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Weinwisser: Große Gewächse 2022 – Das paradoxe Jahr

Weinwisser: Große Gewächse 2022 - Das paradoxe Jahr

Der Jahrgang 2022 ist für GG-Rieslinge aus der Pfalz nicht sonderlich einheitlich ausgefallen. Manche Weine erscheinen reichhaltig und voll, andere dann doch eher schlank und mit leicht grünlichen Noten. 2022 war ein herausfordernder Jahrgang für die Winzer. Durch die Trockenheit wollte sich die Reife in den Trauben erst nicht richtig einstellen, die Oechsle-Grade verharrten auf der Stelle. Mit dem Regen lebten die Pflanzen wieder auf und der Zucker konnte allmählich steigen, jedoch auch das Risiko für Fäulnis. Wer jetzt mit niedrigen Erträgen lange hängen lassen konnte, erreichte die volle Reife. Zur späten Lese bis in den Oktober blieb es dann trocken, mit kühlen Nächten, was der Frische und Säure gutgetan hat. Innerhalb der Ortslagen selbst erscheint das Qualitätsniveau uneinheitlich, insofern war 2022 viel mehr ein Jahrgang des Winzers als nur der Lage. Die führenden Betriebe haben wieder die besten Weine gemacht, ungeachtet dessen, ob sie von der südlichen Pfalz, der Mittelhaardt oder von den nördlichen Gefilden kommen. Allerdings ist sehr auffällig, dass die GG-Rieslinge von Philipp Kuhn mit ihrer Tiefe, Ernsthaftigkeit und straffen Struktur besonders vom Jahrgang 2022 profitiert haben.