischen Beratung von Stephane Derenoncourt zu Thomas Duclos führte zu einem delikateren, besser balancierten Wein, zuvor war der Le Pin Beausoleil doch manchmal etwas zu sehr extrahiert und gedrungen. Der 2024er besteht aus 75 % Merlot, 23 % Cabernet Franc und 2 % Cabernet Sauvignon bei 13,5 % Alkohol, ausgebaut in 50 % neuen Barriques. Lebendige, dunkle Farbe. Süß, duftig und finessenreich zeigt er sich sehr frisch und balanciert im Geruch. Ganz weit aufgespannt im Mund, fein und lebendig, mit großer Frische und Eleganzauch hier, verfügt er über eine grandiose Präsenz miot hochfeinen Gerbstoffen, sowie einer enorm geschliffenen Struktur. Ausgezeichnete Delikatesse und Tiefe für einen gehobenen, einfachen Bordeaux.

Auch der Domaine de Cambes 2024 ist ein reinsortiger Merlot, der in neuen Barriques ausgebaut wurde. Dicht und schmelzig, mit ganz viel Saft und guter, rassiger Struktur, ist dies ein gewohnt körperreicher, umwerfender Wein, der qualitativ an der Spitze dre einfachen Appellation Bordeaux steht.

Der La Lagune 2024 besteht aus 52 % Cabernet Sauvignon, 42 % Merlot und 6 % Petit Verdot. Dunkle Farbe, dichte und kompakte Nase, sehr fruchtbetont, lebendig und kraftvoll bei mittlerer Intensität. Kraftvoll und kernig der Auftakt auch im Mund, mit großer, reichhaltiger Fülle und einem cremigen Mittelstück. Rote Fruchtausrichtung, viel Saft und Rasse, weit aufgeschlossen. Guter Grand Cru.

Der Sociando-Mallet 2024 besteht aus 57 % Merlot und 43 % Cabernet Sauvignon. Beim Cabernet Franc passte die Säure nicht zum Grand Vin, daher gelangte er komplett in den Demoiselle. Der Ertrag lag bei 39 hl/ha, der Alkohol misst 13,2 Vol.-% und der Einsatz von neuen Barriques wurde auf 70 % abgesenkt. Schwarzer Farbkern. Feine, satte Nase mit delikatem Holz. Mit viel Kern und Kraft zeigt er sich konzentriert, massiv und körperreich im Mund, mit liköriger, satter Frucht und schönem Nachhall. Druckvoll und lang, mit großer, finessenreicher Gerbstoffextraktion.

Fabien Faget war der über 20 Jahre Weinmacher auf Meyney und ließ sich 2016 mit seiner Frau Amélie bei Saint-Chrstoly im nördlichen Médoc nieder. Der 24er besteht aus 65 % Merlot, 30 % Cabernet Sauvignon und 5 % Petit Verdot, der Berater ist Hubert de Boüard, der Ausbau erfolgt in 5 % neuen Barriques. Schwarze, sehr dichte Farbe. Würzig, dicht und konzentriert im Geruch, etwas Grillkohle, Graphit und eine feine Holunder-Kopfnote vom Petit Verdot, der ja auch auf Meyney kultiviert wird. Satt und verdichtetet im Mund, sehr druckvoll und klar, mit intensiver Struktur, sehr cremig und extraktreich, mit feiner Bitterschokolade im Nachhall.

Der Potensac 2024 besteht aus 45 % Cabernet Sauvignon, 22 % Cabernet Franc und 33 % Merlot mit 12,9 % Alkohol. Der Ertrag lag bei 35 hl/ha, der Ausbau erfolgt in 15 % neuen Fässern, die Gesamtproduktion sind 550 Barriques. Dunkler Farbkern. Dunkle, kühle Frucht im Geruch, mit viel Cabernet udn Graphit in druckvoller Art, duftig, fein und frisch. Dicht am Gaumen, mit viel Kraft und Kern, rassig-feinkörnige Gerbstoffe, lang und linear strukturiert bei mittlerer Fülle und saftigem Nachhall.

Der Beaumont 2024 besteht aus 65 % Cabernet Sauvignon, 30 % Merlot und 5 % Petit Verdot. 9Dunkle, satte Farbe. Würzig, fleischig und schokoladig, ein typisches Geruchsbild von Beaumont. Konzentriert, satt und verdichtet im Mund, sehr kompakt, mit tollen, rassigen Gerbstoffen, die mit Saft und Kern agieren. Dicht, lang und enorm konzentriert im Nachhall. Sehr gut.

Montrose ist auch in diesem Jahr der beste Wein aus St.-Estèphe. Der 24er besteht aus 80 % Cabernet Sauvignon, 17 % Merlot und 3 % Cabernet Franc mit 13 % Alkohol, ausgebaut in 60 % neuen Barriques. Schwarze Farbe. Dunkelfruchig, tiefgründig und distinguiert im Geruch, zeigt er sich sehr füllig, finessenreich und nobel. Satt, elegant und fein beginnt er im Mund ganz intensiv, enorm seidig und komplex. Geradlinig und durchdringend lang, ganz aus einem Guss gearbeitet, exrem fein und nahtlos. Tiefgründig nachhaltig am Gaumen, mit grandiosem Terroir-Charakter. Mit etwas mehr Fülle, die er mit dem Ausbau erreichen kann, ist eine leicht höhere beschreibung möglich.

Der Calon Ségur 2024 besteht aus 82 % Cabernet Sauvignon, 8 % Cabernet Franc, 9 % Merlot und 1 % Petit Verdot bei 13,1 % Alkohol. Ausgebaut wird er in 100 % neuen Barriques. Beim Cabernet Sauvignon wurde ein wenig chaptalisiert. Dunkle, viskose Farbe. Dunkelbeerig, fleischig-likörig und volumenreich im Geruch, sehr frisch und schlicht beeidruckend. Satt und verdichtet im Mund, extrem tiefgründig und lang, mit brillanter Präsenz und phantastischer Tiefe. Vielschichtig, kompakt und komplex, fleischig und voll in der Mitte. Das neue Holz ist nicht zu spüren, denn dieser St.-Estèphe ist hochkonzentriert, obwohl er leicht wirkt.

Bei zwei Verkostungen konnte der Cos d‘Estournel 2024 überzeugen. Er besteht aus 60 % Cabernet Sauvignon, 38 % Merlot, 1,5 % Cabernet Franc und 0,5 % Petit Verdot, ausgebaut in 50 % neuen Barriques bei 12,76 % Alkohol. Dunkle, satte Farbe. Jugendlich verhaltene und fein distinguierte Nase mit angetönter Tiefe. Satt und sehr geradlinig im Mund, fein und kühl wirkt er etwas weniger füllig als erwartet. Lang, nicht ganz so finessenreich wie Montrose und auch nicht ganz so brillant wie Calon-Ségur, zeigt er sich sehr klar und puristisch lang. Man könnte auch sagen er wirkt noch ein wenig glatt und geschliffen. Ausgezeichneter extraktsüßer Nachhall.

Der Marquis de Calon wird aus eigenen Lagen erzeugt und ist daher eigentlich kein Zweitwein. In diesem Jahr kam allerdings auch etwas Merlot vom Grand Vin in den Marquis de Calon. Der Merlot wurde spät gelesen und errreichte 63 % neben 37 % Cabernet Sauvignon in der Assemblage bei 13,2 % Alkohol. Schwarze Farbe. Dichte, satte Frucht im Geruch, die viel Kraft und Wucht ausstrahlt, sehr konzentriert. Ganz rund, saftig, verdichtet und schmelzig dann auf der Zunge, mit geschmeidigem Mittelstück und reichhaltiger Fülle. Lang und straff, mit großem Körper ist dies einer der einladendsten Jungweine des Jahrgangs.

Der Meyney 2024 hat bei drei Verkostungen die gleiche beschreibung bestätigt. Der Blend ist 64 % Cabernet Sauvignon, 26 % Merlot, 10 % Petit Verdot. Der Ertrag lag bei 37 hl/ha, der Ausbau erfolgt in 30 % neuen Barriques und gebrauchtem Holz. Dunkle Farbe, leuchtend, top. Dunkle, superdichte Frucht im Geruch, mit viel Cassis und schmelziger Süße, sehr saftig, mit viel Kraft und Fülle. Cremig, voll und fleischig im Mund, ganz intensiv und mit großem Körper ausgestattet. Enorm rassiger, verdichteter, kompakter St.-Estèphe, lang und druckvoll, dunkelfruchtig und kernig. Wieder eines der besten Cru Bourgeois auf Grand Cru-Niveau

Der ausgezeichnete Phélan Ségur besteht aus 68 % Cabernet Sauvignon, 30 % Merlot und 2 % Petit Verdot mit 13 % Alkohol. Der Ertrag lag bei 30 hl/ha, der Ausbau erfolgt in 55 % neuen Barriques. Dunkler Farbkern. Dicht, würzig und fleischig im Geruch, wirkt sehr kraftvoll, bei mittlerer Intensität. Satt und kompakt im Mund, recht massiv, sehr lang und strukturiert präsentiert er sich als echter St.-Estèphe mit weniger Frucht. Sehr durchdringend und konzentriert, mit mächtigem Nachhall. Rassig, lang und konzentriert. Das braucht etwas Zeit. Zweimal verkostet.

Gepflanzt sind auf Capbern je 50 %, in den Blend des 2024ers kamen dann 70 % Cabernet Sauvignon und 30 % Merlot mit 12,9 % Alkohol. Der Ertrag lag bei 45 hl/ha, ausgebaut wird er in 60 % neuen Barriques. Dunkle Farbe. Noch jugendlich verhalten im Geruch, duftig, zart und finessenreich, klar und satt im Hintergrund. Superfruchtig und elegant dann im Mund, ganz stimmig und rassig, mit viel Gerbstoff und schöner, roter Frucht. Ganz leichte Note von Bananenschalen, tiefgründig und lang, mit eleganter, linearer Gerbstoffstruktur. Ein straffer Capbern mit toller Energie und Rasse. Zweimal probiert.

Der Cos Labory 2024 besteht aus 62 % Cabernet Sauvignon, 26 % Merlot, 10 % Petit Verdot und 2 % Cabernet Franc mit 12,63 % Alkohol, ausgebaut in 20 % neuen Barriques. Dunkle, satte Farbe und feine, tiefgründige Nase mit kühler, satter Frucht. Kompakt und offen auf der Zunge zeigt er eine ganz leicht hohle Mitte mit schönen, satten, stimmig arrangierten Gerbstoffen, etwas kühler und leicht rau im Verlauf. Leicht betonte Säure, schöne, feste Art, kompakter St.-Estèphe mit guter Länge.

Der Lafon Rochet 2024 besteht aus 72 % Cabernet Sauvignon, 25 % Merlot und 3 % Cabernet Franc bei 12,9 % Alkohol. Der Ausbau erfolgt in 40 % neuen Fässern, der beratende Oenologe ist Eric Boissenot. Dunkle Farbe. Dichte, satte Frucht in der Nase, dunkler Ansatz, recht kompakt und tiefgründig. Schöne, satte Struktur mit sehr rassiger Säure und guter Intensität. Sehr gute Harmonie und Tiefe mit mehr Struktur als aromatischer Präsenz. Zweimal probiert.

Der Ormes de Pez 2024 besteht aus 48 % Merlot, 41 % Cabernet Sauvignon, 6 % Petit Verdot und 5 % Cabernet Franc bei 13 % Alkohol. 45 % der Barriques sind neu. Dicht, süß und fruchtig im ersten Ansatz, mit viel Saft und Körper. Sehr fest und stimmig, schöner satter St.-Estèphe mit viel Kraft und feinen, rassigen Gerbstoffen. Lang, leicht harte Ausstrahlung.

Der de Pez 2024 von Pichon Comtesse besteht aus 69 % Cabernet Sauvignon, 24 % Merlot, 5 % Petit Verdot und 2 % Cabernet Franc bei 12,9 % Alkohol, ausgebaut in 50 % neuen Bariques. Dunkle Farbe. Dunkelbeerige, kühle Fruchtkomponente im Geruch, reichhaltiger Hintergrund. Sehr schmelziger Auftakt im Mund, drahtig, frisch und sehr druckvoll, mit feiner Säurespannung und gutem Gerbstofffluss. Sehr linear und salzig, mit schöner Reife und Fülle, dunkelfruchtig uns Cabernet-getrieben. Reizvoller St.-Estèphe mit authentischem Terroir-Charakter. Zweimal verkostet.

Der Dame de Montrose 2024 besteht aus 73 % Merlot, 20 % Cabernet Sauvignon, 4 % Petit Verdot und 3 % Cabernet Franc bei 13 % Alkohol. 15 % neues Holz. Dicht und satt, mit schöner Frucht, sowie viel Saft und Rasse. Sehr dicht gewobene Gerbstoffe mit viel Schmelz. Sehr stimmiger St.-Estèphe mit ausgezeichneter, mittelgewichtiger Struktur und lebendiger Frucht, rassig, sehr gute Länge.

Um die Identität des Montrose weiter zu schärfen, der hauptsächlich von der sagenumwobenen Terrasse IV kommt, wurden die Parzellen von der Terrasse III in einer eigenen Cuvée separiert. Hier steht tiefer Kies auf Lehm, der 24er besteht aus 61 % Cabernet Sauvignon, 27 % Merlot und 12 % Cabernet Franc. Dunkle Farbe. Dichte, satte, kirschige Frucht, sehr ansprechend und jugendlich. Satt und kompakt auf der Zunge, ganz rund, in schöner saftiger Art mit fülliger Mitte. Sehr klar strukturiert, vollmundig, etwas weniger tiefgründig und lang, dennoch straff, etwas Holz kommt durch. Trockenerer Verlauf als Montrose.

Der Grand Vin Lafite-Rothschild bildet sich aus 96 % Cabernet Sauvignon, 3 % Merlot und 1 % Petit Verdot bei 12,7 % Alkohol. Der Ertrag lag bei 32 hl/ha, ausgebaut in 90 % neuen Barriques. Dunkle, leuchtende Farbe. Tiefgründig, distinguiert und ausgereift duftet der Lafite aus dem Glas, noch jugendlich doch bereits mit schöner Fülle. Saturiert, schlank und ewig anziehend erscheint er im Mund sehr distinguiert und erzeugt eine üppigere Fülle als der Jahrgang sonst hergibt. Ganz durchdringend und lang, satt und konzentriert am Gaumen, mit sandigen Gerbstoffen und viel Cassis im Nachhall. Extrem tiefgründig und feinwürzig, mit cremigem Extrakt im Rückaroma. Ein großer Lafite, der bald zugänglich sein dürfte und ein langes Trinkzeitfenster offeriert.

Wegen Mildew und Coulure wurde auf Pichon Comtesse mit 20 hl/ha nur eine halbe Erntemenge produziert. Der Alkohol liegt bei 12,7 %, der Blend besteht aus 83 % Cabernet Sauvignon, 14 % Merlot und 3 % Cabernet Franc. Dunkle satte Farbe. Extrem fein und dunkelwürzig im Geruch, sehr differenziert, mit jugendlicher Zurückhaltung und angedeuteter Intensität, dunkelfruchtig. Strukturiert und weit gefächert im Mund, extrem konzentriert und doch ganz transparent, mit viel Kraft und Kern. Dunkle, intensive Frucht und druckvoll feine Gerbstoffe. Etwas weniger elegant als erwartet, leicht trockener Verlauf. Körperreich konzentriert, mit großer Cabernet-Identität im Finale. Großartige Comtesse mit grandioser Tiefe. Bei der dritten Probe etwas kühler als auf dem Weingut. Bei der Union Grand Cru deutlich schwächer.

Der ausgezeichnete Pichon Baron2024 wurde aus 87 % Cabernet Sauvignon und 13 % Merlot komponiert, die in 70 % neuen Barriques reifen. 52 % der Produktion gelangte in den Grand Vin mit 12,7 % Alkohol. Die Produktion wird etwa 100.000 Flaschen erreichen, satt der sonst üblichen 150.000 Bouteillen. Dunkle, massive Farbe. Viel Graphit, dunkle, intensive Beerigkeit und eine noble, komplexe Ausstrahlung lassen den Pichon Baron hochattraktiv im Geruch erscheinen. Ganz rassig im Mund, lang, tiefgründig und vielschichtig, verfügt er über eine beeindruckende Struktur, mit enormer Extraktsüße. Ewig lang und salzig, ist dies ein garndioser Pauillac mit Premier Grand Cru-Charakter à la Latour! Im direkten Duell mit dem Nachbarn Pichon Comtesse hatte letzterer erst bei der dritten Probe die Nase leicht vorn gehabt. Den Baron konnte ich leider nur einmal auf dem Château verkosten. Das wird nach der Füllung äußerst spannend!

Nur 50 % der Erntemenge schaffte es in den Grand Vin mit 12,9 % Alkohol. Geerntet wurde vom 23.9. - 5.10., die Assemblage besteht aus 93 % Cabernet Sauvignon und 7 % Merlot, ausgebaut in 100 % neuen Barriques. Dunkle Farbe, top. Cassis-Likör und eine füllige Süße steigen aus dem Glas in die Nase, sehr üppig und kernig, mit viel Cabernet-Charakter. Druckvoll und linear im Mund zeigt er sich stoffig, sehr körperreich und lang. Er besitzt nicht die Größe und Distinktion von Lafite und ist, wie so oft, mehr auf Körper und mitreißende Aromatik ausgerichtet. Nach hinten wird er ein wenig trocken, mit drahtiger Säure in einem weichen, schmelzigen Gerbstoffkleid integriert . Dann schließt er druckvoll und mit großem Volumen ab. Ein typischer Mouton.

Der Lynch-Bages 2024 wurde aus 70 % Cabernet Sauvignon, 24 % Merlot und je 3 % Cabernet Franc und Petit Verdot komponiert. 13 % Alkohol und 75 % neue Barriques. Dunkle Farbe. Intensive, likörige Nase, sehr wuchtig für 2024, mit viel Saft und Körper darin. Straff und sehr differenziert im Mund, lang, mit dicht gefasster Struktur, druckvoller Mitte und etwas limitierter Weite. Seine sehr gute Säurespannung verleiht der großen Fülle eine fein definierte Rasse. Viel Druck und Fleisch, leicht trockener Verlauf. Sehr geschliffen, wirkt etwas technisch und glatt, schöner, spielerischer Nachhall.

Bei drei Verkostungen konnte sich der GPL mit nahezu gleichmäßigen beschreibungen hervorragend präsentieren. Der Blend besteht aus 78 % Cabernet Sauvignon und 22 % Merlot bei 13,2 % Alkohol, ausgebaut in 70 % neuen Barriques. 38 hl/ha Ertrag. Dunkle, satte Farbe und auch die Fruchtkomponente im Geruch wirkt dunkelbeerig, ganz duftig und total fein, mit schöner Intensität. Auch im Mund dunkelfruchtig, fleischig und superlocker, tiefgründig und würzig, ewig lang und komplett. Im Nachhall kommen auch rote Früchte mit cremiger Fülle hervor. Rund und offensiv, sehr differenziert und mit schmelziger Mitte, überzeugt dieser immer preiswerte, fleischig körperreiche Pauillac vor allem durch seine stimmige Natürlichkeit. Dreimal verkostet.

Zum 100jährigen Jubiläum der Acquisition von Batailley durch die Familie Borie-Castéja im Jahr 1924 erhält der neue Jahrgang ein eigenes, rotes Etikett. Zusätzlich wurde das alte Format Marie-Jeanne (2,25 Liter) mit einer attraktiven Einzel-Holzkiste aufgelegt. Der Batailley 2024 besteht aus 81 % Cabernet Sauvignon, 15 % Merlot und 4 % Petit Verdot, ausgebaut in 57 % neuen Barriques. Dunkle Farbe, dicht, süß und offensiv im Geruch, konzentriert und mit reifer, roter Frucht. Druckvoller, runder Auftakt im Mund, enorm kraftvoll und dunkelfruchtig, mit intensiver Struktur und massivem Nachhall. Enorm persistenter Batailley mit viel Pauillac-Charakter!

Der Carruades de Lafite wurde aus 47 % Merlot, 45 % Cabernet Sauvignon, 6 % Cabernet Franc und 2 % Petit Verdot bei 12,8 % Alkohol komponiert, ausgebaut in 30 % neuen Barriques. Dunkle Farbe. Zartfruchtig, fein und elegant im Geruchsbild, sehr tiefgründig blitzt das große Terroir durch. Sehr klar, satt und dicht beginnt er im Mund, zeigt elegante Gerbstoffe in einer stoffig-rassigen Struktur, mit lebendiger Säure. Hinten sammelt sich eine schöne Fülle mit reichlich Extraktschmelz an, ganz fein und ewig lang. Wundervoller Zweitwein mit finessenreichem Charakter.

Der Duhart-Milon besteht aus 78 % Cabernet Sauvignon und 22 % Merlot bei 12,6 % Alkohol, ausgebaut in 30 % neuen Barriques. Dunkle Farbe. Satt, frisch und mit einer zarten, kirschigen Frucht ist der Geruch ausgestattet, dunklfruchtiger Hintergrund, mit sehr guter Rasse und Intensität. Drahtig und klar der Auftakt im Mund, dunkle Früchte hier, viel Saft und gute Länge. Ein knackiger, rassiger Pauillac, mittelgewichtig und doch mit ordentlich Kraft und Fülle. Extrem weit gefächert am Gaumen, mit Konzentration und feinen Gerbstoffen.

Der Clerc-Milon 2024 besteht aus 66 % Cabernet Sauvignon, 24 % Merlot, 8 % Cabernet Franc und je 1 % Petit Verdot und Carmenère. Dunkler Farbkern, mehr rot als blau. Süßlich zarte Nase, weich gezeichnet, jugendlich verschlossen. Druckvoll, rund, schmelzig und samten auf der Zunge, mit guten, rassigen Gerbstoffen und transparenter Struktur. Kernig, lang und mit viel Saftigkeit in der Mitte ausgestattet, zeigt er eine gute Konzentration und Fülle. Druckvoll intensiv, hinten ein wenig stumpf und trocken.

Viermal begegnete uns der Grand Puy-Ducasse mit konstanten beschreibungen. Der 2024er besteht aus 56 % Cabernet Sauvignon, 39 % Merlot und 5 % Petit Verdot, der Ausbau erfolgt im neuen Keller in 35 % neuen Barriques. Dunkle, viskose, intensive Farbe. Verdichtet, likörig-süßlich und dunkelbeerig balsamisch duftet der GPD mit guter Fülle und satter Frucht. Sehr differenziert, kompakt und druckvoll. Konzentriert und rassig im Mund, gewohnt fleischig und mit großer Gerbstoffausbeute, bleibt er dicht am Gaumen mit druckvoller, extrakreicher Intensität. Großartiger Pauillac und enorm konzentrierter Wein mit allem, was dazu gehört. Der 2021er war vielleicht noch etwas fülliger und aromtischer. Sehr stimmig.

Der Haut-Batailley 2024 besteht aus 68 % Cabernet Sauvignon, 26 % Merlot und 6 % Petit Verdot bei 12,9 % Alkohol. Der Ausbau erfolgt in 60 % neuen Barriques. Würzig und dunkelbeerig zeigt der Haut-Batailley viel Rasse und ist sehr differenziert, derzeit jedoch auch noch ein wenig stumpf und hart in der Ausstrahlung. Druckvolle Gerbstoffe, recht lang, bei mittlerer Fülle, rassig-trockener Verlauf. Das braucht noch Zeit.

Auf Pontet Canet wurde spät gelesen vom 26.9. - 11.10. Mildew hatte man im Griff, Botrytis war ein größeres Problem, strenge Selektion war notwendig. Über den Ertrag gibt man bekanntlich keine Zahlen heraus, er sei dennoch recht hoch. 52 % Cabernet Sauvignon, 43 % Merlot, 4 % Petit Verdot und 1 % Cabernet Franc brachten es in die Assemblage. Der Ausbau erfolgt in 50 % neuen Barriques, 15 % gebrauchtes Holz und 35 % Beton-Amphoren. Dunkle, intensive Farbe. Dicht und üppig im Geruch, offensiv, leicht balsamisch und voll, mit dunkelfruchtiger Fülle. Massive Gerbstoffe breiten sich mit hoher Konzentration im Mund aus, sehr körperreicher Auftritt, leicht stumpf und im Finale dezent süß, derzeit wenig Kernaroma. Sehr konzentriert in der Gesamterscheinung, weniger fein, dezent harte Ausprägung und auch der Nachhall ist von Gerbstoff dominiert. Da auf Pontet Canet kein Zweitwein erzeugt wird, kam das gesamte Lesegut in den Grand Vin. Möglicherweise hätte er mit der Auskopplung einiger Partien eine feinere Ausdruckskraft gefunden.

Der d‘Armailhac 2024 besteht aus 72 % Cabernet Sauvignon, 14 % Merlot, 13,5 % Cabernet Franc und 0,5 % Petit Verdot. Dunkle Farbe, mehr blau. Leicht reduktive, verschlossene Nase, Brotkruste, dunkelbeerige Akzente. Satt und kompakt im Mund, mehr Fülle als Clerc-Milon, dafür weniger Länge, etwas stumpfere Gerbstoffe. Rassig-kompakter Pauillac mit straffer Säure und guter Intensität, rund im Nachhall, mittlere Länge.

Die Familie Castéja hat in ihre Güter viel investiert, um die Qualität zu steigern, so auch auf Lynch Moussas. Der 2024er besteht aus 78 % Cabernet Sauvignon und 22 % Merlot, ausgebaut in 58 % neuen Barrriques. Satt und konzentriert verfügt er über druckvoll rassige Gerbstoffe mit kompaktem Körper und langer, intensiver Struktur. Toller Lynch Moussas mit viel Gripp und Charakter. Zweimal verkostet.

Der Le Petit Mouton besteht aus 67 % Cabernet Sauvignon, 26 % Merlot, 5 % Cabernet Franc und 2 % Petit Verdot bei 13 % Alkohol, ausgebaut in 50 % neuen Barriques. Satt, dicht und konzentriert erlangte er eine schöne reife, rote Fruchtkomponente mit viel Saftigkeit und Rasse. Lang und komplex bildet er einen sehr differenzierten Körper und zeigt echte Klasse. Dezent harte Säureausstrahlung. Ein ausgezeichneter Zweitwein aus einem schwierigen Jahr!

Die Pichon Comtesse Réserve besteht aus 72 % Cabernet Sauvignon, 24 % Merlot und 4 % Cabernet Franc bei 12,7 % Alkohol. Dunkle, satte Farbe. Duftig, sehr offen und delikat, intensiv und beerig, finessenreich und einladend, leicht konfierte Nuancen. Satt und konzentriert im Mund, sehr fruchtbetont und klar, etwas trockener in den Gerbstoffen. Zugekaufte Lagen von Fonbadet und Château Pauillac sind jetzt darin integriert. Sehr gute, feste und verdichtete Struktur, lang und intensiv, mit dunkelfruchtigem Nachhall.

Der Lacoste Borie ist nahezu immer ein lohnender Zweitwein. Der 24er besteht aus 62 % Cabernet Sauvignon, 30 % Merlot und 8 % Cabernet Franc mit 13,2 % Alkohol. Dunkle, lebendige Farbmitte. Duftig und klassisch, mit der üblichen, floralen Note im Geruch. Mittelgewichtige, saftige Struktur auf der Zunge mit saftigem Schmelz, ganz rund und druckvoll elegant. Ein klassischer Ansatz, natürlich, charaktervoll und rotfruchtig. Toller kleiner Pauillac.

Der Léoville Las Cases ist der Wein des Jahrgangs! Er profitierte zum ersten Mal vollumfänglich vom neuen Keller. Denn bei der Vinifikation des 23ers war noch nicht alles im richtigen Zeitfenster fertiggestellt. Und natürlich muss man sagen, dass Las Cases zuvor mit einer deutlich veralteten Technik gerarbeitet hat. Es war klar, dass wenn dieses Terroir erst einmal modern und präzise vinifiziert werden könnte, es durchaus einen deutlichen Qualitätssprung geben dürfte. Qualitativ ist der Léoville Las Cases schon lange auf Augenhöhe mit den Premier Crus aus dem Médoc, nun führt er sie an! 84 % Cabernet Sauvignon, 11 % Cabernet Franc, 5 % Merlot, 6,3 % Presswein. Der Ertrag lag bei 31 hl/ha, der Alkohol erreichte 13,1 % und der Ausbau erfolgt in 75 % neuen Barriques. Schwarze, viskose Farbe. Dunkle, schwarze Frucht im Geruch, Graphit, Cassis, etwas Schokolade, extrem dunkelfruchtig und massiv, sehr tiefgründig und kühl in der Anmutung. Ganz anziehend und groß gewachsen. Ein echter Latour-Typ in der Nase. Intensiv und elegant im Mund, mit extrem feinkörnigen Gerbstoffen, weit gefasst und konzentriert. Extrem tiefgründig im Verlauf und nahtlos struktueiert, mit enormer Konzentration und einem weit gefassten, ganz großen Rahmen. Ewig lang, sensationell.

Der Ducru Beaucaillou 2024 besteht aus 86 % Cabernet Sauvignon und 14 % Merlot mit 13,4 % Alkohol, ausgebaut in 100 % neuen Barriques. Schwarze, hochviskose, massive Farbe. Dunkelfruchtig, massiv und exotisch im Geruch, mit hoher Extraktion und großer Extraktsüße. Druckvoller Auftakt im Mund mit hochextrahierter Fülle und Bananenschale, die in eine trockene, massive Mitte führen, extrem wuchtig wie ein guter Amarone-Jahrgang von Dal Forno mit weniger Alkohol. Extrem dunkle Fruchtkomponente, viel Schokolade und Graphit, Teer und Lakritze, ewig lang, aber mit Gerbstoffen, nicht mit nachfolgender Aromatik. Das ist nichts für schwache Nerven. Blind vermutlich nicht als Bordeaux erkennbar. Für meine Begriffe deutlich überextrahiert. Eleganz: Fehlanzeige.

Der Léoville Barton 2024 besteht aus 92 % Cabernet Sauvignon, 6 % Merlot und 2 % Cabernet Franc bei 12,9 % Alkohol. Der Ertrag lag bei 35 hl/ha, der Ausbau erfolgt in 60 % neuen Barriques. Dunkle, lebendige Farbe. Dunkelbeerig fruchtig und jugendlich verschlossen im Geruch mit etwas Bananenschale im Hintergrund. Satt, dicht und kompakt präsentiert er sich im Mund, sehr konzentriert und rassig, mit leicht harter, gläserner Säure. Dunkles, intensives und natürliches Kernaroma, druckvoller, saftiger Verlauf mit viel Extraktsüße im Nachhall. Festfleischiger Körper mit dicht gestaffelten Gerbstoffen, kühlere Ausstrahlung. Zweimal probiert.

Der körperreich massive Beychevelle 2024 wurde aus 55 % Cabernet Sauvignon, 42 % Merlot und 3 % Petit Verdot komponiert. Der Ertrag lag bei 41 hl/ha, der Ausbau erfolgt in 70 % neuen Barriques bei etwa 13,5 % Alkohol. Schwarze Farbe. Dicht, süß und opulent präsentiert er sich in der Nase sehr füllig und fleischig. Konzentriert und verdichtet auch im Mund, sehr druckvoll, dunkelfurchtig und saturiert. Ein massiver St.-Julien mit enormer, schwarzfruchtiger Extraktausbeute, guter Länge und etwas neutralem Nachhall. Sehr wuchtig, mit massiver Extraktion.

Der Léoville Poyferré 2024 besteht aus 64 % Cabernet Sauvignon, 27 % Merlot, 8 % Cabernet Franc und 1 % Petit Verdot bei 13 % Alkohol. Der Ertrag war bei nur 26 hl/ha. Schwarze, viskose Farbe. Dicht und dunkelfruchtig in der Nase, mit etwas Teer, Karamell und Lakritze, nicht so offensiv wie sonst. Dicht, konzentriert und rassig auf der Zunge, mit viel Gerbstoff bei mittlerer Intensität für den Jahrgang. Ausgezeichnete Struktur, etwas überextrahiert mit guter Rasse und Länge.

72 % Cabernet Sauvignon mit 22 % Merlot, 3,5 % Cabernet Franc und 2,5 % Petit Verdot bilden die Assemblage des Branaire Ducru 2024. Der Ertrag lag bei 41,5hl/ha, der Alkoholgehalt stieg auf 12,9 %. Etwa 60 % neue Barriques kamen zum Einsatz. Dunkler Farbkern, duftige, florale Nase mit charmant einladendem Charakter und Delikatesse. Satt, saftig und rund im Auftakt, sehr präzise und klar gearbeitet, mit knackiger Säure und geschliffenen Gerbstoffen, glasklar und frisch. Kraftvoller, runder Branaire mit viel roter, kirschiger Frucht und ausgezeichnetem Spiel. Sehr locker , natürlich und vor allem genußfreudig.

Der Clos du Marquis 2024 wurde aus 65 % Cabernet Sauvignon, 30 % Merlot und 5 % Cabernet Franc mit 12,9 % Alkohol komponiert. Der Ertrag lag bei 32 hl/ha, der Ausbau erfolgt in 50 % neuen Barriques. Dunkle, massive Farbe. Dunkelfruchtig, sehr intensiv und körperreich im Geruch, reichhaltiger Hintergrund. Satt und rund zeigt er im Mund viel St.-Julien-Fülle, ist sehr schmelzig und klar, mit großartig druckvoller, körperreicher Mitte, extrem lang und mit großem Volumen ausgestattet. Ausgezeichneter Fluss.

Auf Gruaud-Larose wurden 31,5 hl/ha geerntet, der Grand Vin besteht aus 81 % Cabernet Sauvignon, 17 % Merlot und 2 % Cabernet Franc, ausgebaut in 95 % neuen Barriques. Schwarze, massive Farbe. Dunkelbeerige Nase, etwas Karamell, schöne, satte Frucht dahinter, etwas Holz. Trockener, intensiver Auftakt im Mund, rund und fleischig in der Mitte, sehr druckvoll und mit enormer Fülle am Gaumen. Guter, differnzierter Gerbstoffzug, feines Holz, gute Länge und hohe innere Konzentration.

Der Talbot 2024 besteht aus 56 % Cabernet Sauvignon, 32 % Merlot, 5 % Petit Verdot und 7 % Cabernet Franc bei etwa 13,5 % Alkohol. Der Ertrag lag bei 39 hl/ha, der Ausbau erfolgt in 60 % neuen Barriques. Dunkle, extrem satte Farbe. Dunkle Frucht mit viel Kern und Kraft in der Nase, sehr schmelzig-süß und geschliffen. Dichter Auftakt im Mund mit viel Gerbtsoff und dubkelbeeriger Konzentation, sehr lang und mit viel Stoff am Gaumen, schokoladig süßer Nachhall. Ein klassischer, intensiver Talbot mit satter Extraktion.

Der Gloria zeigte sich bei einer Verkostung deutlich besser als bei den anderen beiden Proben. 56 % Cabernet Sauvignon, 32 % Merlot, 7 % Cabernet Franc, 5 % Petit Verdot. Dunkle, satte Farbe. Viel satte Frucht, etwas balsamischer Ansatz im Geruch. Gute Fülle, viel St.-Julien-Fleisch und Kraft auf der Zunge, sehr offen und weit gefächert, mit ausgezeichneter Struktur. Sehr differenzierter und kompakter Gloria, lang und druckvoll, mit konzentriertem Nachhall, sehr wuchtig und klar. Ein druckvoller, runder und intensiver Gloria mit viel klassischem Charakter.

Der Lagrange 2024 besteht aus 84 % Cabernet Sauvignon, 10 % Merlot und 6 % Petit Verdot mit 12,9 % Alkohol, ausgebaut in 50 % neueuen Barriques. Der Ertrag lag bei 26hl/ha. Dunkler Farbkern. Satt und definiert in der Nase, mit sehr feiner Frucht, elegant floral, eher zart und mit viel Saft bei mittlerer Intensität. Sehr schön im Mund, mit viel Schmelz und Saft, sowie cremiger Textur. Ein kompakter, klarer, stimmiger Lagrange, lebendig, mittelgewichtig und trinkfreudig, mit guter Struktur. Druckvolle Gerbstoffe, etwas leichter in der Gesamtaussage. Zählt nicht zu den Top-Jahrgängen von Lagrange.

Der Langoa Barton 2024 wurde aus 52 % Cabernet Sauvignon, 40 % Merlot und 8 % Cabernet Franc komponiert. Er reift in 60 % neuen Barriques und erreichte bei einem Ertrag von 30 hl/ha 12,9 % Alkohol. Dunkler Farbkern. Dicht, süß und dunkelbeerig im Geruch, sehr frische Fruchtkomponente, etwas Holz. Massive Struktur mit viel Rasse und sehr guter Frische im Mund, enorm druckvoll und klar. Gute Länge und Tiefe, rassiger Verlauf.

Der Saint-Pierre 2024 besteht aus 80 % Cabernet Sauvignon, 12 % Merlot, 6 % Cabernet Franc und 2 % Petit Verdot mit 11 % Presswein. Er reift in 65 % neuen Barriques. Farbe: Schwarz, massiv. Massive, schokoladige Nase mit Grillkohle, teerigen Akzenten und Graphit, sehr konzentriert und plakativ. Sehr wuchtig und voll im Mund, mit intensiver Mitte, sehr strukturiert und druckvoll. Ein wuchtiger Saint-Pierre, etwas weniger cremig-karamellig als sonst, dafür mehr Graphit und feinere Gerbstoffe, die derzeit leicht überebetont erscheinen. Hohe Extraktion.

Der Le Petit Lion 2024 besteht aus 34 % Cabernet Sauvignon, 62 % Merlot und 4 % Cabernet Franc mit 5,4 % Presswein. Der Ertrag lag bei 31 hl/ha, der Ausbau erfolgt in 25 % neuen Barriques. Dunkle, massive Farbe. Satt und konzentriert ist er enorm kraftvoll und lang, mit viel Lagen-Charakter aus dem Clos. Fast erinnert er ein wenig an einen Les Forts de Latour. Er verfügt über reichlich Gerbstoff, der engmaschig druckvoll arrangiert ist. Lang, salzig, großartig strukturierter Wein mit Pauillac-Charakter … eigentlich. 12,8 % Alkohol.

Auf Château Margaux gab es erfreulicherweise die früheste Blüte bislang, noch vor dem Regen, daher gab es damit keine Probleme und auch Mildew hatte man im Griff. Im Herbst konnte man ohne Probleme spät vom 2. - 8. Oktober ernten mit 45 hl/ha. 15 % der Produktion wurde im Fass verkauft, 28 % ging in den Pavillon Rouge, 45 % gelangte in den Grand Vin, der Rest in den Drittwein. Der Grand Vin Château Margaux besteht aus 93 % Cabernet Sauvignon, 5 % Merlot und je 1 % Cabernet Franc und Petit Verdot bei 12,8 % Alkohol. Der Ausbau erflolgt in 100 % neuen Barriques. Dunkle, dichte Farbe. Supertiefgründig und finessenreich zeigt er sich im Geruch, mit seidiger, nobler Fruchtkomponente, dunkel- bis rotfruchtig, sehr distinguiert, mit likörig-differenzierter Kopfnote. Im Mund beginnt er ungemein elegant und floral duftig. Er ist superkonzentriert und hochelegant, mit superfeinen, langen, geschliffenen Gerbstoffen in sandiger Feinkörnigkeit. Seine brillante, frische Säure ist ebenso extrem finessenreich und schwebend. Feminin, mit samtener, mineralischer Strukur und grandioser Länge. Ein durchdringender Château Margaux.

55 % der Produktion gelangten auf Rauzan Seglà in den Grand Vin und es konnten sogar 15 % Presswein verwendet werden. Der Blend ist 63,5 % Cabernet Sauvignon, 34 % Merlot, 2 % Petit Verdot und 0,5 % Cabernet Franc, ausgebaut in 50 % neuen Barriques. Der Ertrag lag bei 30 hl/ha und der Alkohol erreichte einen Pegel von 13 %. Dunkle, leuchtende Farbe. Superduftig und komplex im Geruch, mit viel Saft und floraler, rotfruchtiger Eleganz bei ausgezeichneter Tiefenstaffelung. Satt und konzentriert im Mund, sehr differenziert, mit viel Kraft und Körper, weit gefasst und elegant, ganz geschmeidig und geschliffen. Hochfeinkörnige Gerbstoffe, wirklich nobel, extrem lang und authentisch mit grandioser Präsenz im Nachhall. Ein samtener, großer Rauzan Seglà, der gemeinsam mit Brane-Cantenac einen derart verführerischen Margaux-Stil kultiviert, dass es eine wahre Freude ist! Ausgezeichnete Präzision und feine Textur, rotfruchtig, frisch und knackig im Nachhall, mit fein zerstäubten Gerbstofffen.

Für den Palmer wurde das Lesegut noch drastischer selektiert als für den Alter Ego, der Ertrag lag insgesamt bei 22 hl/ha. Der Grand Vin besteht aus 59 % Cabernet Sauvignon und 41 % Merlot, ausgebaut in 50 % neuen Barriques. Der Alkohol liegt bei 13,2 %, die Produktion bei etwa 60.000 Flaschen. Dunkle, leuchtende Farbe. Im Geruch präsentiert er eine dunkle, dichte Kirschfrucht mit reichhaltigem Hintegrund, sowie likörige Fülle in der Kopfnote. Im Mund ist er ganz frisch, extrem spannungsgeladen und drahtig, mit tollem Durchzug und schöner Finesse. Ein puristischer Palmer in femininer Ausführung. Die gewohnte Opulenz wich einer eleganten, noblen Dame mit großer Ausstrahlung. Das Terroir kommt heuer voll durch, schlank, anmutig und mit grandioser Delikatesse mit kalkigen Nachhall. Wer den üppigen Palmer-Stil liebt, wird ihn hier vergebens suchen. Denn dieser Palmer ist die klassische Quintessenz eines urtypischen Margaux.

Der großartige Brane-Cantenac wurde mit 46 hl/ha geerntet und erreichte 12,5 % Alkohol. 75 % Cabernet Sauvignon, 15 % Merlot, 10 % Cabernet Franc, ausgebaut in 80 % neuen Barriques. Schwarze Farbe. Dunkelfruchtig, tiefgründig und likörig in der Nase, ganz frisch und einladend, mit superanziehender Beerigkeit, die fast an Petit Verdot erinnert, Blaubeeren und Holunder. Dicht und konzentriert, sehr gute rassige Struktur im Mund, lang, geschliffen und differenziert, mit cremiger Fülle und dunkler Fruchtkomponente. Satt und lang, mit brillanter Frische, sehr transparent und lang, mit nobler Gerbstoffwürze im Nachhall. Ein großer Brane-Cantenac, der sich als hochauthentischer 2e Grand Cru aus Margaux empfiehlt.

Der Malescot 2024 hat eine dunkle Farbe und duftig konzentrierte Nase mit reichlich roten Früchten in reichhaltiger, lebendiger Art. Dicht und schmelzig im Mund zeigt er sich ganz natürlich, offensiv und weit strukturiert, mit großer Tiefe und wunderbarer Saftigkeit. Bedauerlicherweise nur einmal probiert.

Marquis d‘Alesme umfasst lediglich 15ha Rbefläche, der 2024er besteht aus 60 % Cabernet Sauvignon, 30 % Merlot, 5 % Petit Verdot und 5 % Cabernet Franc, ausgebaut in 55 % neuen Barriques. Dunkle, satte Farbe, leicht reduktive Nase mit sehr schöner Frucht, noch etwas verschlossen, seriöse Konzentration, dicht, tiefgründig und komplex, leicht likörig, etwas karamellig. Sehr rassiger, dichter Auftakt im Mund, total klar strukturiert und transparent in der Aromatik, weit gefasst. Kraftvolle Gerbstoffe mit viel Fleisch in der Mitte, sehr saftiges Säurespiel und rassig-frische Frucht. Ein ausgezeichneter, sehr konzentrierter Margaux. Dreimal verkostet.

Der Kirwan konnte mißverständlich probiert werden, denn Weinmacher Philippe Delfaut bevorzugte die delikaten Muster lieber ein wenig redkutiv zu präsentieren, satt zu oxidativ. Der Blend ist 68 % Cabernet Sauvignon, 18 % Merlot, 8 % Cabernet Franc, 5 % Petit Verdot und 1 % Carmenere bei 13,5 % Alkohol. 30 % neue Barriques kamen zum Einsatz. Dunkle, leuchtende Farbe. Jugendlich verschlossen, mit Belüftung kommt die satte Frucht und Konzentration hervor. Delikat und reif im Mund, sehr konzentriert, natürlich und transparent, mit massiver Struktur, ganz rund und saftig, mit großer Fülle. Wie immer ein charmanter, dunkelfruchtig trinkfreudiger Margaux mit erheblichem Spaß-Faktor.

Der Lascombes 2024 besteht aus 30 % Merlot, 65 % Cabernet Sauvignon, sowie 5 % mit Petit Verdot und Cabernet Franc. Ausgebaut wird er in 60 % neuen Barriques, sowie Foudres und etwas Amphore bei 13 % Alkohol.Ganz dunkle Farbe. Dunkelfruchtige Nase mit guter Tiefe und schöner Extraktsüße, sehr differenziert und fein, mit liköriger Kopfnote und etwas Hummerschalen. Satt und dunkelbeerig im Auftakt, zeigt er sich auf der Zunge sehr präsent und saftig. Rassiger, körperreicher Verlauf mit gutem Schliff, viel Cabernet-Nachhall und würzigem Holz. Ein stimmiger Margaux von Axel Heinz mit viel Druck und guter Intensität. Kernige Identität, massiv am Gaumen.

Der Marquis de Terme 2024 besteht aus 60 % Cabernet Sauvignon, 38 % Merlot und 2 % Petit Verdot, ausgebaut in 40 % neuen Fässern. Dunkle, satte Farbe. Sehr dunkelwürzig und fein im Geruch, mit viel Saft und hoher Konzentration, weniger offen, eher wuchtig und tief, mit reichlich likörig-kirschigem Hintergrund, sehr animierend. Satt, komplex und kraftvoll im Auftakt, zeigt er im Mund eine sehr druckvolle Struktur mit viel Rasse und Kern, sowie weit verteilten, differenzierten Gerbstoffen. Phantastische, satte Mitte, mit feinem Holz, sehr elegant, nach hinten etwas trockener und ganz leicht rau im Abgang, das wird sich noch gut arrangieren.

Der Pavillon Rouge 2024 besteht aus 77 % Cabernet Sauvignon, 11 % Merlot, 3 % Petit Verdot, sowie mit 9 % den bislang höchsten Gehalt von Cabernet Franc. Der Alkohol liegt bei 12,9 %, der Ausbau erfolgt in 50-60 % neuen Barriques. 28 % der Produktion ging in den Pavillon Rouge. Dunkle, satte Farbe und auch dunkle, satte Frucht im Geruch, sehr intensiv und rassig, mit viel Kraft udn ausgezeichneter Frische. Im Mund ist er aromatisch und saftig, mit schönem Mittelstück und großen Kraftreserven ausgestattet. Sehr elegant zeigt er einen etwas leichteren, sehr typischen Margaux-Stil, mit enormer Präsenz und Noblesse.

Der Alter Ego 2024 besteht aus 60 % Cabernet Sauvignon, 34 % Merlot und 6 % Petit Verdot. Er wurde mit 22 hl/ha geerntet und erreichte 13 % Alkohol, ausgebaut in 30 % neuen Barriques. Dunkle, leuchtende Farbe. Duftig, rotfruchtig und saftig im Geruch, sehr finessenreich und einladend. Im Mund erscheint er satt und konzentriert, mit sehr feinen Gerbstoffen und brillanter Säure unterlegt, sowie mit grandioser Frische im Finale. Seine große Struktur ist erfüllt von einer eher leichteren, roten Frucht, das Terroir kommt mehr durch als die gewohnte Üppigkeit. Kalkig-salzige Note vom Kies, sehr gute Länge.

Der Giscours 2024 besteht aus 60 % Cabernet Sauvignon, 31 % Merlot, 6 % Cabernet Franc und 3 % Petit Verdot. 13,5 % Alkohol, 50 % neue Barriques, 28 hl/ha Ertrag. Dunkle Farbe und saftig süßliche Nase mit etwas Marzipan und likörigen Noten in roten und dunklen Nuancen. Satt, dicht und geschmeidig im Mund, mit cremiger Fülle, lang und weit, mit guter, tiefer Struktur, ganz locker und elegant. Mit feiner, frischer Säure im Nachhall. Zweimal verkostet.

Der d‘Issan 2024 besteht aus 65 % Cabernet Sauvignon, 30 % Merlot, 2 % Cabernet Franc, 1 % Petit Verdot und 2 % Malbec, ausgebaut in 50 % neuen Barriques. Dunkler Farbkern. Gute, lebendige Nase, etwas simpel, vordergründig, befindet sich in der Draufsicht, wenig Intensität, angetönte Tiefe, etwas rotfruchtig-balsamisch. Sehr feine Gerbstoffe im Mund, zarte Extraktion, auch hier wirkt er ein wenig einfach gestrickt, trockene Mitte, wenig Nachhall. Ein eher verhaltener 24er, besser nach der Füllung wieder probieren. Wenn er dann seine typische Margaux-Eleganz entfaltet und delikate Frucht entwickelt hat, kann alles sehr gut sein. Distinguierte Gerbstoffe. Die beschreibung bildet das Potenzial ab. Zweimal verkostet.

Der Labégorce 2024 der Familie Perrodo besteht aus 47 % Cabernet Sauvignon, 45 % Merlot, 5 % Cabernet Franc und 3 % Petit Verdot, ausgebaut in 30 % neuen Barriques bei 13 % Alkohol. Dunkle Farbe. Satt, sehr konzentriert und offen im Geruch, strahlt er viel Kraft und Saft aus, reif, süß, leicht likörig und etwas karamellig. Sehr differenziert und klar auf der Zunge, ist er im Auftakt erst cremig und mit schmelzig-fülliger Mitte, sowie sehr guter, druckvoller Struktur ausgestattet, dann wird er ein wenig rau. Intensive Gerbstoffe und auch viel Margaux-Charakter, sehr schöne satte Cassis-Frucht im Nachhall.

Der Baron de Brane 2024 ist ausgezeichnet gelungen und besteht aus je 50 % Merlot und Cabernet Sauvignon mit 12,5 % Alkohol, ausgebaut in 30 % neuen Barriques. Dunkle, leuchtende Farbe, dichte Nase, sehr kompakt. Sehr fruchtig und finessenreich im Mund, mit dicht gestaffelter, brillanter Frucht. Feine Gerbstoffe, konzentriert, balanciert und wuchtig, saftig und lang. Ein großartiger Zweitwein.

Der du Tertre 20204 wurde aus 75 % Cabernet Sauvignon, 13 % Merlot, 10 % Cabernet Franc und 2 % Petit Verdot komponiert, 13 % Alkohol. Der Ertrag lag bei 40 hl/ha, ausgebaut in 60 % neuen Barriques. Leuchtend dunkle Farbe. Frische, rote Frucht mit schöner Tiefe im Geruch. Sehr präsent und geschliffen bei mittlerer Intensität. Satte, cremig-schmelzige Attacke im Mund, viel Aromatik im Vordergrund, hinten überwiegen die Gerbstoffe mit seidiger Extraktion. Einiges Holz verarbeitet, leicht trockener Verlauf.

Der Monbrison 2024 besteht aus 70 % Cabernet Sauvignon, 25 % Merlot und 5 % Petit Verdot. Mit seiner helleren Farbe und der delikat duftigen Ausrichtung bleibt er, wie in den vergangenen Jahren auch, mehr in der klassisch zarten Margaux-Ausrichtung. Finessenreich duftig, etwas weniger konzentriert als alle anderen, jedoch nicht unreif oder grün, sondern nur wesentlich zurückhaltender extrahiert. Rund, schmelzig und sehr fein im Mund, ganz balanciert, etwas Bananenschale im Abgang. Viel rote, feine Frucht, ganz zart, mir burgundischer Delikatesse im Gerbstoffmantel eines Bordeaux aus den 90er Jahren. Ein ganz eigener Charakter.

Der Siran 2024 besteht aus 53 % Merlot, 36 % Cabernet Sauvignon und 11 % Petit Verdot. Dunkle, viskose Farbe. Duftig floral und offen im Geruch, sehr ansprechend und generös, mit helltöniger Frucht und guter Tiefenstaffelung. Süßlich und weit aufgespannt im Mund, sehr klar und rassig, mit drahtiger Säure. Das passt sehr gut zu diesem Terroir-Charakter, der in fetten Jahren manchmal overdone wirkt. Hier passt alles zusammen. Sehr finessenreicher delikater Margaux. Dreimal probiert, zweimal etwas schwächer.

57 % Merlot, 35 % Cabernet Sauvignon, 4 % Cabernet Franc, 4 % Petit Verdot, 10 % neue Barriques. Dunkle Farbe, sehr konzentriert. Dichte, frische Frucht, sehr klar und satt im ersten Geruchseindruck. Satt im Ansatz, sehr konzentriert und stimmig, mit schöner Fülle und ansprechender Margaux-Identität. Sehr cremige, leicht trockene, kompakte Gerbstoffe.

Bei den Domaines Clarence Dillon wurde durch die Widrigkeiten des Jahrgangs nur 26 hl/ha geerntet. Der Haut-Brion 2024 besteht aus 47,2 % Cabernet Sauvignon, 37,5 % Merlot und 15,3 % Cabernet Franc bei 13 % Alkohol. 75 % neue Barriques kommen zum Einsatz. Dunkle, satte Farbe. Dunkelfruchtige, verschlossene Nase mit sehr distinguierter, nobler Ausstrahlung, ganz weit, mit viel dunkler, reichhaltiger Frucht im Hintergrund, komplex und beeindruckend tief. Sehr geradlinig und klar beginnt er im Mund mit viel Saftigkeit und feinstem Säure-Gerbstoff-Spiel. Er wirkt wie aus einem Guss gearbeitet, ganz frisch, lang, hochelegant und komplett. Durch seine hohe Konzentration und große Balance im weit gefassten Rahmen wird er noch an Volumen zunehmen. Salzig, geschliffen, sehr gelungen.

Der Carmes Haut-Brion 2024 wurde mit 52 % ganzen Trauben vergoren und besteht aus 48 % Cabernet Franc, 29 % Cabernet Sauvignon und 23 % Merlot mit 13,2 % Alkohol. Der Ausbau erfolgt in 70 % neuen Barriques, 19 % Foudre und 11 % Amphoren. Schwarze, viskose Farbe, dunkelfruchtig und teerig im Geruch, viel Cassis und Graphit, komplex, frisch und offensiv. Ganz dicht am Gaumen mit enorm runden Gerbstoffen, tiefgründig und komplett. Ganz lang und haptisch präsent auf der Zunge, vollmundig in der Mitte mit großem Gerbstoffrahmen und viel Energie. Ewig lang, derzeit noch leicht adstringent. Ein animierender, körperreicher Carmes. Zweimal verkostet.

Bei den Domaines Clarence Dillon wurde durch die Widrigkeiten des Jahrgangs nur 26 hl/ha geerntet. Der La Mission Haut-Brion besteht aus 51 % Cabernet Sauvignon, 46,5 % Merlot und 2,5 % Cabernet Franc, ausgebaut in 75 % neuen Barriques bei rund 13 % Alkohol. Dunkle, leuchtende Farbe. Dunkle, satte Frucht in der Nase, feine schokoladige Akzente, noch sehr jugendlich, mit ausgezeichneter Tiefenstaffelung. Satt und saftig beginnt er im Mund zeigt sich sehr komplett, mit brillanter Säure und wunderbar geschliffenen Gerbstoffen. Guter Fluss und noch begrenzte Ausdruckskraft. Jugendlich, groß strukturiert mit viel Gerbstoff, wirkt noch ein wenig gedrungen im Finale. Dennoch ganz ausgewogener Eindruck im Nachhall, sehr lang.

Der rote SHL wurde vom 18.9. - 9.10. geerntet, 21 hl/ha wurden am Ende vinifiziert. Der Grand Vin besteht aus 67 % Cabernet Sauvignon, 27 % Merlot, 5 % Cabernet Franc und 1 % Petit Verdot bei 13 % Alkohol. Der Ausbau erfolgt in 50 % neuen Fässern. Dunkle, viskose Farbe. Süß und dunkelfruchtig in der Nase, sehr likörig, mit viel Teer und Graphit bei mittlerer Intensität. Beerige Cabernet-Komponente und etwas balsamischer Hintergrund. Im Mund zeigt er feines Holz, viel Graphit, etwas Schokolade, sowie Teer und Tinte, die mit dem cremigen Gerbstoff verschmelzen. Sehr lang und seidig, absolut stimmig und finessenreich. Das fruchtige Kernaroma bleibt derzeit noch im Hintergund verborgen.

Durch einen frühen Austrieb verlief auf Haut-Bailly die Blüte perfekt und auch Mildew konnte man gut verteidigen. Durch die qualitative Selektion des Lesegutes wurden dennoch nur 30 hl/ha geerntet, wovon 45 % in den Grand Vin gelangen konnten. Der besteht aus 58 % Cabernet Sauvignon, 40 % Merlot und 2 % Cabernet Franc bei 13 % Alkohol, ausgebaut in 50 % neuen Barrriques. Dunkle Farbe. Feine, duftige Nase mit viel Fleisch und großer Tiefe. Sehr finessenreich und komplex im Mund, differenziert und generös in den Gerbstoffen. Ganz weich gezeichnet und elegant präsentiert der Haut-Bailly ein schöne, rote Frucht im Fond, mit nobler Gerbstoffprägung und seidiger Textur. Schöner, langer Nachhall, sehr präzise und tiefgründig, zart und elegant.

Viermal probiert, auch auf dem Château, wo sich die durch Sonneneinstrahlung zu warmen Muster am schwächsten präsentiert haben. 53 % Cabernet Sauvignon, 45 % Merlot, 1 % Cabernet Franc und 1 % Petit Verdot bei 13 % Alkohol. Der Ausbau erfolgt in 70 % Barriques (30 % neu), 40 % Foudres und 10 % Stahltank. Dunkle, satte Farbe. Sehr aromatisch, dunkelfruchtig, extrem tiefgründig und spielerisch würzig im Geruch. Süßlich, intensiv fleischig und stoffig. Satt und offen auf der Zunge, sehr differenziert, superschmelzig und reif, total frisch und weit gefächert. Lang und dunkelfruchtig, kompakt und körperreich, mit viel Extraktsüße im Finale.

Der rote Domaine de Chevalier 2024 besteht aus 65 % Cabernet Sauvignon, 30 % Merlot und 5 % Petit Verdot. Dunkle Farbe. Süß und offensiv, mit viel Merlot-Charakter und krasser Fülle im Geruch für einen 2024er. Etwas Bananenschale, viel dunkelbeerige Frucht dahinter. Satt und konzentriert im Mund, sehr stoffiger Verlauf, mit druckvoll kerniger Säure und viel liköriger Fülle drumherum. Leicht harter Nachhall. Zweimal verkostet.

Der Latour-Martillac 2024 besteht aus 59 % Cabernet Sauvignon, 28 % Merlot und 13 % Petit Verdot mit 13 % Alkohol. Der Ertrag lag bei 42 hl/ha, der Ausbau sieht 35 % neue Barriques vor. Dreimal verkostet, auch auf dem Château. Dunkler Farbkern. Feine jugendliche Nase mit roter und dunkler Frucht. Sehr gute Präsenz, saftig und klar, mit hoher Konzentration. Sehr frisch im Mund, mit brillanter Extraktsüße, sehr differenziert, frisch und kernig. Lang und druckvoll, mit sehr guter linear geschliffener Struktur, ausgezeichnete Rasse und Spannung. Wie immer ein Overperformer.

Der C de Carmes Haut-Brion wurde mit 29 % ganzen Trauben erzeugt. Der Blend ist 62 % Cabernet Sauvignon, 37 % Merlot und 1 % Petit Verdot bei 12,9 % Alkohol. Der Ausbau erfolgt in 25 % neuen Barriques, 50 % Foudres und 25 % Amphoren. Dunkle, leuchtende Farbe. Supersaftig und frisch im Geruch, ansprechend, fruchtbetont und voll. Satt, süß und körperreich im Mund, mit viel Saft und Schmelz, mit sehr dicht gestaffelten, satten Gerbstoffen, lang und komplett. Satte, likörige Mitte mit viel Körper und Schmelz. Die langen Gerbstoffe haben viel Gripp, sind lang und rassig, die Amphore trocknet in Nachhall etwas aus. Zweimal verkostet.

45 % Merlot, 40 % Cabernet Sauvignon, 15 % Petit Verdot. Dunkler Farbkern. Süßlich rassige Nase, differenziert im Aufbau, mit leichtem Sauternes-Einschlag im Obertonbereich. Satt, dicht und offensiv im Mund, weit gefasst und drahtig locker strukturiert, sehr stimmig, mit guter Länge und Tiefenstaffelung. Zweimal verkostet.

Der rote Malartic besteht aus 84 % Cabernet Sauvignon, 12 % Merlot und 4 % Cabernet Franc mit 13 % Alkohol, ausgebaut in 50 % neuen Barriques. Dunkle, extrem satte Farbe. Dunkle, speckige und dichte Nase mit sehr intensiver, fleischiger Art, verdichtet und körperreich. Ausgezeichnete Fülle, Schmelz und Intensität auch im Mund. Sehr kompakt und druckvoll, mit enormer Würze und viel Extrakt. Das ist einer der konzentrierteren Pessac-Léognans. Nicht ganz so differenziert, aber mit rassigen Gerbstoffen und cremigem Süße-Säurespiel.

Der Haut-Bergey 2024 ist mir dreimal sehr unterschiedlich begegnet. Er besteht aus 51 % Cabernet Sauvignon, 38 % Merlot, 8 % Cabernet Franc und 3 % Petit Verdot. Geerntet wurde vom 15.9. - 18.10. mit einem Ertrag von 35 hl/ha. Der Ausbau erfolgt, für Bordeaux unüblich, in großen Foudres, Amphoren und Betieiern, kein Barrique. Dunkle Frucht, schöne, saftige Art. Sehr seidig, niedriger Schwefel, straffe, rassige Gerbstoffe. Satt am Gaumen, etwas indifferent und untypisch.

Auf Pétrus wurde wegen Verrieselung (coulure) vom 24.9. - 10.10 ein eher niedriger Ertrag eingebracht. Der Schalenkontakt bei der Gärung wurde etwas verkürzt, die Temperatur limitiert. Die Produktionsmenge wird daher klein sein. Der Pétrus 2024 ist ein reinsortiger Merlot mit schlanken 13,3 % Alkohol, ausgebaut in 50 % neuen Barriques. Dunkler Farbkern. Superfein und elegant duftet er hochansprechend aus dem Glas, offensiv und sehr differenziert, etwas weniger füllig als sonst, dafür mit ungemeiner Delikatesse. Satt und konzentriert beginnt er im Mund, verfügt über viel Körper und eine hohe Spannung mit feinsten Gerbstoffen, ganz puristisch und lang. Toller, satter Mittelbau mit enormer Rasse und detaillierter Tiefenstaffelung. Sehr klarer, großer Pétrus mit delikater, liköriger Note, subtil abgerundet, finessenreich und ewig lang.

Auf VCC gab es bei der Blüte viel Verrieselung (coulure), daher lag der Ertrag später bei nur 30 hl/ha. Der Grand Vin besteht aus 71 % Merlot, 20 % Cabernet Franc und 9 % Cabernet Sauvignon bei 13,5 % Alkohol. Der Ausbau erfolgt in zu 2/3 neuen Barriques. Dunkler Farbkern. Floral duftig und ungemein delikat zeigt er sich im Geruch mit einer ganz finessenreichen, frischen Fruchtkomponente, hochverführerisch und anziehend. Satt, saftig und ganz fein beginnt er intensiv im Mund mit einer sehr differenzierten Struktur und spannungsgeladenen, großartigen Frische mit quicklebendigem Säurespiel. Dunkelfruchtiger Nachhall, ganz locker, ewig lang und mit sehr guter Weite am Gaumen, wirkt er doch schlank und schwerelos. Immer wieder kommt die ganz dunkle Aromatik im Rückaroma hervor, tiefgründig und lang, ganz saftig und mit maximaler Präsenz der beiden Cabernets. Einwie so oft hochverführerischer Pomerol udn einzigartiger Charakterwein.

Auf La Conseillante war die schlechte Blüte und daraus resultierende rigorose Selektion ausschlaggebend für einen niedrigen Ertrag von nur 22 hl/ha. Der 24er besteht aus 80 % Merlot und 20 % Cabernet Franc, ausgebaut in 70 % neuen Barriques bei 13,5 % Alkohol. Dunkle, intensive Farbe. Präzise, klar und floral duftet der La Conseillante mit seiner typisch dunkelfruchtigen, leicht likörigen Aromatik aus dem Glas. Mittlere Intensität, mehr auf der Finesse verhaftet, bei guter Fülle. Ganz frisch und druckvoll beginnt er im Mund mit tollem, rassigem Verlauf und guter Länge. Satt am Gaumen, mit sehr seidigen Gerbstoffen und feiner Frucht in einem großen Rahmen. Gute Fülle in der Mitte und saftiges Säurespiel. Salziges Finale. Ein sehr gelungener, feiner La Conseillante.

Das großartige Terroir von Trotanoy ist mit Merlot und 0,5 % Cabernet Franc bepflanzt, der Ausbau erfolgt in 50 % neuen Barriques. Dunkle, viskose Farbe. Ganz tiefgründig und finessenreich im Geruch, sehr likörig und offensiv, mit dunkelbeeriger, fleischiger Fülle und reichhaltiger Extraktsüße präsentiert sich der Trotanoy noch deutlich fülliger als der La Fleur Pétrus. Dicht und schmelzig der Auftakt im Mund, volumenreich und raumgreifend, lang strukturiert und salzig, mit druckvoll cremiger Textur und seidigen Gerbstoffen erfüllt. Wunderbare Dichte am Gaumen, mehr expansiv in die Fülle gehend, gute Länge.

Certan de May ist einer der direkten Nachbarn von Pétrus und ist mit 70 % Merlot, 25 % Cabernet Franc und 5 % Cabernet Sauvignon bepflanzt, der Ausbau erfolgt in 80 % neuen Barriques. Dunkle, viskose Farbe. Dunkelfruchige Nase, leicht konfiert, sehr massiv und konzentriert im Ansatz. Stoffiger Auftakt im Mund mit großer Extraktion die ewig weit den Gaumen projiziert, sehr füllig und ungemein lang. Tatsächlich war es einer der längsten Weine des Jahrgangs! Das Terroir kommt voll raus. Grandioser Certan de May.

Der l‘Eglise-Clinet 2024 besteht aus 90 % Merlot und 10 % Cabernet Franc bei 13,8 % Alkohol, ausgebaut in 85 % neuen Barriques. Schwarze Farbe, viskos. Ganz dunkelfruchtig und massiv im Geruch, mit sehr reichhaltiger Fülle und doch wirkt er keineswegs fett oder schwer. Satt und intensiv im Mund, sehr strukturiert und druckvoll wie gewohnt. Mit hoher Konzentration und dunkler bis schwarzer Fruchtkomponente umhüllt er seine reichhaltigen Gerbstoffe, ewig verdichtet, ganz natürlich und ätherisch würzig, mit Graphit im Obertonbereich. Bei all seiner Fülle wirkt er dennoch mittelgewichtig und locker, leicht trockener Nachhall. Ein brachialer Luxus-Pomerol.

Der ausgezeichnete Enclos Tourmaline der Vignobles K besteht aus 96 % Merlot mit 4 % Cabernet Franc und wird von 5 Parzellen mit 1,2 Hektar produziert. Der Ertrag lag bei 30 hl/ha. Dunkle, viskose Farbe. Etwas Schokolade und viel Karamell im Duft, sehr anziehend und dunkelfruchtig differenziert im ersten Ansatz. Sehr voll und intensiv. Ganz feine, satte Gerbstoffe auf der Zunge, mit viel Saft darin und groß angelegter Struktur. Weit gefasst, ganz schmelzig und transparent wirkt dieser Pomerol irgendwie Pinot-artig finessenreich, mit großartiger Spannung und hochfeinen, delikaten Gerbstoffen.

Mit 2024 erzeugte Jérémy Chasseuil seinen 25igsten Jahrgang auf Feytit-Clinet . Das hat ihn motiviert einen besonders gelungen Pomerol zu produzieren. Bei vier Verkostungen bestätigte er jeweils die gleiche, hohe beschreibung und platziert sich damit unter die allerbesten Weine de Appellation. Damit ist er einer der preiswertesten 24er Bordeaux - ein absolutes must! Die 6,5 Hketar sind mit 90 % Merlot und 10 % Cabernet bepflanzt, in die Assemblage gelangten sie im Verhältnis 88 zu 12. Für die intensive Selektion der Trauben beschäftigte Jérémy mehr Personen als für die Lese, der Ertrag lag danach knapp über 30 hl/ha. Der Alkohol liegt bei 13,5 %, ausgebaut wird der Feytit-Clint in 65 % neuen Bariques. Schwarz und undurchdringlich in der Farbe, massiv. Dichte, tintige, teerige Nase mit enormer Konzentration, sehr voll und satt, mit balsamischer Kopfnote und dunkelbeeriger, likörig-frischer Unterfütterung. Satt und reichhaltig im Mund, sehr klar und lang, ein grandioser Feytit, dem ein schwieriger Jahrgang nicht anzumerken ist. Ausgezeichnete Rasse und drahtige Säure mit großer Spannung. Sehr konzentriert, mit verdichteten, cremigen Gerbstoffen, lang und generös, in einem vollmundigen Strang gebündelt. Wow.

La Fleur Pétrus ist mit Merlot und 0,5 % Petit Verdot bepflanzt, der Ausbau erfolgt in 50 % neuen Barriques. Dunkle, leuchtende Farbe. Dunkelfruchtig likörige Nase, ganz offen und tiefgründig, mit wundervoller Ansprache und reichhaltigem Hintergerund. Im Mund wirkt dieser großartige Pomerol zunächst noch jugendlich, mit gebremster Attacke, doch alle Anlagen sind vorhanden. Konzentriert und mit seidigen Gerbstoffen ausgestattet, hat er eine samtene Fülle und reichlich Frucht im Nachhall. Ein klassischer Fleur Pétrus mit verschwenderisch-verführerischer Reichhaltigkeit.

Der Le Pin ist ein reinsortiger Merlot und wurde vom 20. bis 29. September mit 29 hl/ha geerntet. Nur 13 Barriques ergab die Produktion, das sind etwas 3.900 Flaschen. Der Ausbau erfolgt in 65 % neuen Fässern. Dunkler Farbkern. Zarte, feinfruchtige Nase, die noch etwas verschlossen erscheint, sehr differenziert und ganz delikat. Satt und kompakt gibt er sich im Mund finessenreich, superfein gewoben und elegant, mit delikat unterlegten Gerbstoffen in seidiger Textur, ganz lang und hauchzart. Ein wundervoll balancierter Pomerol im Stil eines Burgunders … die echte DNA eines Le Pin.

Der Evangile 2024 besteht aus 80 % Merlot, 19 % Cabernet Franc und 1 % Cabernet Sauvignon. Er reift in 50 % neuen Barriques, größeren Holzfässern in Eiform und etwas Amphore. Massive, viskose Farbe. Im Geruch zeigt er seine dunkle Frucht mit der typischen, balsamischen Kopfnote, erscheint dabei etwas weniger opulent als gewöhnlich, sehr differenziert und tiefgründig. Satte Struktur im Mund mit viel Saft und Körper, etwas weniger voll in der Mitte, schöner, geschliffener Verlauf mit guter Länge und seidigen Gerbstoffen. Fein abgerundet, eher zart besaitet und sehr distinguiert.

Der überragende Latour à Pomerol ist ein reinsortiger Merlot, der in 50 % neuen Barriques ausgebaut wird. Dunkle, kraftstrotzende Farbe. Offensiv und fleischig im Geruch mit schöner, noch jugendlicher Frucht. Satt und konzentriert beginnt er im Mund, ist sehr seidig strukturiert und geschmeidig in der Textur. Großartige Tiefenstaffelung, enorm weit gefächert. Toller, verdichteter Pomerol, verführerisch udn lang!

Bourgneuf ist mit 90 % Merlot und 10 % Cabernet Franc bepflanzt, der Ausbau erfolgt in 35 % neuen Barriques. Dunkler Farbkern, aufhellender Rand. Satte, beerige, dunkelfruchtige Nase, wirkt zunächst leicht, hat aber viel fleischig-likörige Intensität im Hintergrund. Cremige Süße, florale Duftigkeit. Sehr differenziert, feinkörnig, dicht gestaffelt und klar päsentiert er sich am Gaumen, ist ganz weit gefasst, mit ausgezeichneter Rasse und Länge, sowie viel schokoladiger Seidigkeit und geschmeidiger Textur. Charmant, geschliffen und konzentriert, straff, druckvoll und mit einiger Delikatesse. Dreimal probiert, immer mit gleicher beschreibung.

Der Chemin ist ein reinsortiger Merlot von Francois Despagne. Dunkle Farbe. Süß, frisch, satt und konzentriert im Geruch, zeigt er sich außerordentlich duftig und seidig. Im Mund besitzt er enorm viel Spiel und Finesse, mit einer sehr feinen, noblen Frucht und rassigem Verlauf. Ein sehr charaktervoller, individueller Pomerol.

Der Domaine de l‘Eglise 2024 wurde aus 98 % Merlot und 2 % Cabernet Franc komponiert. 32 hl/ha Ertrag, 13,5 % Alkohol, 30 % neue Barriques. Dunkle Farbe. Satt und rund, dicht und saftig präsentiert sich der Domaine de l‘Eglise mit viel Schliff und großer Rasse, deutlich fülliger als Schwestergut La Croix du Casse, sehr lang und stimmig. Mit dunkler, seidiger Frucht und schönem Fleisch bei liköriger Fülle weiß dieser klassische Pomerol zu überzeugen. Knackig-frisch und lang, mit feinem, sattem Gerbstoffgerüst.

Der Saint-Pierre ist ein interessanter Pomerol aus einem sehr diversifizierten Lagen-Portfolio. Es ist das Schwestergut von Bellevue in St.-Emilion, oberhalb von Angélus. Der 24er besteht aus 85 % Merlot und 15 % Cabernet Franc und wird in 35 % neuen Barriques, 20 % Amphoren und gebrauchten Fässern ausgebaut. 10 % wurden als ganze Trauben verarbeitet. Dunkle Farbe. Duftig und elegant im Geruch. Im Mund zeigt er viel Saft und Finesse, ist sehr fein und differenziert, mit schmelziger Fülle, ganz rund und saftig, mit klar arrangierten, feinen Gerbstoffen. Ein distinguierter Pomerol mit schöner, satter Mitte und Länge bei guter Intensität.

Der La Croix de Gay 2024 besteht aus 98 % Merlot mit 2 % Cabernet Franc und wurde mit 35 hl/ha geerntet. Der Ausbau erfolgt in 45 % neuen Barriues bei etwa 13,5 % Alkohol. Zarte Farbe. Burgundischer, frischer, differenzierter Ansatz im Geruch, etwas leichter. Satt, schmelzig und ganz frisch im Mund, weit gefächert und sehr delikat mittelgewichtig, zeigt er nach hinten doch einige Kraft und durchdringende Struktur. Lang, seidig, sehr ansprechend und finessenreich.

Dunkle, massive Farbe. Süßlich, dunkelfruchtig und klar im Geruch, sehr konzentriert. Dicht und rassig im Mund, mit guter Länge und linearer Struktur. Sehr schöne, dichte Fülle, etwas trockene Gerbstoffe. Fleischig und konzentriert, voll, sehr schmelzig und fein. Dreimal sehr unterschiedlich verkostet.

Dunkle, visose Farbe. Komplex und dunkelfruchtig im Geruch, mit viel Saft und Fülle. Sehr klar im Mund, mit schönem Schmelz, kompakt, satt und saftig am Gaumen, mit dunklen Früchten und dichter, voller Mitte. Gute Länge, ausgezeichneter Pomerol der Vignobles K.

Der Lafleur-Gazin ist ein reinsortiger Merlot und wird in 50 % neuen Barriques ausgebaut. Dunkle Farbe. Noch wenig entwickelte, jugendliche Nase mit stumpfen Aspekten und liköriger Kopfnote. Auch im Mund wirkt er noch adstringent und trocken. Doch die Anlagen für einen gelungenen Pomerol sind vorhanden.

Der Ausone 2024 besteht aus 65 % Cabernet Franc und 35 % Merlot mit 13 % Alkohol, ausgebaut in 100 % neuen Barriques. Dunkle Farbe. Verhaltene Nase mit dunkler Frucht in dezent gereifter Art, das braucht Zeit. Satt, dicht und engmaschig auf der Zunge, enorm verdichtete Textur mit extrem druckvoller Mitte, ein ganz puristischer Ausdruck des grandiosen Terroirs am Gaumen. In Stein gemeißelt, ewig lang und unverrückbar. Dunkelfruchtig mit Cassis, Teer und Graphit, bleibt der Ausone einfach minutenlang frisch wie Beerensaft stehen. Dabei ist er doch auch cremig und differenziert, ebbt ganz langsam ab. Längster Wein des Jahrgangs. Grandios.

Auf Figéac wurden 21 % der Ernte durch Selektion deklassiert, 31 hl/ha kamen zur Gärung, vom Grand Vin wird es etwa 60.000 und vom Petit Figéac rund 40.000 Flaschen geben. Der Grand Vin besteht aus 33 % Merlot, 28 % Cabernet Franc und 39 % Cabernet Sauvignon bei 12,7 % Alkohol. Dunkle, leuchtende Farbe. Sehr dunkelfruchtig und komplex im Geruch, mit guter Tiefenstaffelung und sehr differenzierter Aromatik. Sehr intensiv und weit am Gaumen, bedient sich der Figéac eines extrem großen Rahmens mit finessenreich, lebendigem Säurespiel. Hochpräzise und lang, mit ganz viel Schmelz vom Merlot und ausgezeichneter Rasse. Mineralisch-salzige Struktur mit immer wieder aufblitzenden rotfruchtigen Reflexen, lang und enorm kraftvoll für den niedrigen Alkoholgehalt. Ganz großer Figéac mit beeindruckendem Terroir-Charakter.

Der Angélus ist erwartungsgemäß einer der gelungensten Weine des Jahrgangs. Er wurde mit 40 hl/ha geerntet und erreichte 13,8 % Alkohol. Die Assemblage besteht aus 60 % Merlot und 40 % Cabernte Franc. Der Merlot reift in neuen Barriques, der Cabernet zu 50 % in Foudres, der Rest in gebrauchten Fässern. Dunkle, massive Farbe. Superfruchtig und tiefgründig im Geruch, aromatisch noch nicht voll entwickelt, komplex, mit dunkelbeerigen und kirschigen Nuancen, leicht likörig, mit Teer und Lakritz im Obertonbereich, bei ganz frischer Kernaussage. Satt und konzentriert im Mund, ist er mit enormer Rasse und Tiefe ausgestattet. Sehr differenziert und lang, ganz natürlich udn superdistinguiert. Seine cremigen Gerbstoffe haben große Noblesse und sind perfekt in der satten Extraktion eingebettet. Hohe Intensität und Terroir-Identität zeichnen diesen ausgezeichneten Angélus aus.

Für den ausgezeichneten Canon 2024 wurden mehr Erntehelfer rekrutiert, um möglichst schnell und präzise handeln zu können. Die Lese fand vom 19. September bis 9. Oktober mit einem Ertrag von 44hl/ha statt. Der Blend ist 59 % Cabernet Franc und 41 % Merlot mit 13,5 % Alkohol. Der Ausbau erfolgt in 49 % neuen Barriques, sowie 6 Foudres. Dreimal mit gleichmäßigen beschreibungen verkostet. Dunkle, lebendige Farbe. Sehr feine Nase, differenziert und finessenreich, anziehend und komplex, mit cremiger Fülle und feiner, frischer Frucht. Stoffiger dichter Auftakt im Mund, ganz seidig und intensiv schon zu Beginn, dann entwickelt sich ein grandioser, dichter Fluss und finessenreiche Textur. Dabei bleibt der Canon eher schlank und läßt das Terroir in faszinierender Weine mit seinen hochfeinen kalkigen Gerbstoffen sprechen. Feinkörnig, elegant, absolut nahtlos und differenziert lang. Großartiger, dichter, intensiver und transparenter Canon mit grandiosem Terroir. Dunkle Fruchtkomponente im Nachhall.

Geerntet wurde auf Cheval Blanc ein Ertrag von 39 hl/ha, nach der drastischen Selektion des Lesegutes blieben 29 hl/ha für die Gärung übrig. 34 % des Weines wurde wiederum deklassiert, 12 % gelangten in den Zweitwein Petit Cheval und nur 54 % kamen in den Grand Vin. Der besteht aus 48 % Cabernet Franc, 46 % Merlot und 6 % Cabernet Sauvignon bei 12,8 % Alkohol. Ausgebaut in 100 % neuen Fässern. Dunkle, satte Farbe, dunkelfruchtig im Geruch mit schöner Fülle, noch jugendlich verhalten. Ganz seidige Textur im Mund, sehr tief und geschliffen, ebenmäßig, ohne eine Delle oder hohle Stelle, ganz nahtlos, mit großartiger Balance. Mehr auf Eleganz und das einzigartige Terroir ausgerichtet, linear, mit groß angelegtem Körper. Groß gewachsen und vollmundig, dennoch nicht schwer. Ein traumwandlerischer Cheval Blanc.

Der La Mondote wurde vom 23.9. - 5.10. geerntet mit 40 hl/ha. 80 % Merlot und 20 % Cabernet Franc kamen in den Grand Vin bei 13 % Alkohol, ausgebaut in 30 % neuen Barriques. Dunkle Farbe. Sehr feine, rotfruchtige Nase, komplex, sehr differenziert und elegant. Ganz auf Finesse und Delikatesse gebaut. Druckvoller Auftakt im Mund, tiefgründig elegant und sehr konzentriert. Finessenreich und floral balanciert mit feinkörnigen, Pinot-artigen Gerbstoffen, weit vertreilt und lang, nahezu pulverisiert am Gaumen. Ein großer La Mondotte, der trotz filigraner Ausdrucksform enorm viel Kraft besitzt.

Der Quintus 2024 blieb mit 13,1 % Alkohol im erfreulich niedrigen Rahmen. Der Blend ist 77,2 % Merlot und 22,8 % Cabernet Franc, ausgebaut in 39 % neuen Barriques. Dunkle Farbe, top. Balsamisch süß und komplex in der Nase zeigt der Quintus viel Volumen mit gereiften Nuancen. Sehr intensiv, verdichtet und komplex brilliert er im Mund weit gefächert, mit saftiger, delikater und differenzierter Struktur. Seine Frische kommt vor allem vom Cabernet auf Kalkstein, die ihn raffiniert und knackig erscheinen lässt. Tolle Energie und Tiefenstaffelung. Ein sehr kompletter St.-Emilion mit großem Terroir-Ausdruck. Irgendwie drängt sich von der Stilistik das Synonym auf, als handle es sich hier um den Montrose von St.-Emilion. Denn alles ist so wohl proportioniert, geschliffen, natürlich und ebenmäßig. Ganz brillant und leuchtend, lang, lebendig und langlebig.

Der Troplong Mondot 2024 wurde mit 35 hl/ha geerntet, das Traubenmaterial anschließend intensiv selektiert. Der Grand Vin besteht aus 85 % Merlot, 13 % Cabernet Sauvignon und 2 % Cabernet Franc bei 13,5 % Alkohol. Der Ausbau erfolgt in 55 % neuen Barriques und 26 % Foudres, der Rest sind gebrauchte Fässer. Superleuchtende Farbe. Ganz duftig und differenziert im Geruch, extrem fein und weit, dabei wirkt er ganz natürlich und locker. Satt und locker auch im Mund, mit ganz feinen Gerbstoffen, kalkig und rassig, mit grandioser Lebendigkeit und Frische, sehr saftig und lang. Er verfügt über eine großartige Spannung und enorme Tiefe. Immer sind die feinst gewobenen, weit gefächerten Gerbstoff im Hintergrund präsent, ewig lang, finessenrech, frsich und seidig.

Der Croix de Labrie 2024 besteht aus 80 % Merlot und je 10 % Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc. Von den 80 % Barriques sind 70 % neu, der Rest reift in einem 12hl-Foudre und Demi-Muids. Axelle Courdurié zauberte eine schwarze, intensive Farbe. Dunkelfruchtig, extrem verdichtet, likörig und würzig erscheint dann der Geruch in kühler Aromatik, mit teerig-schokoladigen Noten. Druckvoller Auftakt im Mund, mit ganz feiner, rassiger Struktur und grandiosem Terroir-Ausdruck, mit dicht gewobenen, kalkigen Nuancen unn enormem Druck. Normalerweise steht beim Croix de Labrie die Frucht und Intensität im Vordergrund und das Terroir folgt im Nachhall. In 2024 steht das ausgezeichnete Terroir im Vordergrund und die dunkle, extraktreiche Frucht folgt ewig lang nach, mit krokanter Säure und grandiosem Spiel.

Der Trottevieille wurde mit etwa 33 hl/ha geerntet und ereichte 14 % Alkohol. Er besteht aus 56 % Cabernet Franc, 41 % Merlot und 3 % Cabernet Sauvignon, ausgebaut in 100 % neuen Barriques. Dunkle, dichte Farbe. Duftig und zart im Geruch verfügt er über viel dunkle, likörige Frucht im Hintergrund, die von den alten Reben herrührt. Denn ein wichtiger Bestandteil wird von 140-150 Jahre alten Rebstöcken gewonnen, die den Stil und die Fülle des Trottevieille bestimmen. Satt und komplex im Mund, ganz tiefgründig und elegant, mit großartigen geschliffenen Gerbstoffen und ausgezeichneter Länge. Hochdifferenziert und enorm kalkig beeindruckt er mit großer Intensität und delikatem Parfum. Einer der Top-Weine aus St.-Emilion!

Der Bélair-Monange 2024 hat einen dunklen Farbkern mit leicht aufhellendem Rand. Duftig und finessenreich im Geruch, etwas Karamell und Schokolade darin, gereifte Aromen, verhaltene Intensität. Das braucht noch Zeit. Satt und konzentriert im Auftakt, zeigt er sich im Mund sehr schmelzig und reichhaltig, mit schöner, saturierter Mitte. Enorm dichte, rassige Textur im hinteren Teil, mit druckvollen Gerbstoffen und einem noch verhaltenen Nachhall. Gewohnt voll und generös, zeigt er ein frisches Kernaroma und ausgezeichneten Schliff.

Der ausgezeichnete Canon-la-Gaffelière wurde vom 25.9. - 5.10. geerntet mit 42 hl/ha. 43 % Merlot und 43 % Cabernet Franc mit 14 % Cabernet Sauvignon kamen in den Grand Vin bei 13 % Alkohol, ausgebaut in 30 % neuen Barriques. Dunkler Farbkern. Dichte Nase mit dunklel- bis rotfruchtiger Aromatik, ganz frisch und offen, sehr lebendig und einladend. Satt und konzentriert im Mund, sehr kompakt und rund am Gaumen, mit viel Frische und feinsinniger, sehr transparenter Struktur. Enorm tiefgründig und komplett, mit langen, cremigen Gerbstoffen und kalkiger Textur. Hervorragend!

Seit 1996 besitzt Jonatahn Maltus diese Lage, die im Jahr 1947 gepflanzt wurde. Der 2024er besteht wieder aus 80 % Cabernet Franc und 20 % Merlot. Schwarze Farbe, extrem verdichtet. Dunkelfruchtig und massiv im Geruch, sehr reif und wuchtig, etwas balsamisch, viel Graphit und reichhaltige, schwarze Fruchtaromen. Satt und konzentriert im Mund, sehr tiefgründig und komplex, mit hoher Intensität und weit gefasster Struktur. Intensive, dunkle, dichte Fruchtkomponente mit wuchtigem Körper und großartiger Tiefenstaffelung und Länge, gereift und frisch zugleich. Wirklich ausgezeichnete Länge!

Der Oenologe David Suire kümmert sich nun vollverantwortlich um Larcis-Ducasse und Laroque, die er bereits zuvor unter der Ägide von Nicolas Thienpont betreut hatte. Der Larcis 2024 besteht aus 85 % Merlot und 15 % Cabernet Franc. Ausgebaut wird er in 54 % neuen Barriques bei 13,5 % Alkohol. Nur 5 % sind bei Larcis-Ducasse auf dem Plateau, der Rest liegt an den Hängen darunter. Der 24er wurde nun mit einem Anteil von 15 % vom Plateau komponiert. Dunkle, intensiv leuchtende Farbe. Wundervolle, dunkle, satte, intensive und komplexe Nase, ganz natürlich und frisch. Im Mund zeigt er eine sehr feine und intensive Struktur, ist enorm kraftvoll und rassig, sowie großartig weit aufgefächert am Gaumen. Superschmelzig und likörig im Nachhall, ganz leicht rau präsentieren sich die noch jugendlichen Gerbstoffe. Mit einem sehr dunkelfruchtigen Gesamteindruck ist er in diesem Jahr deutlich konzentrierter als Pavie Macquin, generös, dunkelfruchtig und lang. Dreimal verkostet.

Pierre Seillan präsentierte wieder einen ausgezeichneten, authentischen Top-St.-Emilion. Der wurde vom 24.9 - 5.10. mit etwa 37 hl/ha geernetet. Das Alter der Reben beträgt 50-60 Jahre. Der Lassègue besteht aus 45 % Merlot, 49 % Cabernet Franc und 6 % Cabernet Sauvignon mit 13 % Alkohol. 60 % neue Barriques. Dunkle, satte Farbe. Dunkle, likörige Frucht im Geruch, sehr balsamisch und doch frischer als sonst, weil etwas leichter, viel dunkelfruchtiger, reichhaltiger Hintergrund. Satt, reif und frisch beginnt er im Mund mit druckvoller, weiter und offener Struktur und einer mitreißenden Würze. Tiefgründig, seidig und mit einem großen Rahmen ausgestattet, verfügt der Lassègue über eine beeindruckende Terroir-Expression mit kalkiger Salzigkeit und generöser Fülle. Lang, fruchtig, mineralisch und berauschend. Eindeutig der preiswerteste St.-Emilion, den es gibt!

Der Pavie 2024 bekommt ein neues Etikett, das sich im Logo mit den anderen Unternehmungen von Gérard Perse, wie dem Hôtel de Pavie, abgleicht. Der 24er Pavie besteht aus 51 % Merlot, 32 % Cabernet Franc und 17 % Cabernet Sauvignon mit 13,7 % Alkohol. Der Ausbau erfolgt in 65 % neuen Barriques. Der Ertrag lag bei nur 24hl/ha. Dunkle, viskose und intensive Farbe. Ganz tiefgründig, sehr kompakt und aus einem Guss duftet der Pavie gewohnt volumenreich bei mittlerer Intensität. Satt, saftig und mit cremiger Fülle ausgestattet, beginnt er im Mund, mit einem stoffig klaren Mittelstück und massiver Struktur. Er verfügt über die Konzentration eines Amarone und erscheint im ersten Moment erstaunlich weich gezeichnet. Sehr fest und transparent, mit guter Rasse und einem massiv fülligen Charme. Nicht ganz so wuchtig wie sonst. Zweimal verkostet.

Der Tertre Rôteboeuf erreichte 13,6 % Alkohol und reift wie immer in 100 % neuen Barriques. Die massive Textur im Mund ist eines seiner Markenzeichen, die ätherische, gereifte Fruchtfülle darin ist so bezaubernd und schwelgerisch und die generöse Saftigkeit und hochschmelzige Textur fluten den Gaumen bis in den letzten Winkel. Rassige, reichhaltige Gerbsoffe mit weicher Textur und extraktreiche Süße mit wuchtigem Trinkfluss bei hoher Intensität gehören dazu. Dieser 24er Tertre Rôteboeuf wird schnell zugänglich sein!

Den 24er Beauséjour konnte Josephine Duffau-Lagarosse in den neuen Zementtanks deutlich präziser verarbeiten. Der Grand Vin besteht aus 72 % Merlot und 28 % Cabernet Franc bei 13 % Alkohol. 40 % neue Barriques wurden verwendet. Dunkler Farbkern, aufhellender Rand. Zart, duftig und eher rotfruchtig zeigt er sich im Geruch sehr elegant und differenziert und wirkt sogar etwas leicht gegenüber dem Nachbarn Canon. Im Mund begeistert er mit superfeinen Gerbstoffen und delikater Struktur, die das Kalkstein-Terroir mit Seidigkeit abbilden. Sehr differenziert, lang und salzig kommt die Eleganz und Frische vom Cabernet. Energiereich und dicht gestaffelt am Gaumen, mit großer Länge und Delikatesse ist alles auf die feine rote Frucht ausgerichtet, ewig fein und feminin floral.

La Clotte gehört der Familie Vauthier von Ausone und ist ein hervorragendes Terroir am Kalksteinplateau von St.-Emilion, unterhalb von La Serre, gegenüber von Pavie-Macquin. Der 24er besteht aus 80 % Merlot und 20 % Cabernet Franc, ausgebaut in 100 % neuen Barriques bei 13,5 % Alkohol. Frische, leuchtende Farbe. Satt und dunkelbeerig, ganz frisch, mit Graphit im Oberton, sowie umfassender ätherischer Würze und ausgezeichneter Tiefe. Das ist das erste mal, dass der La Clotte mit dunkler Frucht einen Charakter wie Ausone entwickelt, sonst war er immer eher rotfruchtig. Rassig und konzentriert im Mund, mit feinen Gerbstoffen, ganz frisch und brillant am Gaumen, ganz lang und salzig, mit enorm viel Spannung. Ein Wein, der einen nicht mehr so schnell loslässt.

Die Reben in dieser Lage wurden 1947 gepflanzt, der Mazerat 2024 besteht aus 90 % Merlot und 10 % Cabernet Franc. Er wurde vom 7. - 9. Oktober gelesen und erreichte 13,9 % Alkohol, ausgebaut in 80 % neuen Barriques. Schwarze Farbe. Süß, balsamisch reif und intensiv in der Nase. Satt und intensiv auch im Mund, mit massiver Struktur, ganz rund und reif, mit beeindruckend saturierter Dichte in der Mitte. Enorm konzentriert und bereits jetzt zugänglich gemacht. Modern und geschliffen, mit sehr guter Rasse und feinem Tannin-Management.

Der Pavie-Macquin 2024 besteht aus 84 % Merlot, 15 % Cabernet Franc und 1 % Cabernet Sauvignon bei 13 % Alkohol. Geerntet wurde er mit 42 hl/ha, 93 % gelangten in den Grand Vin, der Ausbau erfolgt in 40 % neuen Barriques. Dunkler Farbkern, etwas hellerer Rand. Duftig, leicht likörig und etwas gereift präsentiert sich der Geruch mit feiner Tiefenstaffelung. Satt und beerig auf der Zunge, sehr differenziet und fein, mit viel Saft und Kern. Auch hier kommen leicht gereifte Nuancen durch gefolgt von einer knackigen Säure, die ihm Frische im Nachhall verleiht. Schöne, saftige Mitte, sehr feine, pudrige Gerbstoffe und ein leicht helltöniges Finale. Stilistisch scheint er in diesem Jahr etwas weniger wuchtig und präsentiert sich stilistisch näher zum Nachbarn Troplong Mondot.

Jean-Francois Quenin hat bei seinem 2024er de Pressac 20 % ganze Trauben bei der Gärung verwendet, um die Struktur zu verbessern. Dunkle, satte Farbe. Extrem frisch, likörig und ansprechend in der Nase, ein ganz natürlicher, rassiger Pressac mit enormer Tiefe, floral und eigenständig. Weit gefasst im Mund, enorm körperreich und rassig, mit sehr wuchtigen Gerbstoffen, viel Fleisch und Intensität. Generös und druckvoll, mit viel dunkler, facettenreicher Frucht, geradlinig strukturiert, komplex und lang. Satt und reichhaltig, sehr weit gefächert und groß strukturiert. Großartige Textur und Dichte, ausgezeichneter Pressac mit wunderbarer Ausdruckskraft. Steht qualitativ weit über den meisten Grand Cru Classés, mit balsamischer Intensität im Nachhall. Enormer Charakter. Viermal verkostet.

Bellefont-Belcier verfügt über ein hervorragendes Terroir an der Côte Pavie, der 2024er besteht aus 70 % Merlot und 30 % Cabernet (20 Franc und 10 Sauvignon). Er erreichte 13,5 % Alkohol und reift in 30 % neuen Fässern. Dunkle, lebendige Farbe. Frisch, dunkelfruchtig, sehr komplex und aus einem Guss gearbeitet, wirkt sein differenziertes Duftbild sehr ansprechend. Kraftvoll und konzentriert im Mund, sehr komplett und weit gefasst verfügt er über eine sehr differenzierte, feingliedrig finessenreiche Struktur. Etwas dunkle Cassisfrucht vom Cabernet Sauvignon kommt durch. Er bedient sich eines großen Rahmens, ist ganz fein gewoben, mit polierten Gerbstoffen, lang und endlos weit. Die Frucht kommt im Finale von überall wieder und wirkt erleuchtet wie ein Sternenhimmel.

David Suire hat wieder einen ausgezeichneten Laroque 2024 erzeugt, der aus 98 % Merlot und 2 % Cabernet Franc besteht. Der Ertrag lag bei 44 hl/ha, der Ausbau erfolgt in 50 % neuem Holz in Barriques und Tonneaux, sowie gebrauchtem Holz in Barriques und Foudres. Seine Farbe ist dunkel, satt und leuchtend. Massiv. Sehr offene N ase, extrem intensiv, supersaftig und komplex. Sehr dunkelbeerig und fleischig wie immer, mit viel Kirschakzenten und liköriger Kopfnote. Satt und konzentriert im Mund, sehr frisch und geradlinig, mit weit gefächertem Merlot, großem Körper. Nicht ganz so superfinessenreich wie sonst, aber ausgezeichnete Präsenz.

Der Bellevue ist ein reinsortiger Merlot vom Kalksteinplateau, das Gut liegt auf einer Kuppe oberhalb von Angélus. 10 % ganze Trauben wurden verwendet, der Ausbau erfolgt in 30 % neuen Barriques, 20 % neuen Foudres und gebrauchten Fässern, der Alkohol pegelt bei 13,5 %. Dunkle Farbe, süß und offen in der Nase, ganz klar, dunkelfruchtig und frisch. Druckvoll und schmelzig im Mund, etwas Coca-Cola, kraftvoll und rassig, mit schönen, satten Gerbstoffen, sowie kalkiger Salzigkeit im Nachhall. Dreimal probiert.

Bei drei Verkostungen konnte der Berliquet mit gleichen beschreibungen überzeugen. Mit 1 % kam erstmals etwas Malbec in die Assemblage, 60 % Merlot, 39 % Cabernet Franc. Dunkler Farbkern. Würzig und tief, sehr lebendig und differenziert, mit viel Frucht im Fond, wirkt er derzeit im Geruch noch deutlich verschlossener als Schwestergut Canon. Satt und konzentriert im Mund, mit dunkler Frucht und gutem Schmelz besitzt er sehr viel Fleisch und eine weite Struktur mit leicht raueren Gerbstoffen als Canon, wie immer. Denn das Terroir ist grundlegend anders. Druckvolle Struktur mit rassiger Cabernet Franc-Komponente in der Mitte und rotfruchtigem Spiel im Finale. 22 % reifen in Amphoren und ich denke das ist es, was ihn hinten etwas stumpf und trocken erscheinen läßt. Muss man nach der Füllung nochmal probieren. 37 % neue Barriques, 13,5 % Alkohol, 43hl/ha Ertrag.

Der Carillon d‘Angélus 2024 besteht aus 90 %Merlot und 10 % Cabernet Franc. Er wurde mit 45 hl/ha geerntet und erreichte 13,5 % Alkohol. Der Ausbau erfolgt in 50 % neuen Barriques (nur Merlot) und Foudres für den Cabernet Franc, der Rest bleibt im Stahltank. Dunkle Farbe. Dunkle Frucht im Geruch, ganz likörig und reif, dunkelbeerig-frisch, fleischig und weit. Sehr fruchtbetont. Intensiv und voll präsentiert er sich im Mund, mit großartiger Weite und intensiver Struktur. Denn die Extraktion wurde bis zum Maximum genau richtig justiert. Ausgezeichnete Frische und Spannung, ganz feine, rassige Gerbstoffe, lang und brillant im Nachhall.

Der Chapelle d‘Ausone 2024 besteht aus 85 % Cabernet Franc und 15 % Cabernet Sauvignon mit 13 % Alkohol, ausgebaut in 100 % neuen Barriques. Dunkle Farbe. Dunkelfruchtig im Geruch, mit viel Fleisch und Saft, ganz frisch und transparent, ist der Chapelle noch ein wenig verhalten in der Aromatik. Cremig, rassig und schmelzig der Auftakt im Mund, mit weicher Textur und kühl anmutender Frucht. Tolle Spannung und Frische, konzentriert und reif, sehr lang und persistent am Gaumen. Einzigartiger Charakterwein von einem der größten Terroirs der Welt.

Der La Gaffelière besteht aus 60 % Merlot und 40 % Cabernet Franc bei 13,5 % Alkohol. Der Ertrag lag bei 42 Hl/ha und der Ausbau erfolgt in 60 % neuen Barriques. Dunkle Farbe, top. Duftig, rotfruchtig und kirschig im Geruch, etwas dunkelbeerige Reflexe dabei. Massive, dichte Fruchtkomponente mit enormer Frische und Saftigkeit, sehr tiefgründig und feinwürzig. Straffer Verlauf im Mund mit großer Finesse und viel Saft, sowie großen Kraftreserven. Satt, verdichtet und fleischig lebendig, mit cremiger Textur. Liköriger Nachhall mit rassiger Säure und leicht trockenen Gerbstoffen. Zweimal verkostet.

Satte dunkle, massive Farbe. Süßlich offensiv und volumenreich, sehr ansprechende Nase mit viel Schmelz und Süße, sehr ausdrucksstark. Satt und generös, sehr komlex und verdichtet im Mund. Ein großartiger St.-Emilion mit balsamischer Süße und viel Gerbstoff-Säurespiel. Druckvolle präsenz im Mund mit viel Körper und Fleisch, lang arrangierter Gerbstoffstrang, ausgezeichnete Struktur und wuchtiger Verlauf. Das braucht noch viel Zeit. Sehr gute Länge und fruchtig frisches Finale mit schönem Nachhall.

Der L‘if ist das Schwestergut von Le Pin in Pomerol und wird von verschiedenen Parzellen mit Lehm und Kalkstein gewonnen. Im neuen Keller vergärt er in Zementtanks. Der 2024er besteht aus 85 % Merlot und 15 % Cabernet Franc, ausgebaut in 50 % neuen Barriques. Geerntet wurde vom 4.-8. Oktober, bei der Vinifikation wurde 15-20 % Saignée abgeführt, um den Most zu konzentrieren, der Alkohol liegt bei 13 %. Dunkle, mittelviskose Farbe, duftig und offensiv im Geruch mit superfeiner Frucht, gereiften, kirschigen Akzenten und dunklen Aromen. Satt und rassig im Mund, mit feinem Mittelstück, sowie guter, stoffiger Struktur und floralen Reflexen. Straff geführt, mit kernigen Gerbstoffen und pudriger Textur, gute Länge, sehr füllig, hinten noch leicht stumpf.

Der La Serre 2024 hat eine dunkle, satte Farbe. Sehr feinwürzig und tiefrgündig im Geruch, mit delikater, kalkiger Kopfnote und roter, leicht liköriger Fruchtkomponente. Sehr ansprechend. Rund und samtig im Mund, sehr weit gefächert, mit großer Distinktion und Tiefe. Wer in diesem Jahr das grandiose Terroir von La Serre nicht versteht, der hat einfach keine Ahnung davon!!! Denn regelmäßig werden von vielen Verkostern diese feinkörnigen, dicht gestaffelten Gerbstoffe schlicht ignoriert, obwohl sie, wie im vorliegenden Fall, ganz finessenreich und ewig lang arrangiert sind. Superseidig und komplex, ganz frisch und brillant. Zweimal gleich bewertet.

Der Tour Saint Christophe hat eine dunkle, viskose Farbe. Er besteht aus 80 % Merlot und 20 % Cabernet Franc, letzterer wurde im Foudre ausgebaut. Der Merlot sah 25 % neue Barriques. Der Ertrag lag bei 38 hl/ha. Sehr fruchtbetont, dunkelbeerig und mit ausgezeichneter Tiefenstaffelung duftet er aus dem Glas. Etwas karamellige Untertöne, viel Kraft und enorme Rasse. Im Mund ist dies ein groß strukturierter, tiefer St.-Emilion mit dunkler Fruchtkomponente im Fond und noblen Gerbstoffen, sowie feinem Säurespiel. Satt und konzentriert. Sehr klar.

Der Clos Saint Martin ist ein kleines 1,33 Hektar-Gut auf dem Kalksteinplateau von St.-Emilion, in direkter Nachbarschaft zu Canon und Beauséjour Duffau Lagarosse. Der 24er hat eine dunkle, satte Farbe. Süßlich, duftig, floral und einnehmend im Geruch, mit liköriger Kopfnote und saftigem Hintergrund. Einer der wenigen Weine mit echter Geruchsansprache. Satt und süßlich im Mund, sehr natürlich und klar, mit knackig dichter Struktur, brillanter Frische und großer Präsenz. Sehr stimmig und differenziert. Großartige Spannnung und Länge.

Dreimal verkostet, zeigte sich der La Marzelle zu Gast auf Croix de Labrie am besten. Die 17 Hektar verfügen über Kies auf Lehm und blauen Lehm in biodynamischer Bewirtschaftung. Der 2024er besteht aus 80 % Merlot, 15 % Cabernet Franc und 5 % Cabernet Sauvignon bei 13 % Alkohol. Dunkle Farbe. Dunkelfruchtig und kompakt im Geruch, mit viel Kraft und Kern, sehr charaktervoll und würzig. Druckvoller Auftakt im Mund, weit gefächert und klar strukturiert, mit feinen Gerbstoffen, viel Rasse und hoher Intensität. Sehr konzentriert und fein differenziert in den Gerbstoffen, mit guter Länge und großem Potenzial.

Der Moulin Saint-Georges liegt genau gegenüber vom großen Bruder Ausone. Der 24er besteht aus 80 % Merlot und 20 % Cabernet Franc, ausgebaut in 100 % neuen Barriques bei 13 % Alkohol. Dunkle Farbe, verhaltene Nase mit etwas gereiften Aromen, viel Frucht und weich gezeichneten Konturen. Satt und seidig im Mund, mit schöner Struktur und Tiefe, sehr distinguiert, mittelgewichtig und weich, leichtfüßig und sehr transparent am Gaumen. Salziges Finale und gute Länge mit Frische im Nachhall.

Dunkle Farbe. Likörig offen und sehr klar im Duftbild, zeigt sich der Saint Georges Côte Pavie 2024 sehr kompakt, bei mittlerer Tiefe. Im Mund ist er saftig, fleischig und offensiv, mit dichter Struktur, lang und rassig, sehr lebendig, mit dunklen, likörigen Aromen.

Der Arômes de Pavie wird von eigenen Lagen mit kalkhaltigem Lehm gewonnen und besteht in 2024 aus je zur Hälfte Cabernet Franc und Merlot mit 13,7 % Alkohol, ausgebaut in 50 % neuen Barriques. Massive Farbe. Superfein und tiefgründig bildet er im Geruch einen großen Terroir-Ausdruck ab, hinterlegt von schokoladiger Fülle. Intensiv, ganz weit gefächert und charaktervoll zeigt er sich zunächst ganz klar und nahtlos druckvoll im Mund. Im Finale bleibt er ein wenig trocken, denn seine cremig kompakten Gerbstoffe erscheinen leicht überbetont und leicht stumpf, was ihn dann auch etwas in der Länge limitiert. Zweimal probiert.

Der Clos de l‘Oratoire wurde vom 24.9. - 8.10. mit 40 hl/ha geerntet. Er besteht aus 80 % Merlot mit 20 % Cabernet Franc, ausgebaut in 25 % neuen Barriques bei 13 % Alkohol. Dunkler Farbkern. Duftige Nase, superdifferenziert, fein und lang im Mund, sehr ausgewogen und finessenreich. Ein sehr kompletter St.-Emilion, lang und kalkig, brillant aromatisch und sehr lebendig in einer etwas helltönigeren Art als sonst.

Der Petit Cheval repräsentiert 15 % der Produktion und besteht aus 72 % Merlot mit 28 % Cabernet Franc bei 13 % Alkohol. Dunkle Farbe. Verhaltene Nase mit dunkler Frucht im Hintergrund, jugendlich. Satt und konzentriert im Mund, baut der Petit Cheval viel Druck und Schmelz auf, mit drahtiger Säure bei etwas harter Ausstrahlung. Jugendlich stumpfe Gerbstoffe, leicht rau, gute Fülle.

Pindefleurs ist mit 90 % Merlot und 10 % Cabernet Franc bepflanzt, der Asubau erfolgt in 33 % neuen Barriques. Dunkle Farbe, differenziert feinfruchtig im Geruch in roter Aromenausrichtung, etwas konfiert, mit schöner Fülle, sehr präsent. Druckvoll und klar im Mund, mit viel Rasse und kerniger Mitte, etwas weniger vollmundig als gewohnt, mehr auf der Struktur und das Terroir ausgerichtet. Sehr stimmiger St.-Emilion mit gutem Charakter.

Der Quinault l‘Enclos 2024 wurde mit 29 hl/ha geerntet und besteht aus 63 % Merlot, 17 % Cabernet Franc und 20 % Cabernet Sauvignon, ausgebaut in Foudres und Demi Muids, also keinen Barriques. Dunkle Farbe. Satte, saftige Frucht mit viel Stoff im Geruch. Kraftvoll und rassig im Mund, mit leicht stumpfer, harter Säure, recht drahtiger Struktur, lang und mit leicht hohler Mitte. Dunkelbeerig im weiteren Verlauf, kühl und klar im Nachhall.

Der Clos de Sarpe 2024 wurde mit 20hl/ha geerntet und besteht aus 78 % Merlot, 20 % Cabernet Franc und 2 % Petit Verdot mit 13 % Alkohol. Die Selektion erfolgte mit Densimetrie, für den Ausbau wurden 60 % neue Barriques eingesetzt. Dreimal verkostet. Dunkle, viskose Farbe. Etwas jugendlich, mit süßlichem Holz und liköriger Extraktsüße, gute Intensität im Geruch, Tomatensauce, etwas flüchtige Aromen. Satt und konzentriert, mit viel Schmelz und sehr drahtiger, frischer Säure im Nachhall. Schöner, kerniger Eindruck, mittlere Länge, ganz klar, mit viel roter Frucht. Geschmeidige Gerbstoffe.

Der Monbousquet 2024 besteht aus 65 % Merlot, 20 % Cabernet Franc und 14 % Cabernet Sauvignon, ausgebaut in 58 % neuen Barriques mit 13,6 % Alkohol. Schwarze, superviskose Farbe mit leicht gereiften Reflexen. Pflaumig, teerig, intensiv und mit viel Schokolade ausgestattet duftet der Monbousquet in gewohnter Fülle und erinnert ein wenig an einen Amarone. Massiv und enorm voll im Mund ist er sehr konzentriert, gerbstoffbeladen und mit wenig Fluß ausgestattet. Alles ist der Extraktion untergeordnet, dunkelfruchtiger, schokoladiger Nachhall. Leicht hohle Mitte, dezent harte Ausstrahlung mit rauen Gerbstoffen. Überextrahiert. Zweimal probiert.

Auf d‘Aiguilhe wurde vom 29.9. - 8.10. geerntet mit 38 hl/ha. Die Assemblage des 2024ers besteht aus 90 % Merlot und 10 % Cabernet Franc, ausgebaut in 20 % neuen Barriques bei 13 % Alkohol. Dunkler Farbkern. Viel Saft und rote, intensive Frucht in der Nase, mittelgewichtig und balanciert. Satt und differenziert im Mund, mit viel Schmelz und Kern, sowie druckvollen, frischen, feinen Gerbstoffen, rassig, finessenreich, gute Länge. Einer der besten Castillons.

Der Aurage ist wie immer einer der Top-Weine aus dem Castillon und wurde aus 100 % Merlot erzeugt, gereift in 100 % neuen Barriques. Dicht, intensiv, ganz rund und saftig, verfügt der 24er Aurage über enorm viel Kraft, große Energie und Rasse. Zwar erscheint er ein wenig leichter als sonst, doch das verleiht ihm zusätzlich Ansprache, Saftigkeit und Trinkfluss. Ein kurzweiliger, berauschender Merlot.

Der Blend ist 60 % Merlot und je 20 % Cabernet Franc und Cabernet Sauvigon. Schwarze Farbe und dunkle Frucht mit viel Kern und Körper im Geruch bei mittlerer Intensität. Die hohe Extraktion macht diesen jugendlichen Montlandrie 2024 noch etwas trocken und verschlossen, wuchtiger Verlauf, aromatisch eher mittelgewichtig. Massive, dichte Gerbstoffe, dunkelfruchtige Aromatik. Zweimal verkostet.

Der dunkle, satte Reclos de la Couronne ist wie immer ein reinsortiger Merlot und erreichte 14 % Alkohol. Der Ausbau erfolgt dieses Jahr nur in 80 % neuen Fässern. Trotz eines guten Ertrags von 45 hl/ha wurde für den Grand Vin, mit voraussichtlich 6.000 Flaschen, nur etwa die Hälfte einer normalen Produktion erzeugt. Seine satte, dunkelbeerig-kirschige Nase mit viel likörigem Hintergrund zeigt sich enorm konzentriert für den Jahrgang 2024. Stoffiger und kraftvoller Auftakt im Mund, sehr komplex und fleischig. Extrem frisch, rassig und lang verfügt er über reichlich Extraktsüße im Rückaroma und ein feines, kreidiges Gerbstoffgerüst. Ganz finessenreich und tiefgründig, enorm aromatisch, mit etwas weniger Schokolade als gewöhnlich und einer eher rotfruchtigen Ausrichtung. Einer der ausdrucksstärksten, reinsortigen Merlots des Jahrgangs, nicht ganz so wuchtig wie gewohnt. Aber das erscheint trinkfreudig!

Der Clos Lunelles 2024 wurde aus 70 % Merlot, 20 % Cabernet Franc und 10 % Cabernet Sauvignon generiert. Der Ertrag lag bei 25Hl/ha, der Alkoholgehalt bei 13,9 %. Der Ausbau erfolgt in jeweils 50 % neun und einjährigen Barriques. Bei zwei Proben gleich bewertet, mit schwarzer, massiver Farbe, dunkelfruchtig und konzentriert im Geruch. Satt, schmelzig und sehr weich gezeichnet zeigt er sich volumenreich, gut strukturiert und druckvoll. Das Kalkstein-Terroir kommt voll durch, mineralisch, mit guter Länge und Rasse, etwas Graphit im Nachhall. Nicht der eleganteste Castillon, aber Liebhaber von Konzentration und Fülle kommen voll auf ihre Kosten.

Der weiße Haut-Brion 2024 besteht aus 56,1 % Sémillon und 43,9 % Sauvignon Blanc mit 13,78 % Alkohol, ausgebaut in 40 % neuen Barriques. Der Ertrag lag bei 38 hl/ha. Leuchtende Farbe. Weit, offen und mit brillanter, gelbfruchtiger Fülle erzeugt er in der Nase etwas mehr Exotik als der La Mission. Ganz finessenreicher Duft, hochkomplex, tiefgründig und distinguiert. Auch im Mund erscheint der Haut-Brion extrem differenziert und lang, mit wunderbarer Textur, extrem engmaschig, satt anliegend und komplex. Ganz rassig und ewig lang strukturiert ist er extrem salzig im Nachhall und erzeugt eine großartige Spannung und Brillanz auf der Zunge. Ewig lang.

Derweiße La Mission Haut-Brion 2024 besteht aus 59 % Sémillon und 41 % Sauvignon Blanc mit 13,78 % Alkohol, ausgebaut in 40 % neuen Barriques. Der Ertrag lag bei 38 hl/ha. Leuchtende Farbe. Gelbfruchtige Präsenz in der Nase, superfrisch und saftig, ganz konzentriert und mit viel Citrus, sowie dezenter Exotik im Hintergrund. Saftiger, klarer Auftakt im Mund, sehr kompakt, berstend frisch und lebendig, zeigt er sich als großer La Mission mit grandioser Säurespannung und ausgezeichneter Fülle. Ewig lang, salzig und beissend, wirkt er zwar schlank, hat aber dennoch unglaubliche Kraft, Körper und Durchsetzungsvermögen.

Der Pavillon Blanc ist ein reinsortiger Sauvignon Blanc, der mit 30 hl/ha geerntet wurde. Er erreichte 13 % Alkohol und wird in 20-25 % neuer Eiche ausgebaut: Etwa zur Hälfte reift er in Barriques und zur anderen Hälfte werden Fässer mit 350-400 Litern Fassungsvermögen verwendet. Leuchtende Farbe. Ganz frisch im Geruch und brillant in der Frucht, tiefgründig und elegant, mit mehr Citrus-Präsenz als Exotik. Im Mund verfügt er über eine drahtige, klare Säure, die sich spannungsgeladen und salzig-mineralisch vertikal ausbreitet. Ganz lang und schlank, mit viel Limette, ist er extrem transparent und finessenreich. Dabei verfügt dieser leicht anmutende Sauvignon über eine unglaubliche Kraft und Durchsetzungsvermögen.

Der ausgezeichnete weiße SHL besteht in 2024 aus 90 % Sauvignon Blanc und je 5 % Sémillon und Sauvignon Gris bei 13,2 % Alkohol, ausgebaut in 50 % neuen Barriques. Leuchtende Farbe. Noch jugendlich verhaltene Nase mit feinem Holz, ganz satt, etwas Exotik kommt durch, begleitet von feinen Citrusnoten, tiefgründig, lebendig und mit sehr guter Konzentration. Im Mund zeigt er sich ganz rassig und körperreich, mit generöser Mitte und satter, sehr differenzierter, spannungsgeladener Struktur. Ewig lang und salzig erinnert er ein wenig an den großen 2015er und zählt eher nicht zu den fetteren, sondern zu den strafferen Jahrgängen. Großartige Länge und Balance, mit bebender Säurespannung und drahtig-intensivem Nachhall.

Der weiße Cos d‘Estournel 2024 besteht aus 60 % Sauvignon Blanc und 40 % Sémillon mit 12,24 % Alkohol, ausgebaut in nur 8 % neuen Barriques. Superpuristisch und tiefgründig ist er im Duft ganz offensiv und ansprechend, extrem tiefgründig und komplex. Dicht und satt zeigt er sich auch im Mund sehr komplex , rassig und schlank, mit viel Limette und etwas Grapefruit, spannungsgeladen, salzig und druckvoll. Ein großartiger, weißer Bordeaux der zugleich sehr intensiv und leicht ist, mit tolle% Merlot, rassigem Verlauf. Grandioser Weißwein der preislich auf dem Niveau von Top-1er Crus aus Puligny und Nachbarorten liegt.

Der weiße Domaine de Chevalier wurde mit 48 hl/ha geerntet und besteht aus 75 % Sauvignon Blanc mit 25 % Sémillon bei 12,8 % Alkohol, ausgebaut in 33 % neuen Barriques. Zarte Farbe. Sehr feine, differenzierte Nase mit viel Citrus, ausgezeichneter Frische und hoher Präzision. Hier ist kein Holz zu spüren. Im Mund zeigt er eine grandiose Spannung, ist ganz klar in der Aormatik und transparent in der Struktur. Er wirkt zunächst leicht, frisch und knackig, mit saftiger Mitte, verfügt allerdings über eine große Intensität und körperreiche Kraft im Hintergrund. Seine Tiefe, Eleganz und salzige Länge sind beeindruckend, mit wundervoll subtilem Schliff.

Der weiße Pape-Clément 2024 besteht aus 50 % Sauvignon Blanc, 43 % Sémillon und 7 % Savignon Gris. Er reift in 50 % Barriques von denen 1/3 neu waren, zudem 40 % Foudre und 10 % Tank. Der Ertrag lag bei 37 hl/ha, der Alkohol bei 13 %. Leuchtende Farbe. Superfruchtige, dichte Nase mit viel Saft und hoher Konzentration, etwas weniger fokussiert, mehr auf offene Präsenz gearbeitet. Viel Rasse im Mund, sehr differenziert, mit Grapefruit im Nachhall und satter, körperreicher Struktur am Gaumen. Das Volumen kommt vom Sémillon, die knackige Säure vermutlich von den Sauvignons. Toller, mittelopulenter Pape mit viel Rasse und Saft, sowie großer Tiefe.

Der weiße Duhart-Milon 2024 besteht aus 62 % Sémillon, 35 % Sauvignon Blanc und 3 % Sauvignon Gris und erreichte 12,6 % Alkohol. Die Hälfte des Weines machte die malolaktische Gärung und die Hälfte wurde in neuen Barriques vergoren und ausgebaut. Exotisch und voll, zeigt er viel Citrus und Grapefruit im Geruch. Satt, saftig und finessenreich, die Malo verleiht ihm etwas mehr Schmelz und Cremigkeit in der MItte. Saturierte, salzige Struktur, viel Citrus und etwas Pfirsich im Nachhall. Wunderbarer, balancierter Weißwein mit Gripp.

Der sehr gelungene, weiße de Fieuzal wurde mit 40 hl/ha geerntet. Die Assemblage besteht aus 70 % Sauvignon Blanc und 30 % Sémillon mit 12,6 % Alkohol. Ausgebaut wird er in 20 % neuen Akazien-Tonneaux der Tonnellerie de Sud-Ouest, mit der wir bei extraprima auch mit einigen Winzern für Eigenabfüllungen gearbeitet haben. Leuchtende Farbe. Ganz rassig und tiefgründig, spannungsgeladen und kernig im Geruch. Kein Holzeindruck, alles ist rassig-grasig und fokussiert, mit Äpfeln und Citrusfrüchten dabei. Im Mund beginnt er mit toller, cremiger Textur, viel Kraft und Finesse. Satt anliegend, superfrisch und lang. Festfleischig und endlos salzig. Endlich mal wieder ein großer Fieuzal!

Der weiße Latour-Martillac wurde mit 52 hl/ha geerntet und besteht aus 60 % Sauvignon Blanc mit 40 % Sémillon bei 12,5 % Alkohol, ausgebaut in 20 % neuen Barriques. Leuchtende Farbe. Ganz saftig und komplex in der Nase, verdichtet und sehr konzentriert. Auch im Mund verfügt er über eine brillante, dichte Frucht, ist sehr frisch und klar, mit schöner, lebendige Art, sehr komplex und saftig. Druckvoll und drahtig, spannungsgeladen, salzig und lang, mit hoher Intensität und Rasse. Ewig lang, beissend, mit enormem Citrus-Zug im Nachhall. Toller, rassiger, langlebiger weißer Bordeaux.

Der weiße Malartic-Lagravière besteht aus 69 % Sauvignon Blanc und 31 % Sémillon bei 12,5 % Alkohol, ausgebaut in 40 % neuen Barriques. Der Ertrag lag bei 40 hl/ha. Supertief und lebendig im Geruch, zeigt er sich sehr klar und brillant rassig, mit grünlichen Aspekten à la Limette, Citrus, Äpfeln und leichter Exotik. Sehr differenziert und kraftvoll im Mund, etwas weiter und offener als Latour-Martillac, satt anliegend und salzig, mit schöner Textur und Cremigkeit am Gaumen. Er transportiert viel Saftigkeit und Rasse und verfügt über ein tolles Spiel. Langes, salziges Finale, kein Holz spürbar, tolle Spannung.

Der weiße Stella Solare von Croix de Labrie in St.-Emilion besteht aus 60 % Sémillon und je 20 % Sauvignon Blanc und Sauvignon Gris. Die kleine Produktion von etwa 1.600 Flaschen reift in etwa einem Drittel neuen Barriques, sowie gebrauchten Eichenfässern und einem Akazienfass. Dicht und straff zeigt sich der 24er spannungsgeladen, lang und salzig, mit durckvoller Struktur und beeindruckend rassiger Intensität. Derzeit noch jung und leicht hart, wird sich der Stella Solare noch etwas abschmelzen und an Fülle gewinnen.

Derr weiße du Tertre ist in 2024 wieder total exotisch und reif, extrem frisch, mit anziehender Säure, ganz klar und rassig. Viel Agrumen und eine große Spannung bringen die Zunge zum Beben.

Der weiße Carbonnieux besteht aus 67 % Sauvignon Blanc und 33 % Sémillon bei 12,5 % Alkohol, ausgebaut in 20 % neuen Barriques. Zart leuchtende Farbe. Feine, exotische Nase, sehr differenziert und elegant, mit viel Citrus-Reflexen und schön integriertem Holz bei guter Konzentration. Im Mund hält er eine drahtig-frische Säure bereit, die ihn straff und kernig erscheinen lässt, ganz knackig und ausgezeichnet linear, von guter Konzentration und feiner Struktur gestützt. Sehr gute Länge.

Etwa 3.000 Flaschen wird es vom Laurence 2024 geben. Dieser ausgezeichnete, kleine Sauvignon Blanc reift in 100 % neuen Bariques, wobei vom Holz in der Flasche kaum etwas zu spüren sein wird, denn Philippe Nunes ist ein echter Magier auf diesem Gebiet! Superdichte, exotische Citrus-Nase, sehr klar und rassig, mit grandioser Tiefe und differenzierter Würze. Sein feinstes Holz ist nur beim Hinschauen wahrnehmbar. Satt und rassig, sehr druckvoll und kernig. Supersalzig und lang, extrem frisch und kraftvoll ohne fett zu sein.

Der Clarté 2024 wurde aus 64,5 % Sémillon und 35,4 % Sauvignon Blanc komponiert. Er reift in 40 % neuen Barriques bei 13,5 % Alkohol. Exotisch, tiefgründig und klar erscheint er mittelgewichtig konzentriert, mit leicht hohlem Mittelstück und dezent helltöniger Fruchtkomponente. Hinten nimmt er wieder an cremiger Fülle und Generosität zu. Sehr linear strukturiert und mineralisch salzig im Nachhall.

Der ausgezeichnete Les Clauzots von Oenologe Maxime Tach (Hubert de Boüard Consulting) ist ein echter Geheimtipp. 50 % Sémillon und 50 % Sauvignon Blanc, der erstere wird handgelesen, die Gärung erfollgt in gebrauchten Barriques. Der Sauvignon wird maschinengeerntet und im Tank vergoren. Supersaftig und klar, enorm stimmig und lang, salzig, mit großartiger Balance, sowie viel Kraft und Kern. Das hat mehr Charakter als die meisten deutschen Basis-Sauvignons. Enorm langlebig.

Der weiße Clos Marsalette empfiehlt sich als extrem gelungener Pessac-Léognan. Er besteht aus 54 % Sauvignon Blanc und 46 % Sémillon mit schlanken 12,5 % Alkohol, ausgebaut in 20 % neuen Barriques. Granz frisch und saftig, mit toller, exotischer Präsenz und explosiver Spannung. Er hat Tiefe, Rasse und eine großartig animierend Trinkigkeit.